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Grüne Magie

Grüne Magie

Titel: Grüne Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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die Pflanzung zu führen.«
    Hein Huss nickte. »Offenbar änderte es seine Meinung aufgrund der Information, daß wir gegen Ballantfeste in den Kampf ziehen.«
    »Zu diesem Schluß bin ich ebenfalls gelangt«, antwortete Sam Salazar. »Aber denken Sie nur…«
    »Du wagst es, mich zum Denken zu ermahnen?« donnerte der Baß Hein Huss’.
    »Wir haben es mit einem Repräsentanten des Ersten Volkes zu tun, und er scheint sich nicht von seinen Artgenossen zu unterscheiden. Dennoch traf er sofort eine Entscheidung. Handelt es sich um eine hochrangige Person, ein Stammesoberhaupt vielleicht? Oder lebt das Erste Volk in Anarchie?«
    »Es ist einfach, Fragen zu stellen«, erwiderte Hein Huss schroff. »Ganz im Gegensatz dazu, sie zu beantworten.«
    »Kurz gesagt…«
    »Kurz gesagt: Ich weiß es nicht. Aber wie dem auch sei: Offenbar freut sich das Erste Volk, wenn wir Menschen uns gegenseitig umbringen.«
    III
    Ohne Zwischenfall gelangte die Streitmacht durch die Pflanzung. Eine Meile weiter im Osten trat der Autochthone beiseite, und ohne ein Wort zu verlieren, kehrte er in den Wald zurück. Die Ritter und Soldaten, die bis dahin hintereinander gegangen waren, fanden sich wieder zu Kompanien zusammen. Lord Faide bestellte Hein Huss zu sich, und wie üblich forderte er ihn dazu auf, auf dem Sitz neben ihm Platz zu nehmen. Der alte Wagen neigte sich von einer Seite zur anderen und sackte durch. Der Motor heulte auf und stotterte. Doch Lord Faide war so gut gelaunt, daß er das Wimmern der Maschine ignorierte. »Ich fürchtete schon, wir könnten in eine Auseinandersetzung geraten, die uns viel Zeit gekostet hätte. Was ist mit Lord Ballant? Können Sie seine Gedanken lesen?«
    Hein Huss erweiterte sein Bewußtsein. »Nur recht undeutlich. Er ist besorgt.«
    Lord Faide lachte zufrieden. »Und er hat auch allen Grund dazu! Hören Sie mir jetzt gut zu: Ich möchte Ihnen den Schlachtplan erläutern, so daß alles gut aufeinander abgestimmt werden kann.«
    »In Ordnung.«
    »Wir rücken in fächerartig auseinandergezogener Formation vor. Die wichtigste Waffe Ballants ist natürlich Vulkan. Ein Lockvogel soll meine Rüstung tragen und die Spitze übernehmen. Der blonde Novize scheint mir der entbehrlichste Angehörige unserer Truppe zu sein. Nun, er wird uns helfen, uns ein Bild von den Möglichkeiten Vulkans zu machen. Ebenso wie bei unserem Höllenmaul handelt es sich dabei um eine Waffe, die gegen anfliegende Raumschiffe zum Einsatz gebracht werden sollte, und deshalb kann man damit nichts gegen einen Feind ausrichten, der sich in unmittelbarer Nähe der Bastion befindet. Aus diesem Grund stoßen wir einzeln vor und formieren uns erst zweihundert Meter vor der Feste. Anschließend müssen die Unglücksbringer dafür sorgen, daß Lord Ballant seine Feste verläßt. Bestimmt haben Sie bereits entsprechende Pläne entwickelt.«
    Hein Huss bestätigte das mit einem dumpfen Brummen. Wie seine Kollegen aus der Unheilszunft gefiel es ihm, den Eindruck zu erwecken, als könne er jederzeit, sozusagen aus dem Stegreif, beliebige Situationen kontrollieren.
    Lord Faide war nicht in der Stimmung, höfliche Rücksicht zu nehmen, und er verlangte weitere Auskünfte. Hein Huss ärgerte sich über jedes einzelne Wort, als er seine Vorbereitungen schilderte. »Ich habe mir gewisse Dinge überlegt, um Unruhe in die Reihen des Gegners zu bringen und die Krieger Ballants zu verwirren. Unglücksbringer Enterlin wird an seiner Kommode sitzen, bereit dazu, unverzüglich Vergeltung zu üben, sollte Lord Ballant die Anweisung geben, einen Zauber gegen uns einzusetzen. Zweifellos hat Anderson Grimes die Absicht, die Entschlossenheit der Ballant-Kämpfer mit einem Dämon zu verstärken, vermutlich mit Everid. Dem begegnen wir, indem Unglücksbringer Comandore ebenso viele – oder sogar noch mehr – Faide-Soldaten mit der Dämonenkraft Keyrils ausstattet, der noch schrecklicher und grauenhafter ist.«
    »Gut. Und sonst?«
    »Mehr dürfte nicht notwendig sein, wenn Ihre Männer tapfer kämpfen.«
    »Können Sie in die Zukunft sehen? Wie geht die Schlacht aus?«
    »Die Zukunft hält viele Möglichkeiten bereit. Bestimmte Unglücksbringer – Enterlin zum Beispiel – behaupten, sie sähen den Weg, der durch das Labyrinth führt. Aber meistens irren sie sich.«
    »Rufen Sie Enterlin hierher!«
    Hein Huss gab ein mißbilligendes Brummen von sich. »Das wäre nicht sonderlich klug, wenn es Ihnen auf einen Sieg über Ballantfeste ankommt.«
    Lord Faide hob

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