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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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einem Brüllen entließ er den Zauber in seiner Faust, der als flammende Sichel über mehrere Schaukästen auf die Königin zuschoss. Blitzschnell riss sie die Hand in die Höhe. Ein gleißend grüner Schutzwall errichtete sich dicht vor ihrem Körper und warf Grims Zauber so rasend schnell zurück, dass er ihm nicht mehr ausweichen konnte. Er hörte noch die Funken, die auf die schreienden Menschen niederfielen, die panisch versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Dann traf ihn die Feuersichel vor die Brust, riss ihn von den Füßen und katapultierte ihn ein ganzes Stück weit rücklings durch die Luft, ehe er auf dem Boden aufschlug.
    Der steinerne Grund war kühl an seinen Klauen, die Wucht des Zaubers lähmte seine Glieder. Blut rann aus der Wunde in seiner Brust, sein Heilungszauber kam nur langsam gegen die fremde Magie an. Er hörte den grellen Schrei der Königin, schon fühlte er den Nebel, den sie um seine Kehle wickelte wie eine Schlinge aus Gift. Knisternd liefen Eiskristalle von dem Zauber aus über seine Haut. Es war, als würden tausend Klingen sein Fleisch in Fetzen schneiden, und ein seltsamer Schwindel kroch durch seine Stirn und vernebelte ihm den Blick. Wie durch dichte Tücher nahm er die Gestalten der Kämpfenden um sich herum wahr, Alben, die sich auf Schattenflügler stürzten, und die Schwingungen mächtiger Zauber auf beiden Seiten. Grim stöhnte, als er versuchte, seine Magie zu sammeln, doch die Schlinge der Königin raubte ihm die Kraft. Nebelhaft sah er sie näher kommen, er spürte ihren grausamen Blick über seinen Körper wandern.
    In ihrer Hand hielt sie einen funkelnden Eiskristall — einen Zauber, der ihm das Fleisch von den Knochen reißen würde, wenn sie seine Farben entließe. Er spürte die flackernden Lichter des Zaubers an seinem Hals. Die Königin würde ihm die Kehle durchbrennen. Er hörte die Schreie der Menschen um sich herum, die panisch am Boden kauerten, da die Alben ihnen mit einem Wall vor dem Eingang eine Flucht unmöglich gemacht hatten. Er fühlte die heftigen Hiebe der Schattenflügler, die gegen die Feen kämpften, und er spürte Mias Herzschlag, der den Lärm durchdrang wie ein unzerstörbares Flüstern. Entschlossen ballte er die Klauen. Nein, so würde es nicht enden — so nicht!
    Er rief seine höhere Magie und ließ sie gegen den Zauber der Fee anrennen, der sich mit scharfen Zähnen in sein Fleisch fraß. Er zwang sich, nicht auf den Schmerz zu achten. Diese Fee würde ihn nicht umbringen, so viel stand fest. Seine Magie flutete seinen Körper als Meer aus Licht und Wärme, der Bann der Königin bekam Risse. Gerade bündelte sie die Farben ihres Kristallzaubers, um dessen Macht zu verstärken, als ein Schrei den Schleier vor Grims Blick zerriss. Die Schneekönigin fuhr herum, der Kristall in ihrer Hand zerbarst, und der Bann ihrer Schlinge wurde so schwach, dass er unter Grims Zauber zersprang. Hustend kam Grim auf die Beine und sah, wie Mia sich der Königin entgegenstellte: Sie war es gewesen, die geschrien hatte — um ihn zu retten. Jetzt stand sie mit wutsprühenden Augen vor der Fee, riss die rechte Faust nach vorn und schleuderte der Königin einen Sturmzauber entgegen. Die Fee wich zurück. Ein Mensch mit einer solchen Magiefähigkeit war ihr selten begegnet, das konnte Grim sehen. Schon stürzte Mia sich vor und wollte ihrem Zauber eine Hitzewelle hinterherschicken. Doch noch ehe sie die Hände zusammenschlagen konnte, raste ein Schatten von links heran. Grim erkannte den Alb, den er als Mörder gesucht hatte. Mit wutverzerrtem Gesicht stürzte dieser sich auf Mia und riss sie mit sich ins Kampfgewühl.
    Grim wollte ihnen nachstürzen, doch da hob die Königin die Faust und sprach mit lauter Stimme einen Zauber. Sofort tauchten mehrere Feen aus der Menge und schirmten die Königin mit mächtigen Schutzwällen ab, während diese durch die schimmernden Zauber zu Grim herübersah. Sie lächelte voller Triumph. Schon begannen die Streben des Zepters zu glühen. Grim stieß ein Grollen aus, das den Boden zum Erzittern brachte. In wenigen Augenblicken würde die Königin das Zepter mit sich verbunden haben und so über seine Macht gebieten. Er musste ihr das Artefakt abnehmen — sofort.
    Eilig fuhr er herum, entdeckte Mourier und Kronk im Kampfgewühl und rief sie mit schnellem Gedankenzauber zu den Wällen. Wortlos stürzten sie sich auf die Feen, die den Schutz um die Königin aufrechterhielten. Grim hörte die Flammen auf Mouriers brennendem

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