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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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heute Morgen die Nachrichten gehört habe. Der Mord an Ruth Blum. Er hat mir eine Falle gestellt, verstehen Sie? Hat mich dazu gebracht, dass ich vor ihrem Haus auf und ab fahre, voller Hass und Hunger. Hunger auf Rache. Er wusste, dass ich komme. Also gut, eins zu null für ihn. Beim nächsten Mal bin ich dran.«
    »Die Quelle der SMS lässt sich wohl nicht rausfinden?«
    »Zu einem anonymen Prepaidhandy? Reine Zeitverschwendung. Aber erklären Sie mir, woher Sie wussten, dass ich unten am See war.«
    »Nachbarschaftsbefragungen am Tag nach dem Mord. Anscheinend konnten sich zwei Leute an das Fahrzeug erinnern. Haben es der Polizei erzählt, und ich hab’s von der Polizei.«
    Clinters Augen blitzten empört. »Sehen Sie? Eine verdammte Falle! Und ich bin voll reingetappt.«
    »Also haben Sie beschlossen, erst mal von der Bildfläche zu verschwinden und den Humvee zu verstecken?«
    »Bis er gebraucht wird.« Er leckte sich die Lippen und wischte sich mit dem Rücken eines schwarzen Handschuhs über den Mund. »Die Sache ist die: Ich weiß nicht, wie weit die Falle reicht. Wenn sie mich abholen, um mich zu befragen oder um mich als Verdächtigen festzuhalten, hätte ich keine Möglichkeit, dem Feind entgegenzutreten. Verstehen Sie mein Problem?«
    »Ich glaube schon.«
    »Können Sie mir erklären, auf welcher Seite Sie stehen?«
    »Ich stehe da, wo ich bin, Max. Ich stehe nur auf meiner Seite.«
    »Na gut.« Wieder jagte Clinter den Motor hoch und hielt den Griff mindestens fünf ohrenbetäubende Sekunden fest, ehe er wieder auf Leerlauf schaltete. Er griff in seine Lederjacke und zog eine Art Visitenkarte heraus. Allerdings stand weder Name noch Adresse darauf, nur eine Telefonnummer. Er reichte sie Gurney. »Mein Handy. Hab es immer bei mir. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie meinen, ich muss was erfahren. Geheimniskrämerei führt zu Zusammenstößen. Hoffen wir, dass wir nicht aneinandergeraten.«
    Gurney steckte die Karte ein. »Ich hätte noch eine Frage, bevor Sie fahren, Max. Ich habe den Eindruck, dass Sie sich genauer als alle anderen mit dem Privatleben der Opfer befasst haben. Ist Ihnen dabei vielleicht irgendwas im Gedächtnis geblieben?«
    »Im Gedächtnis? Was zum Beispiel?«
    »Wenn Sie an die Opfer und ihre Familien denken, kommt Ihnen da vielleicht irgendeine kleine Merkwürdigkeit in den Sinn – ein Faktor, der eine Verbindung zwischen allen darstellt?«
    Clinter überlegte kurz. Dann leierte er in einer schnellen, rhythmischen Litanei die Namen herunter: »Mellani, Broker, Sterne, Stone, Brewster, Blum.« Aus dem nachdenklichen Ausdruck wurde ein Stirnrunzeln. »Haufenweise Merkwürdigkeiten. Verbindungen sind schwerer zu fassen. Hab wochenlang im Internet recherchiert. Jahrelang. Von Namen zu Nachrichtenmeldungen, von Nachrichten zu weiteren Namen, Organisationen, Firmen, hin und her, immer vom Hundertsten ins Tausendste. Bruno Mellani und Harold Blum haben dieselbe Highschool in Brooklyn besucht, aber in verschiedenen Jahren. Ian Sternes Sohn hatte eine Freundin, die vom White-Mountain-Würger ermordet wurde. Sie war im letzten Jahr an der Dartmouth University, als Jimi Brewster dort sein Studium begann. Sharon Stone hat vielleicht einmal Roberta Rotker ein Haus gezeigt, deren Rottweiler aus einem Zwinger in Williamstown stammen, der nur drei Kilometer entfernt von Dr. Brewsters Anwesen liegt. So könnte ich noch lange weitermachen. Sie merken schon: Verbindungen irgendwie ja, doch ihre Bedeutung muss erst noch ergründet werden.«
    Eine kalte Bö fegte über die Wiese und drückte das vertrocknete Unkraut zu Boden.
    Gurney steckte die Hände in die Jackentaschen. »Sie haben nie eine Verbindung zwischen allen gefunden?«
    »Nichts außer den verfluchten Autos. Natürlich war ich der Einzige, der danach gesucht hat. Ich weiß, was meine Kollegen dachten: Die Autos sind die naheliegende Verbindung, wozu nach einer anderen suchen?«
    »Und Sie meinen, es gibt eine.«
    »Ich meine es nicht. Ich bin mir völlig sicher. Einen größeren Zusammenhang, auf den noch keiner gekommen ist. Aber das haben wir jetzt sowieso hinter uns.«
    »Hinter uns?«
    »Der Hirte ist wieder auf Achse. Stellt mir Fallen. Um mich zu erledigen. Alles spitzt sich zu. Kein Nachdenken, Abwägen, Spekulieren mehr. Das Nachdenken ist vorbei. Die Schlacht steht bevor. Ich muss los. Das Ende naht.«
    »Noch eine letzte Frage, Max: Können Sie mit der Aussage Lass den Teufel schlafen was anfangen?«
    »Nicht das Geringste.« Er

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