Griechisches Feuer
auch egal.
"Vielleicht kann man die Uhr ja wirklich zurückstellen, wie Ivan es mit seiner Party versucht hat!" sagte sie lachend. Aber sofort bereute sie diese unbedachten Worte, denn seine Miene verfinsterte sich.
Glaubte Constantine wirklich, sie meinte es ernst? Dass sie hoffte, es hätte die vergangenen drei Jahre nie gegeben? Dass sie wieder auf Skyros und sich ihrer Liebe so sicher waren, dass er sie gebeten hatte - nein, darauf bestanden hatte, denn ein Constantine Kiriazis bat nie! -, so schnell wie nur möglich seine Frau zu werden?
Wenn es nur möglich gewesen wäre! Aber es war vorbei, aus und vorbei. Die bittere Realität hatte sie eingeholt und alle ihre Träume und ihr Glück für immer zerstört.
"Ich fühle mich wie ein Kind", stellte Grace schnell klar.
"Und es ist wunderbar. Das Wasser ist so kühl und erfrischend.
Probier es doch auch, Constantine! Sei kein Feigling!"
Als er keine Anstalten machte, zu ihr kommen, beugte sich Grace hinunter, schöpfte Wasser in die hohle Hand und spritzte ihn damit nass.
"He! Was, zum Teufel...?"
Er ließ ihr kaum Zeit zum Reagieren. In Sekundenschnelle hatte er seine Segeltuchschuhe abgestreift - er trug keine Strümpfe -, seine goldene Uhr abgelegt und in einer Hosentasche verstaut. Dann lief er schon auf sie zu.
Grace schrie auf, drehte sich um und ergriff die Flucht. Sie rannte durch das Wasser und kümmerte sich nicht darum, dass ihr Kleid am Saum ganz nass wurde. Obwohl sie rannte und rannte, dauerte es nicht lange, bis er sie eingeholt hatte. Er packte sie und drehte sie zu sich herum.
"Du kleine Hexe!"
Grace protestierte lachend und wehrte sich halbherzig, als er sie hochhob und aus dem Wasser trug. Unsanft ließ er sie in den Sand fallen und legte sich auf sie. Er küsste sie hart und fordernd.
"Du bist die geborene Verführerin", murmelte Constantine schließlich, als er ihren Mund wieder freigab. "Kein Mann kann dir widerstehen. Du bist so wunderschön und unnahbar, aber zugleich wild wie das aufbrausende Meer."
Constantine küsste sie wieder und liebkoste mit beiden Händen ihren Körper. Er schob ihr Kleid hoch und brauchte nicht lange, um festzustellen, dass sie nur einen weißen Spitzentanga darunter trug. Aber dieses Hindernis hielt ihn nicht lange auf. Der Tanga landete, zerrissen und achtlos weggeworfen, im Sand.
Grace war es egal. Alle Zweifel, die sie noch vor kurzem gequält hatten, waren wie vom Winde verweht, jede Zurückhaltung vergessen. Sie wollte ihn, sehnte sich nach ihm mit einer Leidenschaft, die so heiß war wie die Sonne und die sie dazu brachte, sich ihm entgegenzubiegen und mit jedem seiner harten, kraftvollen Stöße im Einklang zu sein.
Das war ihre Bestimmung. Sie liebte Constantine, sie hatte ihn immer geliebt. Nichts was sie tat, würde die goldenen Fesseln lösen, die sie an ihn banden. Und als Grace sich an Constantine klammerte und die Nägel in seinen muskulösen Rücken grub, als die Leidenschaft über ihnen zusammenschlug und sie weit hinaustrug, war ihr letzter vernünftiger Gedanke: Egal, was geschah, sie wollte für immer eine Sklavin dieser unbeschreiblichen, berauschenden Leidenschaft bleiben.
10. KAPITEL
"Haben wir heute etwas Besonderes vor?" fragte Grace und rekelte sich in der Sonne, die schon am Morgen heiß auf die Terrasse herunterbrannte.
Der Tag hatte genauso wie alle anderen Tage begonnen, die sie bis jetzt auf Skyros verbracht hatte. Sie waren spät aufgewacht und hatten noch später gefrühstückt - und zwar nicht ohne Grund, denn Constantine bestand darauf, sie erst aus dem Bett zu lassen, nachdem er sie mit einer Intensität geliebt hatte, die zwar erschöpfend, aber dennoch über alle Maßen befriedigend war.
Und auch jetzt nahmen sie sich beim Frühstück viel Zeit und ließen sich knuspriges Brot, sahnigen griechischen Joghurt, Pfirsiche, Melonen und Honig schmecken.
"Nun, ich dachte, zuerst gehen wir schwimmen, dann nehmen wir ein kurzes Sonnenbad und genehmigen uns einen kleinen Imbiss. Und danach brauche ich unbedingt eine Siesta."
Das Funkeln in seinen Augen und der eindeutige Blick, den Constantine ihr zuwarf, zeigten Grace, dass er nicht vorhatte, seine Zeit mit Schlafen zu vergeuden.
"Dann Abendessen ... ein oder zwei Gläser Wein ..."
"Das volle Programm also", sagte Grace lachend.
Es fiel ihr schwer, sich an den Mann zu gewöhnen, in den Constantine sich hier auf Skyros verwandelt hatte. Von Tag zu Tag hatte sich seine Laune gebessert. Er war nicht mehr der
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