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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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würde herausfinden, was er wusste.
    Ich stieß auf seine mentale Barriere. Er blockierte mir den Zugang zu seinen Gedanken und allen Wahrheiten, die er vor mir verbergen wollte. Doch ich spürte den Riss in seiner Barriere und hielt dagegen.
    Sie ist noch nicht bereit. Aber bald .
    Das war alles, was ich aus ihm herausbekam, bevor er mich aus seinen Gedanken schob und der Riss sich schloss. Ich stolperte über meinen verletzten Knöchel und fiel hart auf den Boden. Ein Auto bog um die Ecke und blendete mich für einen Moment mit seinen hellen Scheinwerfern.
    Als ich mich endlich aufgerappelt hatte, war Seth verschwunden.
    All diese neuen Informationen peitschten wie ein Sturm auf mich ein. Ich humpelte zurück zum Club wie ein geprügelter Hund und schlotternd vor Kälte. Ich musste Bishop finden und ihm erzählen, was passiert war.
    Vielleicht hatte Seth aber auch gelogen. Möglicherweise war keines seiner Worte wahr und mein Gespräch mit ihm reine Zeitverschwendung.
    Sie ist noch nicht bereit. Aber bald .
    Am Ende würde es mich auch nur verrückt machen, wenn ich versuchte, das Wirrwarr aus Seths Hirn zu entschlüsseln.
    Mit meinem Stempel kam ich problemlos wieder ins Ambrosia rein. Ich holte mir sofort meine Jacke, damit ich nicht länger so erbärmlich frieren musste.
    Ich begab mich wieder in den unteren Teil des Clubs, wobei ich mich am Treppengeländer festhielt. Hinkend bahnte ich mir meinen Weg durch die Menge. Die Musik dröhnte laut in meinen Ohren, der Duft vieler Seelen umfing mich und drohte meine Konzentration zu beeinträchtigen.
    Die erste Person, die ich erkannte, sah mich nicht. Es war Cassandra, und sie ging so nah an mir vorbei, dass ich einen Lufthauch spürte. Gleich hinter ihr tauchte Roth auf. Er hielt sie am Arm fest und zog sie in eine der Nischen, die von den Kristallvorhängen verhüllt waren. Verwirrt folgte ich ihnen.
    „Wo willst du hin?“, fragte Roth Cassandra.
    „Weg von dir“, antwortete sie wütend. „Und jetzt lass mich in Ruhe!“
    „Keine Chance.“
    „Wenn ich dich darauf hinweisen darf, Dämon: Je weiter du von mir weg bist, desto einfacher ist alles.“
    „Einfach ist langweilig.“
    „Ich bin aus einem bestimmten Grund hier. Und nicht zu deiner Unterhaltung.“
    „Glaub mir. Du bist nicht sehr unterhaltsam.“
    Ich drückte mich an die Wand, um meinen Knöchel zu entlasten. Ich begriff nicht, wieso Bishop die beiden zusammen hierher geschickt hatte, um Stephen zu finden. Offensichtlich konnten sich Engel und Dämon nicht ausstehen.
    „Ich sag’s nicht noch einmal, Dämon. Lass mich in Ruhe!“
    „Und was, wenn nicht?“
    „Dann besorge ich mir Bishops Dolch und ramme ihn dir in die Brust. Und erlöse dich damit von deinem Elend.“
    Roth lachte. „Soll das ein Versprechen oder eine Drohung sein, Engel?“
    „Das darfst du dir aussuchen.“
    Genug. Ich riss den Vorhang zur Seite und steckte den Kopf in die Nische. Roth hatte Cassandra gegen die Wand gepresst und ihr eine Hand auf die Schulter gelegt. Als sie mich ansah, glühten ihre Augen blau in der Dunkelheit.
    „Gut.“ Sie schob den Dämon weg. „Es ist vorbei.“
    Er fasste sie am Handgelenk. „Es ist nicht vorbei, bis ich es sage.“
    „Lass sie los!“ Dieser Dämon machte mich rasend. Ich hatte keine Ahnung, warum Cassandra ihm nicht einen Arschtritt verpasste wie neulich. Sie konnte ihn fertigmachen, ohne auch nur einen Finger zu krümmen.
    Roth schaute mich drohend an. „Kümmer dich um deinen eigenen Kram.“
    „Das ist hier ist jetzt mein Kram.“
    Er grinste. „Wie süß. Die Gray macht sich Sorgen um dich, Engel.“ Sein Griff wurde fester. „Seid ihr neuerdings beste Freundinnen, oder was?“
    Ich versuchte gar nicht erst, nach meinem neuen Messer zu greifen. Bishop hatte recht - unter der Jeans kam ich schlecht dran. Stattdessen berührte ich Roth am Arm und drang so leicht durch seine mentale Barriere in seine Gedanken ein, als würde ich ein Ei zerschlagen. Wahrscheinlich war er zu abgelenkt, um sich gegen mich abzuschotten. Ich versetzte ihm einen Stromschlag, und dieser reichte aus, dass er Cassandra losließ und nach hinten taumelte, bis er gegen die Wand stieß. Ihm entfuhr ein kleiner Schmerzensschrei, wie ich zufrieden feststellte.
    Ich sah Cassandra an. „Alles okay?“
    Sie starrte mich an. „Wie hast du das gemacht?“
    Ups. Ihr Gesichtsausdruck gefiel mir nicht. Sie schien verwirrt. Irgendwann würde es ihr dämmern.
    Ich gab ihr gefährlicherweise immer mehr

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