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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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der Küche um. „Tja, es steht nichts auf dem Herd, was?“
    „Ah, nein. Aber ich kann uns schnell et was machen, sobald ich geduscht habe.“ Allerdings war das Aufwendigste, was ich je spontan zubereitet hatte, ein Toast gewesen. Dank Sam gab es auch keine Reste von gestern.
    „Klar, wie du willst. Hast du Bier im Haus?“ Ich nickte, und Joe nahm sich ein Corona aus dem Kühlschrank.
    „Fühl dich ganz wie zu Hause, ich bin sofort wieder da“, versprach ich und versuchte die Küche einigermaßen würdevoll zu verlassen. Dummerweise lief ich gegen den Türrahmen, als ich mich umdrehte, dann rannte ich ins Badezimmer.
    Hastig zerrte ich mir T-Shirt, Sport-BH, Shorts, Schuhe und Socken vom Leib. Ich vermied es, in den Spiegel zu sehen. So ein Mist! Anderseits, was für ein Glück, denn er hatte mich gar nicht versetzt, sondern sich einfach im Tag geirrt.
    Ich stieg unter die Dusche, und während ich mich einseifte und mir die Haare wusch, überlegte ich fieberhaft, was ich anziehen, welche Frisur ich mir machen, wie ich mich schminken sollte, ohne dass es eine Ewigkeit dauerte. Joe hatte die Stereoanlage eingeschaltet und einen der Klassik-Rock-Sender auf Cape Cod gewählt – Black Sabbath dröhnte aus den Boxen, ein ziemlicher Kontrast zu den CDs, die ich sorgfältig für den gestrigen Abend ausgesucht hatte. Ich rubbelte mir die Haare mit dem Handtuch trocken. Sie zu föhnen hätte keinen Sinn, außerdem sollte Joe nicht denken, ich sei anstrengend.
    Ich klatschte mir Feuchtigkeitscreme ins Gesicht, trug ein bisschen Mascara und Lippenstift auf, warf meinen Bademantel über und lief durch den Flur in mein Schlafzimmer, wo ich mir eine abgeschnittene Jeans und ein ärmelloses Button-Down-Hemd anzog, meine Haare bürstete und zusammenband. Zum Glück gab es Haarbänder. War ich jetzt fertig? Nein, es fehlten noch Schuhe. Ich schnappte mir ein Paar Sandaletten und schlüpfte hinein. Dann betrachtete ich mich im Spiegel an meiner Schlafzimmertür und atmetemehrmals tief durch.
    Dein Schwarm ist hier, sagte ich mir. Nichts hat sich geändert. Beruhige dich. Dies ist ein großer Abend. Nicht der, den du geplant hast, aber trotzdem. Joe Carpenter sitzt da draußen und wartet auf dich.
    Wenigstens war mein Haus geputzt, und auf dem Tisch standen noch die Blumen, was den Anschein erweckte, als stünden bei mir immer Blumen auf dem Tisch. Joe empfing mich mit einem Lächeln, als ich die Küche betrat. Er stand am Herd und rührte. Seine Jeans sah weich aus vom vielen Waschen und hatte am Knie einen kleinen Riss. Dazu trug er ein blaues T-Shirt. In meinem ganzen Leben hatte ich noch keinen so attraktiven Mann gesehen.
    „Besser?“, fragte er.
    „Viel besser“, bestätigte ich und holte mir ein Bier aus dem Kühlschrank.
    „Das hier habe ich im Schrank gefunden. Ich liebe dieses Zeug.“ Er rührte in einem Topf mit Makkaroni und Käse aus der Fertigpackung, die ich für Katies Söhne stets vorrätig hatte.
    „Oh“, sagte ich und musste an die Lebensmittelrechnung für den gestrigen Abend denken. „Na fabelhaft.“ Fettes, salziges Essen … wie Käsechips, nur nicht so knusprig. Joe hörte mit dem Umrühren auf, legte mir die Hände auf die Schultern und gab mir einen kurzen, zärtlichen Kuss. Mein Magen schlug Purzelbäume.
    „Du hast mir gefehlt“, flüsterte er.
    Ich schmolz dahin. „Es … es tut mir entsetzlich leid, dass ich unsere Verabredung vergessen habe“, stammelte ich.
    „Na ja, es ist das erste Mal“, meinte er großzügig und sah dabei einfach hinreißend aus. „Normalerweise bin ich der Vergessliche.“
    Ein weiterer Punkt geht an Dr. Barnes, Ladys und Gentlemen!
    Ein Fertiggericht entsprach nicht meiner Vorstellung von einem romantischen Abendessen, aber wenigstens waren Joe und ich zusammen.
    „Wie läuft die Arbeit?“, erkundigte ich mich, während Joe das Essen in sich hineinschaufelte, das vor lauter Phosphor wahrscheinlich im Dunkeln leuchtete.
    „Sehr gut. Ich habe den neuen Anbau im Seniorenheim fast fertig.“
    „Das ist wundervoll.“ Ich trank einen Schluck Bier.
    „Und bei dir?“
    „Auch gut. Wir hatten viel zu tun in letzter Zeit.“
    „Was machst du noch mal?“
    Hier stutzte ich. Wie konnte er das nicht wissen? Ich will mir ja nicht selbst auf die Schulter klopfen, aber ein Mädchen aus der Kleinstadt, das Ärztin wird und eines Tages an den Ort ihrer Geburt zurückkehrt … jeder kannte mich. „Ich bin Ärztin, Joe.“
    „Ach, stimmt ja. He, willst du noch

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