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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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weg! Ich habe das schreckliche Ritual überstanden, was auch immer es war, und ich werde auf keinen Fall zulassen, dass jemand meinen Bruder verletzt. Er war immer für mich da. Ich würde mein Leben geben, um ihn zu retten.
    Um ihn vor unserer eigenen Mutter zu retten, der es egal ist, ob wir leben oder sterben.
    „Gut“, meint Kara da und lächelt. „Erledigt.“
    „Was ist erledigt?“, presse ich hervor.
    „Du wirst sie für mich töten, mein Liebling. Jeden, der mir etwas angetan hat oder mir in die Quere kam.“
    „Ich werde niemanden für dich umbringen. Ich grabe dir Leichen aus, allerdings werde ich niemanden zu einer Leiche machen.“
    Sie blickt mich streng an. „Du wirst das tun, was ich dir auftrage, mein Kind. Steh auf.“
    Ich stehe auf, als wäre ich ihre Marionette.
    Sie sieht mich mit eiskaltem Blick an. „Du hast mich sehr verärgert, Adam. Deinetwegen musste ich meinen Lieblingssohn opfern. Dich musste ich opfern.“
    „Opfern?“ Ich bin verwirrt. Verängstigt. „Aber ich bin doch noch hier. Ich atme doch noch.“
    „Ich wollte dich beschützen, denn deinen Vater habe ich geliebt. Allerdings hast du mir keine andere Wahl gelassen. Ich übe Rache an allen, die mir Leid und Schmerz zugefügt haben. Jetzt hast auch du mir etwas angetan, Adam, mein Süßer. Und jetzt wirst du meine Feinde zerstören, ohne zu zweifeln, ohne zu fragen. Und morgen, wenn ich sichergehen kann, dass er seinen Besuch hier unten vergessen hat, wirst du James töten. Das wird deine Bestrafung sein, denn dann wird niemand mehr übrig sein, der dich liebt. Niemand, der dir helfen wird. Hast du mich verstanden?“
    Ich starre sie voller Schrecken an. „Mutter, nein!“
    „Sag es, Adam. Sag es!“
    So wie sich das Seil aus Asche um meinen Hals gelegt hat, zieht sich jetzt etwas Unsichtbares an dessen Stelle fest. Ich fühle mich kalt und leer und wehrlos. Über meinen Verstand legt sich ein Schleier. Die Vergangenheit verschwimmt, die Gegenwart versinkt in einem Nebel, die Zukunft liegt ganz in ihrer Hand. „Morgen werde ich James töten. Für dich, Kara.“
    Wieder lächelt sie. „Das ist mein braver Sohn.“
    Ich werde tun, was immer sie will. Mir bleibt keine andere Wahl.
    Keine Wahl.
    Sie hat mich genauso verstoßen wie meinen Bruder.

34. KAPITEL
    Zack!
    Bishop und Kraven lassen mich gleichzeitig los und taumeln nach hinten. Es war alles so real! Als wäre ich Bishop gewesen. Jedes schmerzliche Gefühl, jeder schreckliche Gedanke. Ich spürte seine Angst, seinen Ekel und seine Unfähigkeit, sich gegen die Schwarze Magie zu wehren, die seine Mutter und ihre Freunde an ihm ausübten.
    In Blut geschriebene Symbole. Das Böse in der Asche, die sich um ihn legte und seine Erinnerungen verschwimmen und ihm nur einen Rest an Bewusstsein übrig ließ, um das zu begreifen, was er tat. Aber nicht, warum er es tat.
    „Mich wollte sie opfern“, flüsterte Kraven. „Doch der egoistischen, mordlüsternen Schlampe war es am Ende egal, Hauptsache, sie erreichte ihr Ziel. Sie hat dafür gesorgt, dass ich die Erinnerung an diesen Keller vergesse. Aber jetzt habe ich alles gesehen. Jetzt weiß ich alles.“
    Bishops Miene war wie versteinert. Allerdings entdeckte ich in seinen Augen etwas, das mich in Unruhe versetzte. Was er gesehen hatte, was er zu sehen gezwungen war, hatte ihn verstört. Ich streckte die Hand nach ihm aus, aber diesmal gab es keinen Funken Energie bei unserer Berührung. Mit grimmiger Miene starrte er meine Finger an, mit denen ich sein Handgelenk festhielt.
    „Ich war mir nicht sicher, wann das endlich aufhören würde. Wahrscheinlich heute Nacht.“
    „Nein, Bishop!“ Ich fühlte mich schuldig. „Ich hätte es nicht tun sollen. Das war die Gedankenverschmelzung. Das hat alles ruiniert!“
    „Ich denke eher, das ist ein Zufall. Früher oder später musste es so kommen. Aber mein Verstand …“ Er legte die Hände auf seine Schläfen und fluchte leise. „Es wird mit jeder Minute schlimmer.“
    Kraven war still geworden und schaute uns an, als wären wir Fremde. „Wie lange noch, ehe du den Verstand verlierst?“
    „Keine Ahnung. Nicht mehr lang.“
    Der Dämon war wachsam, nicht vertrauensselig. „Ich habe keine Ahnung, was ich von der Sache halten soll. Woher soll ich wissen, ob das überhaupt echt war? Vielleicht lügt ihr mich an, weil ihr mich manipulieren wollt?“
    Wütend funkelte ich ihn an. „Das musst du wohl selbst herausfinden. Falls du mich fragst: Das war echt. Total echt. Und

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