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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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durch das panische Treiben dort unten an den Ernst ihrer Aufgabe erinnert. Die Tore zum Stadion wurden mit riesigen Steinplatten verstärkt. Wagen mit Lebensmitteln verstopften die Straßen. Leute liefen mit Kindern und Bündeln im Arm zum Palast. Überall wurden zusätzliche Fackeln aufgestellt, und die Stadt wirkte beinahe sonnenüberflutet.
    »Wäre es bei einem Angriff nicht besser, wenn es dunkler wäre?«, fragte Gregor.
    »Das wäre nur zum Vorteil der Ratten. Wir brauchen unsere Augen zum Kämpfen, sie nicht«, sagte Vikus. »Die meisten Lebewesen im Unterland, Krabbler, Fledermäuse, Fische, brauchen kein Licht. Wir Menschen sind ohne Licht verloren.«
    Gregor speicherte die Information ab. Die Taschenlampe war wirklich das Beste, was er hatte mitnehmen können.
    Die Stadt ging schon bald in Ackerland über, und Gregor bekam einen ersten Eindruck, wovon die Unterländer lebten. Unter vielen Reihen weißer Lampen, die über großen Feldern hingen, wuchs Getreide.
    »Womit werden die Lampen betrieben?«, fragte Gregor.
    »Sie brennen mit Gas, das aus der Erde kommt. Dein Vater war sehr beeindruckt von unseren Feldern. Er hatte auch einen Plan für die Beleuchtung unserer Stadt, doch im Augenblick brauchen wir alles Licht für die Nahrung«, sagte Vikus.
    »Hat ein Überländer euch gezeigt, wie man das macht?«, fragte Gregor.
    »Gregor, wir haben unseren Verstand nicht im Überland gelassen, als wir herabfielen. Wir haben Erfinder wie ihr, und Licht ist für uns ein wertvolles Gut. Glaubst du, wir armen Unterländer hätten keine Möglichkeit gefunden, es selbst zu gewinnen?«, fragte Vikus freundlich.
    Gregor kam sich idiotisch vor. Er hatte die Unterländer als rückständig betrachtet. Sie kämpften noch mit Schwertern und trugen merkwürdige Kleider. Aber sie waren nicht dumm. Sein Vater hatte gesagt, sogar unter den Höhlenmenschen habe es Genies gegeben. Irgendwer hatte schließlich einmal das Rad erfunden.
    Solovet flog neben ihnen her, aber sie war in ein Gespräch mit zwei Fledermäusen vertieft, die sich der Gruppe angeschlossen hatten. Sie studierte eine große Karte, die sie auf dem Rücken ihrer Fledermaus ausgebreitet hatte.
    »Versucht sie herauszufinden, wo mein Vater ist?«, fragte Gregor.
    »Sie arbeitet einen Angriffsplan aus«, sagte Vikus. »Meine Frau führt die Krieger an. Sie begleitet uns nicht, um die Suche zu leiten, sondern um abzuschätzen, in welchem Maße wir Unterstützung von unseren Verbündeten erwarten können.«
    »Echt? Ich dachte, Sie hätten die Leitung. Na ja, Sie und Luxa«, sagte er, denn eigentlich wusste er nicht so ganz, was Luxa für eine Stellung hatte. Einerseits kommandierte sie Leute herum, andererseits bekam sie eins aufs Dach.
    »Sobald Luxa sechzehn ist, wird sie die Thronfolge antreten. Bis dahin wird Regalia vom Rat regiert. Ich bin nur ein bescheidener Diplomat, der seine freie Zeit damit verbringt, die königliche Jugend Vernunft zu lehren. Du siehst, mit welchem Erfolg«, sagte Vikus trocken. Er warf einen Blick zu Luxa und Henry, die wild durch die Luft sausten und versuchten, sich gegenseitig von den Fledermäusen zu schubsen. »Lass dich von Solovets sanftem Auftreten nicht täuschen. In der Kriegsführung ist sie geschickter und listiger als eine Ratte.«
    »Wahnsinn«, sagte Gregor. Ihr sanftes Auftreten hatte ihn getäuscht.
    Als Gregor das Gewicht auf der Fledermaus verlagerte, stieß etwas an sein Bein. Er zog die Prophezeiung, die Nerissa ihm gegeben hatte, aus der Hosentasche und rollte sie auf. Vielleicht war jetzt eine gute Gelegenheit, Vikus ein paar Fragen zu stellen. »Glauben Sie, Sie könnten mir diese Prophezeiung erklären?«
    »›Die graue Prophezeiung‹«, sagte Vikus. »Was bereitet dir daran Kopfzerbrechen?«
    Alles, dachte Gregor, aber er sagte: »Vielleicht können wir sie mal der Reihe nach durchgehen.« Er las das Gedicht Zeile für Zeile.
    Habt Acht, Unterländer, die Zeit ist in Not.
    Das war nicht so schwierig. Es war eine Warnung.
    Jäger sind Gejagte, weisses Wasser fliesst rot.
    Gregor bat Vikus, die zweite Zeile zu entwirren.
    »Die Ratten sind traditionell die Jäger des Unterlands, denn am liebsten würden sie alle anderen verfolgen und töten. In der letzten Nacht jagten wir sie, um dich zu retten. Also wurden die Jäger zu den Gejagten. Das weiße Wasser floss rot, als wir ihre Leichname dem Fluss überließen.«
    »Ach so«, sagte Gregor. Irgendetwas beunruhigte ihn, aber er wusste nicht genau, was.
    Die Nager

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