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GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben

Titel: GU Liebevolle Gebote fuer ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karoline Angela u Mayer Krumpen
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nachts unter der viel zu dünnen Plane zu liegen. Und die Misere bei Tageslicht in ihrer ganzen Grausamkeit vor Augen geführt zu bekommen: das Elend, mit drei Kindern in einer Höhle hausen zu müssen. Da sei es wie ein Wunder gewesen, das schöne Häuschen zusammenzuzimmern. Niemals, sagten sie, niemals hätten sie das geschafft ohne die Kraft Gottes. Sie hätten es die ganze Zeit gespürt, dass eine Kraft sie unterstützte und trug. Nur so hätten sie immer weitermachen können.
    Die kleine Kapelle wird »Cristo Vive« heißen, »Christus lebt«.
MEINE EINLADUNG AN DICH: FINDE GOTT IN ANDEREN MENSCHEN
    Mag sein, dass diese Geschichte bei manchem Leser im vergleichsweise wenig katastrophengebeutelten Mitteleuropa Ratlosigkeit oder gar ein schlechtes Gewissen auslöst. Doch so ist sie nicht gemeint, das ist nicht ihr Sinn. Diese Geschichte soll nicht ent- sondern ermutigen: Wenn Menschen unter solch schwierigen Umständen die Kraft der Liebe in sich entdecken können – warum sollte uns das nicht ebenfalls gelingen?
    Wovon wir nichts zu haben glauben
    Um zu verdeutlichen, was uns diese Geschichte sagen kann, sei hier ein anderes Beispiel aufgeführt: Wie oft haben wir das Gefühl, keine Zeit zu haben! Da scheint es nahezu unmöglich, davon noch etwas an andere »abzugeben«.
    Ein Beispiel: Samstagnachmittag, endlich das wohlverdiente Wochenende. Du bist unterwegs zu Freunden, die schon einen frischen, extra für dich gebackenen Zwiebelkuchen angekündigt haben. Da siehst du am Straßenrand in der Ferne ein Auto mit einem rauchenden Motor. Als du näher kommst, entdeckst du noch eine junge Familie, die Mutter hat ein schreiendes Kleinkind auf dem Arm, der Vater schaut in den Motorraum, ein kleiner Junge steht abseits. Vielleicht ist dein erster Impuls anzuhalten, aber dann fällt dir der Zwiebelkuchen ein – und direkt danach, wie oft die Menschen schon an dir »vorbeigefahren« sind!
Vielleicht reicht die Zeit aber doch, um sich die Frage zu stellen, was für die Menschen am Straßenrand wohl am sinnvollsten wäre. Sicher nicht, dass alle vorbeifahren und denken, der ADAC wird schon irgendwann kommen. Sondern doch viel eher, dass irgendjemand anhält, um ihnen beizustehen.
Auch wenn wir meinen, nichts zu haben – also beispielsweise keine Zeit –, so können wir dennoch etwas geben, mehr als uns vielleicht bewusst ist.
Wenn du nun in einer solchen inneren Zwickmühle wärest, wie wäre es da, einfach anzuhalten, den Freunden telefonisch Bescheid zu sagen, dass es eine halbe Stunde später wird – so viel könnte auch ein Stau ausmachen –, und die junge Familie zu fragen, was passiert ist? Vielleicht erfährst du, dass der ADAC gerade völlig überlastet ist und erst in drei Stunden kommt oder dass das kleine Kind gerade erst eine Erkältung überstanden hat und deswegen so schreit. Oder die Eltern sind in Panik, weil sie nicht wissen, was an Reparaturkosten auf sie zukommt. An all dem kannst du nichts ändern, aber du kannst rasch zur nächsten Tankstelle fahren, Kaffee für die Erwachsenen, ein Eis für den Kleinen und einen Luftballon für das Baby holen. Nichts Großartiges, einfach eine nette Geste für einen sehr stressigen Moment, den diese Familie gerade durchmachen muss. Deine Freunde werden, wenn sie Freunde sind, die kleine Verspätung verstehen, und der Zwiebelkuchen wird so gut schmecken wie noch nie.
    Menschen wollen füreinander sorgen – das weiß ich
    Ich habe ganz viel Vertrauen in die Menschen. In alle Menschen, nicht nur in diejenigen, die sich viel für andere einsetzen. Dieses Vertrauen ist so tief, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir dazu geschaffen sind, einander beizustehen. Lieben heißt tun, handeln, aktiv sein.
    Verzeih, wenn dir Unrecht geschieht
    Es gibt kein Zusammenleben ohne Verletzungen. Doch wie gehen die Menschen mit den blauen Flecken, den kleineren und größeren Verletzungen und mit den manchmal schmerzenden Wunden um? In unserem Kulturkreis ist das stark von christlichem Gedankengut geprägt: Wer verletzt worden ist, der möge dem anderen verzeihen. Ein »guter« Christ kann demnach nicht entscheiden, ob er überhaupt verzeihen will oder lieber nicht, egal wie schmerzhaft das Leid ist, das ihm zugefügt wurde.
    Das hat viel Schaden angerichtet, denn unter dem erzwungenen Verzeihen brodelten zu oft die verletzten Gefühle weiter. Kränkung, Wut oder Scham verschwinden nicht automatisch mit dem Verzeihen. Heilung ist so nicht möglich. Zudem liegt hier ein

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