Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
Maschinen nicht hören«, sagte Karrde und duckte sich in seinem Sitz, um nicht durch das Fenster gesehen zu werden. »Mara hatte recht, was den Großadmiral betrifft; aber wir scheinen ihm einen Schritt voraus zu sein.«
Plötzlich kam Luke ein Gedanke, und er warf einen Blick durch das Seitenfenster der Kanzel. Mara kauerte neben der Computerkonsole, im Moment den Blicken der Sturmtruppler entzogen. Aber sie würden sie bald sehen... und wie er Mara kannte, würde sie nicht einfach dasitzen und warten, bis die Sturmtruppler sie entdeckten. Wenn er nur eine Möglichkeit fand, sie davon abzuhalten, schon jetzt auf sie zu schießen...
Vielleicht gab es eine. Mara, dachte er konzentriert, während er sich ihr Bild vorstellte. Warten Sie, bis ich den Angriffsbefehl gebe. Er erhielt keine Antwort; aber er sah, wie sie einen kurzen Blick zum Falken hinüberwarf und sich weiter in die Deckung zurückzog. »Ich gehe zum Ausstieg«, informierte er Karrde. »Ich werde versuchen, sie zusammen mit Mara ins Kreuzfeuer zu nehmen. Passen Sie auf, daß man Sie nicht sieht.«
»Verstanden.«
Gebückt eilte Luke durch den kurzen Cockpitgang. Gerade noch rechtzeitig; als er den Ausstieg erreichte, erbebte die Rampe bereits unter den Schritten schwerer Panzerstiefel. Vier Sturmtruppler waren auf dem Weg ins Schiff, spürte er, während die anderen vier sich um den Falken postierten. Noch eine Sekunde, und sie würden ihn entdecken – eine weitere Sekunde, und sie würden Mara entdecken – Mara: jetzt.
Aus Maras Richtung blitzte Laserfeuer auf; der Schuß erfolgte so schnell, daß Luke den Eindruck gewann, Mara hätte auch ohne seinen Befehl angegriffen. Luke zündete sein Lichtschwert, stürzte nach draußen auf die Rampe und überraschte die Sturmtruppler in dem Moment, als sie sich umzudrehen begannen. Sein erster Schlag kappte den Blastergewehrlauf des nächstbefindlichen Sturmtrupplers; er griff mit der Macht hinaus, versetzte dem Mann einen harten Stoß und schleuderte ihn gegen seine Kameraden, daß die ganze Gruppe auf die Liftplatte stürzte. Er sprang von der Rampe, parierte den Schuß eines anderen Sturmtrupplers und erledigte ihn mit dem Lichtschwert; ein halbes Dutzend weitere Schüsse prallten von der Klinge ab, ehe Maras Blasterfeuer den nächsten niederstreckte. Ein rascher Rundblick verriet ihm, daß sie die beiden übrigen bereits ausgeschaltet hatte.
Ein Kräuseln in der Macht ließ ihn herumwirbeln, und er sah, daß die Gruppe, die er zu Boden geworfen hatte, wieder auf den Beinen war. Er griff sie an und ließ das Lichtschwert kreisen, in der Hoffnung, daß Mara das Ablenkungsmanöver nutzte, um auf sie zu schießen. Aber sie schoß nicht; und als die Blasterblitze auf ihn zuzuckten, blieb ihm keine große Wahl. Das Lichtschwert traf viermal, und es war vorbei.
Keuchend fuhr er die Klinge ein... und mit einem Schock entdeckte er, warum Mara zum Schluß nicht geschossen hatte. Der Aufzug mit dem Falken sank nach unten und hatte die Sturmtruppler längst aus Maras Schußfeld getragen. »Mara!« rief er und sah nach oben.
»Ja, was ist?« schrie sie zurück und tauchte am Rand des bereits fünf Meter über ihm liegenden Schachtes auf. »Was hat Karrde vor?« »Ich schätze, wir verschwinden«, sagte Luke. »Springen Sie – ich fange Sie auf.«
Verärgerung huschte über Maras Gesicht; aber der Falke sank immer schneller, und ohne weiteres Zögern gehorchte sie. Luke griff mit der Macht hinaus, umfing sie mit unsichtbarer Hand, verlangsamte ihren Fall und dämpfte ihren Aufprall auf der Rampe des Falken. Sie rannte sofort los und war mit drei großen Sprüngen im Innern.
Als Luke den Ausstieg geschlossen hatte und das Cockpit betrat, saß sie bereits neben Karrde. »Schnallen Sie sich besser an«, rief sie über die Schulter.
Luke setzte sich hinter sie und unterdrückte den Drang, sie aus dem Kopilotensitz zu vertreiben. Er kannte den Falken besser als sie oder Karrde, aber beide hatten wahrscheinlich mehr Flugerfahrung mit diesem Schiffstyp.
Und so, wie die Dinge aussahen, würde es ein riskanter Flug werden. Durch die Cockpitkanzel konnte Luke erkennen, daß der Aufzug sie nicht, wie gehofft, in einen Hangar, sondern in einen breiten Transportkorridor gebracht hatte, der mit Repulsorkissen ausgerüstet war. »Was war mit dem Computer?« fragte er Mara.
»Ich kam nicht rein«, sagte Mara. »Aber es hätte ohnehin nichts genutzt. Dieses Sturmtruppen-Kommando hatte genug Zeit, um einen Hilferuf
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