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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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eher Neugier nennen.«
    »Ich dachte, diese ganze Geschichte wurde schon vor zehn Jahren bis zum Abwinken analysiert.«
    »Vielleicht kommt es mir einfach komisch vor, dass niemand irgendwelche Zweifel hatte. Außerdem sind ein paar merkwürdige Dinge passiert.«
    »Zum Beispiel, dass Kims verrückter Ex die Treppe angesägt hat?«
    »Hat sie das so beschrieben?«
    Kyle runzelte die Stirn. »Kann man es auch anders beschreiben?«
    »Wer weiß? Wie gesagt, ich bin einfach neugierig.« Gurney zögerte. »Andererseits könnte diese sogenannte Neugier nichts anderes sein als eine Art geistiger Verdauungsstörung. Mal sehen. Es gibt da einen FBI -Agenten, mit dem ich mich gern unterhalten würde.«
    »Wie das?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auf dem gleichen Wissensstand bin wie die State Police, aber unsere Freunde auf Bundesebene haben die eigenartige Angewohnheit, gelegentlich was für sich zu behalten – vor allem der für den Fall verantwortliche Ermittler.«
    »Und du glaubst, du kannst ihm fehlende Informationen aus der Nase ziehen?«
    »Sicher bin ich mir nicht, doch ich würde es gern probieren.«
    Mit lautem Knall ging auf der anderen Seite des Raums ein Glas zu Bruch.
    »Verdammt!« Madeleine zog die Hand aus der Spüle und starrte sie an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Gurney.
    Sie riss ein Stück Haushaltspapier von der Rolle, die auf der Kücheninsel stand, umkippte und auf den Boden fiel. Das ignorierte sie genauso wie seine Frage und betupfte sich den Ballen der linken Hand.
    »Brauchst du Hilfe?« Er erhob sich und steuerte auf sie zu. Unterwegs hob er die Papierrolle auf und stellte sie zurück. »Lass mal sehen.«
    Kyle folgte ihm.
    »Bleibt doch bitte sitzen.« Die Aufmerksamkeit war ihr sichtlich unangenehm. »Ich komm schon klar. Nur ein bisschen Blut, nichts Ernstes. Mehr als Jod und ein Pflaster braucht es nicht.« Mit einem frostigen Lächeln stakste sie aus der Küche.
    Die beiden Männer warfen sich einen Blick zu und zuckten verlegen die Achseln.
    »Möchtest du Kaffee?«, fragte Gurney.
    Kyle schüttelte den Kopf. »Ich hab gerade versucht, mich zu erinnern … Das FBI hat den Fall wegen dem Typen in Massachusetts übernommen, oder? Dieser Herzchirurg?«
    Gurney blinzelte. »Wieso weißt du das überhaupt noch?«
    »Das war doch ein Riesenrummel damals.«
    Plötzlich drang etwas zu Gurney durch: Natürlich hatte Kyle darauf geachtet, weil es zu der Welt gehörte, in der sein Vater ein Experte war.
    »Richtig.« Ein ungewohntes Gefühl versetzte Gurney einen leisen Stich. »Willst du bestimmt keinen Kaffee?«
    »Vielleicht doch. Aber nur, wenn du auch einen trinkst.«
    Während der Kaffee durchlief, standen sie nebeneinander und schauten durch die Terrassentür. Die Strahlen der gelben Nachmittagssonne fielen schräg über die stoppelige Wiese.
    Nach längerem Schweigen fragte Kyle: »Und was hältst du von diesem Projekt?«
    »Kims Projekt?«
    »Ja.«
    »Schwer zu sagen. Da hängt wohl alles von der Ausführung ab.«
    »So wie sie es beschreibt, will sie die Beteiligten wirklich ehrlich porträtieren.«
    »Nur was sie will und was RAM daraus macht, kann letztlich völlig unterschiedlich sein.«
    Besorgt runzelte Kyle die Stirn. »Bei den Morden damals haben sie auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet. Rund um die Uhr gequirlte Kacke. Wochenlang.«
    »Das weißt du auch noch?«
    »Das lief doch die ganze Zeit. Ich war gerade bei Mom ausgezogen, um bei Stacey Marx zu wohnen.«
    »Du warst damals … fünfzehn?«
    »Sechzehn. Mom hatte sich damals gerade frisch mit Tom Gerard zusammengetan, diesem Immobilienguru.« In seinen Augen blitzte Verletzlichkeit auf, als er mit übertriebener Betonung hinzufügte: »Mom und Tom.«
    »Und du erinnerst dich wirklich an die Berichterstattung im Fernsehen?«, entgegnete Gurney schnell.
    »Bei Staceys Eltern lief ständig der Fernseher. RAM News, den ganzen Tag. Mein Gott, ich hab noch immer diese Rekonstruktionen vor Augen.«
    »Von den Anschlägen?«
    »Genau. Sie hatten so einen unheilvoll klingenden Sprecher, der aus dem Off frei nach den Fakten erzählte, während ein Schauspieler gezeigt wurde, der mit einem funkelnden schwarzen Wagen auf einer einsamen Straße unterwegs war. So haben sie den ganzen Ablauf vorgeführt – bis hin zu dem tödlichen Schuss und dem Auto, das von der Fahrbahn abkommt. Und nur eine halbe Sekunde lang wurde dazwischen das Wörtchen nachgestellt eingeblendet. Wie Reality- TV ohne Realität. Tag für Tag. Die haben so

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