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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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an. »Warum sollten wir nicht hier sein? Es ist ein wundervoller Abend, und wir haben sämtliche Anstandsregeln beachtet. Außerdem vertraue ich darauf, dass Sie ein vollendeter Gentleman sind, Mylord.«
    »Ja. Klar. Sicher.« Ich erwiderte ihr Lächeln, und die Fragen nach den Gründen für mein Hiersein verblassten rasch. Ich beugte mich weiter vor, und plötzlich war es mir gleichgültig, dass wir von einer ganzen Schar Zeugen umringt waren. »Meine Ma würde schnell herausfinden, wenn ich es nicht wäre«, sagte ich leise, »und dann würde sie mich ins Gebet nehmen und all meine Schwestern mitbringen …«
    Die Luftkugel, die leise in mein Ohr gesummt hatte, schoss plötzlich davon, zum anderen Ende der Promenade. Berenice hatte sich ebenfalls vorgebeugt, richtete sich jetzt aber auf und warf ihr einen bösen Blick zu, bevor sie mich wieder ansah. »Können Sie sich nicht beherrschen?«
    Ich lehnte mich zurück, überrascht über ihren plötzlichen Stimmungswechsel. »Was …?«
    An dem Ende der Promenade, wohin die Kugel geflogen war, ertönte ein Krachen. Ich wandte mich von Berenice ab und sprang auf. Ohne nachzudenken schnappte ich mir Feuer aus den Körben und schleuderte mehrere Feuerkugeln hoch über uns. Gerade noch rechtzeitig, um eine dunkle Gestalt erkennen zu können, die über die Zinnen sprang. Ich eilte hinter ihr her, Groskin und Ryson auf den Fersen. Jeden Moment erwartete ich, einen Schrei und den dumpfen Aufschlag eines Körpers auf dem Fels tief unter uns zu hören. Aber keinerlei Erinnerung an unsere Sterblichkeit störte die Nacht, und als ich die Stelle erreichte, wo die Gestalt über die Zinnen gesprungen war, sah ich darunter einen Vorsprung, der gerade breit genug war, dass ein Mann, der beweglich genug war, darauf laufen konnte.
    »Da.« Groskin streckte die Hand aus.
    Ich folgte seiner Hand mit meinem Blick und sah in dem schwachen Mondlicht helle Haut aufleuchten, als jemand über den schmalen Vorsprung lief. Die Luftkugel hatte an den Zinnen innegehalten, und ich griff danach, um sie auf den Flüchtigen zu schleudern und ihn auf der Stelle zu bannen.
    »Offenbar werden wir besser behütet, als wir dachten«, meinte Berenice hinter mir. »Guten Abend, Hoheit.«
    Ich fuhr herum. Prinzessin Rajya und ihr kahlköpfiger Hexer Munir standen am anderen Ende der breiten Promenade.
    »Ich grüße Sie, Sra Berenice und Sro Hase«, begrüßte uns Prinzessin Rajya mit einem kühlen Lächeln. »Eine entzückende Nacht, habe ich recht?«

10
     
    »Es war tatsächlich eine entzückende Nacht«, erwiderte Berenice nachdrücklich. Dann drehte sie sich zu dem Tisch herum und räumte das Geschirr zusammen.
    »Das ist sie immer noch, Sra Berenice«, meinte Prinzessin Rajya, als sie sich uns mit Munir an ihrer Seite näherte. Sie bewegte sich in ihren weichen Schuhen lautlos über die Pflastersteine. Beide waren warm gekleidet, und die Kapuzen ihrer Umhänge warfen Schatten auf ihre Gesichter. »Eine sternenklare und vom Mond erleuchtete Nacht.« Die Prinzessin zuckte mit ihren schlanken Schultern. »Einfach perfekt.«
    Das unerwartete Auftauchen der Prinzessin auf der Promenade hatte mich abgelenkt, sodass ich einen Moment den Blick von der Gestalt auf dem schmalen Vorsprung abgewandt hatte. Als ich jetzt wieder hinschaute, konnte ich niemanden mehr erkennen.
    »Er ist um die Ecke gebogen«, erklärte Groskin leise. Ich nickte. Wer auch immer dieser Akrobat gewesen sein mochte, er war entkommen. Ich trat von den Zinnen zurück und ging zu Berenice. Meine Leibwache folgte mir.
    »Perfekt wofür?«, fragte Berenice Ihre Hoheit. »Für heimliche Treffen im Dunkeln? Oder dazu, die Gespräche anderer zu belauschen?«
    Prinzessin Rajya wirkte kein bisschen zerknirscht. »Vermutlich hätte ich etwas sagen sollen, als Sie beide auftauchten, aber ich hielt es für besser, eine möglicherweise peinliche Situation und unangenehme Fragen zu vermeiden.«
    »Wie zum Beispiel die, wer da gerade über die Zinnen gesprungen ist, statt zu bleiben und entdeckt zu werden?«, erwiderte Berenice. »Oder die, was Ihr und Euer Hofhexer hier draußen macht, wo Ihr Eurer Kriegsschiff im Hafen seht? Und vielleicht auch von dort bemerkt werden könnt?«
    Ich sah die Prinzessin an. Auf ihre Antwort war ich wirklich sehr gespannt. Doch auch diese Frage brachte sie nicht in Verlegenheit.
    »Wenn ich meinem Schiffskapitän eine Nachricht übermitteln wollte, oder sie mir, hätte ich einen Boten geschickt«, erwiderte Prinzessin

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