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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gewesen wäre.
    Vorsichtig bewegten sie sich zwischen den Bäumen hindurch einen Trampelpfad entlang, wobei sie lediglich ihrem Instinkt folgten. Plötzlich blieb er stehen und hob den Kopf. Sein Körper spannte sich an, als ob er etwas witterte.
    »Was ist los? Was …?«
    Er galoppierte los, und Äste brachen und Steine spritzten, während sie durch den Wald preschten. Aber es kam wie ein Blitz, flog aus den Bäumen, als ob es Flügel hätte. Larkin bäumte sich auf und schlug mit beiden Hufen danach.
    Schreiend flüchtete es zurück in die Dunkelheit.
    Sie hätte ihn erneut zum Galopp angetrieben, aber er verwandelte sich bereits wieder in einen Mann. Rücken an Rücken standen sie da, mit gezogenen Schwertern.
    »Der Kreis«, flüsterte sie. »Wenn wir in den Kreis zurückkämen …«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie haben uns den Weg abgeschnitten«, erwiderte er. »Wir sind umzingelt.«
    Langsam schlichen sie sich aus den Schatten auf sie zu. Fünf, nein, sechs, wie Moira sah. Das Blut gefror ihr in den Adern. Ihre Reißzähne schimmerten im Mondlicht.
    »Bleib dicht bei mir«, befahl Larkin ihr. »Lass nicht zu, dass sie dich von mir wegziehen.«
    Eine der Bestien lachte, ein schrecklich menschlicher Laut. »Ihr habt einen langen Weg zurückgelegt, um zu sterben«, sagte die Kreatur.
    Und sprang auf sie zu.

8
     
    Zu ruhelos, um zu schlafen, wanderte Glenna durchs Haus. Es war groß genug, um eine ganze Armee zu beherbergen – und ganz gewiss groß genug, um vier Personen, die einander relativ fremd waren, genügend Privatsphäre zu sichern. Die Decken waren hoch, mit prachtvollen Stuckarbeiten, und es gab verschiedene Treppenhäuser, die zu weiteren Zimmern führten. Manche waren klein wie Klosterzellen, andere weiträumig und luftig.
    Die kunstvoll verschnörkelten Kronleuchter aus Eisen wirkten gotisch, was wesentlich besser zu dem Haus passte als Kristalllüster oder etwas Modernes.
    Glenna war so fasziniert, dass sie ihre Kamera holen ging. Müßig schlenderte sie durchs Haus und blieb stehen, wenn ihr etwas ins Auge fiel. Allein bei den Drachen, die in den schwarzen Marmor des Kamins im Hauptsalon geschnitzt waren, verweilte sie eine halbe Stunde lang.
    Zauberer, Vampire, Krieger. Marmordrachen und uralte Häuser, die tief im Wald lagen. Jede Menge Stoff für ihre Kunst, dachte sie. Wenn sie wieder in New York war, konnte sie damit viel Geld verdienen.
    Es schadete ja nichts, das Ganze positiv zu sehen.
    Cian musste unglaublich viel Zeit und Geld aufgewendet haben, um das Haus zu modernisieren und neu einzurichten, dachte sie. Andererseits hatte er beides ja auch im Überfluss. Leuchtende Farben, kostbare Stoffe und glänzende Antiquitäten verliehen dem Haus eine Anmutung von Luxus und Stil.
    Die reinste Verschwendung, dass ein so schönes Anwesen schon seit Jahren leer und einsam mitten im Wald stand. Aber es war schon ein Glück, dass er es wenigstens besaß. Durch seine Größe und Lage eignete es sich perfekt als Basis.
    Als sie die Bibliothek betrat, nickte sie anerkennend. Regale an allen vier Wänden, die bis zur Kuppeldecke reichten, wo ebenfalls ein Drache – dieses Mal aus bemaltem Glas – Feuer und Licht spuckte.
    Die Kerzenleuchter waren fast zwei Meter hoch, die Lampen hatten edelsteinbesetzte Schirme, und die Orientteppiche, die den Boden bedeckten, waren sicher mehrere hundert Jahre alte Originale.
    Es war nicht nur eine geeignete, sondern auch eine äußerst komfortable Basis, dachte sie. Mit seinem großen Tisch, den tiefen Sesseln und dem riesigen Kamin war dies hier der ideale Konferenzraum.
    Sie machte Feuer im Kamin und schaltete die Lampen ein, um die trübe Stimmung des grauen Tages zu vertreiben. Dann holte sie Kristalle, Bücher und Kerzen aus ihren eigenen Beständen und verteilte sie überall im Raum.
    Sie hätte zwar auch gerne Blumen gehabt, aber es war zumindest schon einmal ein Anfang. Allerdings brauchten sie noch mehr. Das Leben funktionierte nicht nur mit Stil, Glück oder Magie.
    »Was hast du vor, Rotschopf?«
    King stand in der Tür. »Man könnte sagen, ich baue mir ein Nest.«
    »Ganz schön luxuriöses Nest.«
    »Das habe ich auch gerade gedacht. Und ich bin froh, dass du hier bist. Du bist genau der richtige Mann für mich.«
    »Für dich und jede andere Frau. Was kann ich für dich tun?«
    »Du warst doch schon einmal hier, oder?«
    »Ja, zwei Mal.«
    »Wo sind die Waffen?« Als er die Augenbrauen hochzog, breitete sie die Arme aus.
    »Diese grässlichen

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