Griffin, Forrest u. Krauss, Erich
Kampfsportler weiterzuentwickeln, ist: Mund halten und Augen aufmachen. Saugt so viel Wissen wie möglich auf, setzt um, was für euch funktioniert, und vergesst den Rest. Allerdings sollte ab etwa sechs Wochen vor einem Kampf Schluss sein mit neuen Techniken: Im letzten Monat der Vorbereitung werden nur noch die bereits vorhandenen Fähigkeiten perfektioniert.
3. Kapitel Guter Rat
Clubbing, aber richtig
Ist das echter Samt?
Nach einer anstrengenden Trainingswoche lässt man gern im Nachtleben etwas Dampf ab. In einer Stadt wie Las Vegas ist es jedoch schwieriger, in einen der beliebteren Clubs zu kommen, als an der Sicherheitskontrolle vorbei ins Weiße Haus zu gelangen. Ein paar Dinge können einem den Eintritt dennoch erleichtern.
Berühmt werden. Und mit berühmt meine ich nicht Reality-Serien-berühmt, nicht Dingsbums-aus-der-einen-Sendung-da-berühmt. Mit meiner Teilnahme bei The Ultimate Fighter habe ich noch keinen Türsteher beeindrucken können. Man muss schon Al-Pacino- oder Robert-De-Niro-berühmt werden.
Reich werden . Oder zumindest so tun, als ob. Dem Türsteher zwinkernd einen Zehner zuzustecken reicht nicht. Das würde ihn eher dazu verleiten, aus verletzter Türsteherehre mit eurem Gesicht den Bordstein zu schrubben. Schließlich hat er doch nicht jahrelang die Schule vernachlässigt und sich den Hintern bis zum Platzen mit Steroiden vollgespritzt, um sich von irgendeinem Normalbürger mit zehn ehrlich verdienten Dollars beleidigen zu lassen (und glaubt nicht, dass er euch das schwuchtelhafte Zwinkern durchgehen lässt). Solange ihr also nicht bereit seid, größere Summen springen zu lassen, solltet ihr das Schmiergeld lieber stecken lassen.
Sich mit einer Gruppe echt scharfer Mädels anfreunden . 2 Scharfe Mädels kommen in jeden Club hinein und dürfen meistens auch ein oder zwei Typen mitbringen. Allerdings gilt eine strenge Quote von drei zu eins: Für drei scharfe Mädels wird ein hässlicher Trottel eingelassen. Wenn ihr es geschafft habt, euch mit einem Schwarm Mädels anzufreunden, der aber noch andere Kerle im Schlepptau hat, solltet ihr den Weg der Sabotage wählen. Beispielsweise könnt ihr Sachen flüstern wie: »Dein Kumpel Bob da, der ist ’n echt guter Typ. Verstehe gar nicht, wieso er meint, du hättest ’nen fetten Arsch.« Diese Strategie kann dauerhaft funktionieren, aber solltet ihr eine eurer »Eintrittskarten« vögeln, seid ihr schnell alle los. Deshalb: immer schön in der Kumpelsphäre bleiben.
Im nächstgelegenen MMA-Studio trainieren. Die meisten Türsteher sind Möchtegern-Profikämpfer, und ihr müsst ihnen beim Training nur immer versichern, wie gefährlich sie sind, dann lassen sie euch vielleicht in den Club. Wenn ihr ein Federgewicht seid und nicht Urijah Faber heißt, kommt für euch, da die meisten Türsteher mindestens 100 Kilo schwer sind, am ehesten die Arschkriechmethode infrage. Falls ihr euch aber mit Mr. Ballonbizeps messen könnt, wäre auch die Hau-ihn-vor-dem-ganzen-Studio-windelweich-und-gib-ihm-danach-ein-Bier-aus-Methode einen Versuch wert. Damit verschafft ihr euch Respekt und seine Freundschaft. Ich sollte es jedoch noch einmal betonen: Bitte schätzt eure Fähigkeiten realistisch ein, bevor ihr diese Methode anwendet. Im schlimmsten Fall verunstaltet euch der Steroidjunkie nicht nur die Nase, sondern nennt euch fortan »Pussy Boy«, und niemand, der Pussy Boy heißt, darf in seinen Club rein.
Im nächstgelegenen Fitnessstudio trainieren und auf den größten Lackaffen achten. Wenn MMA euch Angst macht und euch schon beim Gedanken daran, ein MMA-Studio aufzusuchen, das Pipi die Beine herabrinnt – ja, warum lest ihr das dann überhaupt? Und woher zum Teufel wisst ihr eigentlich, wer ich bin? Aber um echte Kerle nicht mit eierlosen in einen Topf zu schmeißen, habe ich auch einen Rat für euch scheue Geschöpfe. Wenn ihr in eurer Mission (unglaublich, dass ich Pussy Boy wie Ethan Hunt behandle) so weit seid, dass ihr eine Zielperson gefunden habt, die sich vor dem Training offensichtlich die Haare zurückgegelt hat, oder wenn ihr nahe genug an jemanden rangekommen seid, der dem Geruch nach soeben einer Parfümflasche entstiegen ist (nah genug heißt acht Meter Entfernung, der Typ wird also schon nicht denken, dass ihr scharf auf ihn seid), habt ihr es wahrscheinlich mit einem Türsteher zu tun. Macht euch mit ihm bekannt und eilt in den nächsten Wochen jedes Mal herbei, wenn er Hilfestellung braucht. Freitagabend seid ihr dann zwar nicht
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