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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Mutter immer noch die Hand und schaute ihr tief in die Augen.
    „Ich werde eine Weile bei Ihnen und Samantha wohnen, Eleanor“, sagte sie freundlich. „Sie brauchen sich um nichts zu kümmern. Verstehen Sie?“
    Meine Mutter nickte langsam. „Ich verstehe.“
    Ich konnte nicht fassen, was sich da abspielte. Cassandra benutzte ihre Engelskräfte, um meine Mutter zu manipulieren. Zach und Connor konnten das auch, aber sie wandten es nur im Notfall an.
    „Habt ihr Hunger, Mädchen?“, erkundigte sich meine Mutter und trank schnell einen Schluck Wein. „Ich bin spät nach Hause gekommen und habe noch nichts gegessen. Ich meine, ich weiß ja, dass Sam Hunger hat. Sie hat in letzter Zeit immer Hunger. Ich bin erschüttert, dass sie bei den Bergen an Essen, die sie verdrückt, immer noch so dünn ist.“
    Das wurde ja immer besser.
    „Ja.“ Der Engel legte sich eine Hand auf den Bauch und drehte den Kopf, als wollte er seinen körperlichen Bedürfnissen lauschen. „Ich schätze, ich habe auch Hunger.“
    „Dann bestelle ich uns was beim Chinesen.“
    „Wunderbar.“ Cassandra sank auf einen Sessel und begann geistesabwesend die Zeitung von heute durchzublättern. „Eleanor, Sie haben gerade erzählt, Samantha ist in letzter Zeit immer hungrig. Was isst sie denn?“
    Ich erstarrte. Was hatte das zu bedeuten? Dass sie mich als Gray akzeptierte, hieß offensichtlich nicht, dass sie ihre Erkundigungen über mich beendet hatte. Ich beugte mich zu ihr. „Nicht das, was du denkst.“
    Keine Seelen, vielen Dank. Na ja, bis auf die von Colin vorhin. Und die von Bishop letzte Woche.
    Ich versuchte, mir einzureden, dass die beiden nicht wirklich zählten. Ich hatte ihnen nicht wehgetan - ich hatte nur ein bisschen geknabbert. Trotzdem war es falsch.
    Wie dem auch sei, verglichen mit der mörderischen Methode, die uns vorhin begegnet war …
    Der Gedanken an die glasigen Augen des toten Mädchens und die schwarzen Linien um seinen Mund ließen mir das Blut in den Adern gefrieren.
    „Ganz egal, was es ist - sie isst es.“ Meine Mutter bemühte sich, ein Grinsen zu unterdrücken. Es gelang ihr nicht. „Ich komme mit dem Einkaufen kaum nach. Der Kühlschrank ist immer gleich wieder leer.“
    Ich schaute sie an. „Das war so lustig, dass ich vergessen habe zu lachen.“
    „Versuch, dich ein bisschen zu beherrschen. Es könnte gut sein, dass ich mein Haushaltsgeld für andere wichtige Dinge brauche.“ Da sie immer noch grinste, nahm ich an, dass das ein Scherz sein sollte. Auf jeden Fall sollte sie ihren Job nicht aufgeben, um Comedian zu werden. „Ich habe Probleme mit einem Haus, von dem ich dachte, dass ich es schnell verkaufen würde. Es ist im Osten der Stadt, nicht weit von der Innenstadt. Ein riesiges Anwesen, das seit Monaten leer steht. Es ist zwei Millionen wert.“
    „Und wo liegt das Problem?“, erkundigte ich mich geistesabwesend.
    Cassandra las immer noch in der Zeitung, dann griff sie sich die Fernsehzeitschrift und blätterte auch darin herum, als sei sie völlig fasziniert. Wenn sie tatsächlich den Himmel noch niemals verlassen hatte, war das hier alles neu für sie.
    „Angeblich soll es dort spuken.“ Mom holte ihr Handy aus der Handtasche. „Lächerlich. Mir erschien es völlig normal.“
    „Kein schreckliches Stöhnen, keine rasselnden Ketten?“
    „Nichts. Obwohl … In ein paar Tagen ist ja Halloween, da könnte das als Verkaufsargument ziehen.“ Sie lachte, dann verließ sie das Zimmer, weil sie beim Chinesen anrufen wollte.
    Geister in verlassenen Häusern. Ich fragte mich kurz, ob das möglich war - also, ob Geister wirklich existierten.
    Nicht meine Baustelle. Ich hatte schon genug Sorgen, da brauchte ich mich damit nicht auch noch zu belasten.
    Als das Essen geliefert wurde, roch das ganze Haus plötzlich nach chinesischer Küche - in einem Wort: göttlich. Auch Cassandra grinste breit.
    „Mein erstes Essen hier“, verkündete sie mir. „Unglaublich.“
    Meine Mutter musterte sie befremdlich. „Ihr Kinder mit euren Diäten.“
    Cassandra betrachtete die Gerichte, während ich mir etwas auf einen Teller lud. „Was ist das? Hühnerbällchen? Genial!“
    Später erlebte Cassandra beglückt eine Stunde lang das Wunder des Fernsehens, während ich kaum still sitzen konnte. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte, denn dieses Rumhocken empfand ich als eine wahnsinnige Zeitverschwendung. Der Gray vorhin hatte mich daran erinnert, wie tief ich in der Tinte saß.
    Aber so wie er

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