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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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wohl sagen.« Gregor grinste. »Ein Glück, dass Ares da war.«
    »Auch für Ares war es ein Glück«, sagte Vikus. »Ein Glück für uns alle. Weißt du, dass die Ratten auf dem Rückzug sind?«
    »Mareth hat’s mir erzählt«, sagte Gregor.
    »Ich glaube, der Krieg hat bald ein Ende«, sagte Vikus. »Die Ratten haben begonnen, einander im Kampf um den Thron zu zerfleischen.«
    »Was ist mit Ripred?«, fragte Gregor.
    »Ich habe von ihm gehört. Er versammelt im Land des Todes eine Gruppe von Ratten, die seiner Sache gewogen sind. Er wird es nicht leicht haben, die Führung zu übernehmen. Zuerst muss er die anderen Ratten davon überzeugen, dass Frieden erstrebenswert ist, und das wird ein zäher Kampf. Doch Ripred ist keiner, den man einfach übergehen könnte«, sagte Vikus.
    »Allerdings«, sagte Gregor. »Sogar die anderen Ratten haben Angst, gegen ihn zu kämpfen.«
    »Aus gutem Grund. Niemand kann ihn besiegen«, sagte Vikus. »Ah, das erinnert mich an etwas. Ich habe noch etwas für dich. Auf der Reise hast du mehrmals erwähnt, dass dir ein Schwert fehlt. Der Rat bittet mich, dir dies zu überreichen.«
    Vikus fasste unter den Tisch und holte einen länglichen Gegenstand hervor, der in dicke Seide gehüllt war. Gregor wickelte sie auseinander und fand darin ein atemberaubend schönes, mit Juwelen besetztes Schwert.
    »Es hat Bartholomäus von Sandwich persönlich gehört. Es ist der Wunsch meines Volkes, dass du es annimmst«, sagte Vikus.
    »Das geht nicht«, sagte Gregor. »Ich meine, es ist zuwertvoll, und außerdem erlaubt meine Mutter noch nicht mal, dass ich ein Taschenmesser habe.« Das stimmte. Sein Onkel hatte ihm zum zehnten Geburtstag ein ungefähr fünfzehnteiliges Taschenmesser geschenkt. Seine Mutter hatte es weggelegt und wollte es ihm erst geben, wenn er einundzwanzig war.
    »Ich verstehe«, sagte Vikus. Er schaute Gregor genau an. »Vielleicht würde sie es erlauben, wenn dein Vater es für dich verwahren würde.«
    »Vielleicht. Aber da ist noch was …«, sagte Gregor. Doch er wusste nicht, wie er es sagen sollte. Es war der Hauptgrund dafür, dass er den Gegenstand auf dem Tisch nicht berühren wollte. Es hatte mit Tick und Treflex und Gox zu tun und mit all den Lebewesen, die er auf der Rückreise leblos hatte daliegen sehen. Es hatte sogar mit Henry und den Ratten zu tun. Vielleicht war er nicht schlau genug, um zu verstehen, worum es ging. Aber Gregor dachte sich, man hätte doch auch eine Lösung finden müssen, bei der nicht so viele ums Leben gekommen wären.
    »Ich hab so getan, als wär ich der Krieger, weil ich meinen Vater finden wollte«, sagte Gregor. »Aber ich will kein Krieger sein. Ich will so sein wie Sie.«
    »Ich habe in vielen Schlachten gekämpft, Gregor«, sagte Vikus vorsichtig.
    »Ich weiß, aber Sie legen es nicht darauf an. Erst mal versuchen Sie, die Probleme auf andere Weise zu lösen.Sogar mit den Spinnen. Und mit Ripred«, sagte Gregor. »Sie versuchen es sogar, wenn die anderen glauben, dass Sie auf dem falschen Weg sind.«
    »Nun denn, dann weiß ich, was ich dir gern schenken würde, doch das kannst du nur selbst finden«, sagte Vikus.
    »Was denn?«, fragte Gregor.
    »Hoffnung«, sagte Vikus. »Es wird Zeiten geben, da sie sehr schwer zu finden ist. Zeiten, da es leichter sein wird, den Hass zu wählen. Doch um Frieden zu schaffen, bedarf es zunächst der Hoffnung, dass er möglich ist.«
    »Glauben Sie nicht, dass ich das kann?«, fragte Gregor.
    »Im Gegenteil, ich habe große Hoffnung, dass du es kannst«, sagte Vikus mit einem Lächeln.
    Gregor schob das Schwert über den Tisch zu Vikus. »Sagen Sie ihnen meinen Dank, aber dass ich es nicht annehmen kann.«
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie gern ich diese Botschaft überbringen werde«, sagte Vikus. »Und jetzt musst du ruhen. Morgen steht dir eine Reise bevor.«
    »Ja? Wohin? Doch nicht wieder ins Land des Todes?«, fragte Gregor und fühlte sich ein wenig elend.
    »Nein, ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir dich nach Hause schicken«, sagte Vikus.
    Sie stellten ein zusätzliches Bett in das Zimmer seines Vaters, damit Gregor und Boots in seiner Nähe schlafen konnten. Jetzt, da er nach Hause zurückkehren würde, erlaubte Gregor es sich, an Lizzie und seine Großmutterund vor allem an seine Mutter zu denken. Ob alles in Ordnung sein würde, wenn er nach Hause kam? Er dachte an das Gespräch mit Vikus und versuchte das Beste zu hoffen.
    Sobald sein Vater und Boots wach waren, brachte man

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