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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sie begleitende Gruppe der Noghri war in der sternenlosen Nacht völlig unsichtbar. Sie erreichten das Nachbardorf, das jetzt, wo die Lichter für die Nacht gelöscht waren, kaum von den umgebenden Feldern zu unterscheiden war, und passierten es ohne Zwischenfall. Noch mehr Felder; noch ein Dorf; noch mehr Felder. Hin und wieder sah Leia vor sich die fernen Lichter von Nystao, und sie fragte sich unbehaglich, ob es wirklich so klug war, sich direkt an die Dynasten zu wenden. Sie herrschten mit Hilfe oder zumindest mit Zustimmung des Imperiums, und sie der Kollaboration mit einer Lüge zu bezichtigen, erschien bei einem derart stolzen und ehrenversessenen Volk nicht unbedingt ratsam.
    Und dann, am nordöstlichen Himmel, durchbrach der größte von Honoghrs drei Monden die dicke Wolkendecke... und mit einem Schock erkannte Leia, daß ihre ursprüngliche Eskorte Verstärkung bekommen hatte. Sie waren umgeben von einem riesigen Meer schattenhafter Gestalten, die wie eine stumme Flutwelle der Spur des Gleiters folgten.
    Chewbacca gab hinter ihr mit einem Grollen seine eigene Überraschung bekannt. Mit seinem Jägerinstinkt hatte er bereits gespürt, daß sich die Zahl ihrer Begleiter mit jedem Dorf stetig vermehrte. Aber selbst er hatte nicht den vollen Umfang des Zulaufs erkannt, und er war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel.
    Aber Leia spürte, wie ein Teil der Anspannung von ihr wich, als sie sich ins Polster ihres Sitzes lehnte. Was auch immer in Nystao geschehen mochte, die schiere Größe ihres Gefolges würde es den Dynasten unmöglich machen, sie einfach zu verhaften und die Tatsache zu verschleiern, daß sie je dort gewesen war.
    Die Maitrakh hatte dafür gesorgt, daß man sie anhören mußte. Alles andere lag bei ihr.
     
    Sie erreichten den Stadtrand von Nystao kurz vor Sonnenaufgang... und trafen auf eine weitere, wartende Noghri-Menge.
    »Die Nachricht ist uns vorausgeeilt«, sagte die Maitrakh zu Leia, als sich der Gleiter und seine Eskorte der Menge näherten. »Sie sind gekommen, um die Tochter des Lord Vader zu sehen und ihre Botschaft zu hören.«
    Leia musterte die Menge. »Und wie lautet die Botschaft, die sie erwarten?«
    »Daß die Ehrenschuld gegenüber dem Imperium beglichen ist«, sagte die Maitrakh. »Daß du gekommen bist, um dem Volk der Noghri ein neues Leben anzubieten.«
    Ihre dunklen Augen bohrten sich in Leias Gesicht und stellten eine wortlose Frage. Leia wiederum sah über die Schulter zu Chewbacca und hob die Brauen. Der Wookiee grollte verstehend und hob die Analyseeinheit, damit sie das Display sehen konnte.
    Irgendwann während der nächtlichen Fahrt hatte die Einheit ihre Arbeit beendet... und als Leia die Analyse las, brodelte der frühere Zorn auf das Imperium und auf das, was diesem Volk angetan worden war, wieder in ihr hoch. »Ja«, wandte sie sich an die Maitrakh. »Ich kann tatsächlich beweisen, daß die Schuld beglichen ist.«
    Als sie sich der wartenden Menge näherten, konnte sie im Dämmerlicht erkennen, daß die meisten Noghri Frauen waren. Die wenigen Männer, die sie entdecken konnte, hatten entweder die hellgraue Haut von Kindern und Heranwachsenden oder den viel dunkleren Teint der Alten. Aber direkt vor dem Gleiter hatte sich eine Gruppe von rund zehn Männern mit der stahlgrauen Haut junger Erwachsener aufgebaut. »Wie ich sehe, haben auch die Dynasten die Nachricht gehört«, sagte sie.
    »Das ist unsere offizielle Eskorte«, erklärte die Maitrakh. »Sie werden uns zum Großen Dukha begleiten, wo die Dynasten dich erwarten.«
    Die offizielle Eskorte – entweder Wächter oder Soldaten, Leia war sich nicht ganz sicher, wie sie sie einschätzen sollte – verharrte im Schweigen, während sie in pfeilförmiger Formation vor dem Gleiter herging. Alle anderen Noghri waren in getuschelte Unterhaltungen vertieft, meist zwischen Städtern und Dorfbewohnern. Leia wußte nicht, was sie sagten; aber wohin sie auch sah, verstummten die Noghri und erwiderten mit offensichtlicher Faszination ihre Blicke.
    Die Stadt war kleiner, als Leia erwartet hatte, vor allem in Anbetracht des begrenzten Landes, das den Noghri zur Verfügung stand. Nach wenigen Minuten erreichten sie das Große Dukha.
    Aufgrund des Namens hatte Leia erwartet, daß es sich einfach um eine größere Version des dukhas im Dorf handelte. Es war zweifellos größer; aber trotz des ähnlichen Baustils war diese Version von einem ganz anderen Format. Die Mauern und das Dach bestanden aus einem blausilbernen

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