Haben Sie das von Georgia gehoert
Maschine lassen, werden sie muffig.« Der Hund trabte hinter ihr her, glücklich über diese Mission.
Mit beiden Händen zerrte Georgia die schweren Handtücher um das Rührwerk herum aus der Maschine und warf sie ins offene Maul des Trockners. Sie schmiss ein Antistatictuch dazu, dessen Duft die Luft im Apartment parfümieren sollte, und schaltete den Trockner ein.
Im großen Ameisenverband war es nicht weiter wichtig, dass Georgia sich die Zeit nahm, ein paar Handtücher in den Trockner zu werfen. Sie war nur eine weitere fleißige Arbeiterin im Dienst der Kolonie. Aber als sie und Whizzy ins Haus kamen, bewirkte diese Verzögerung, dass dort nur noch eine unbestimmte Unruhe wahrzunehmen war, eine leichte Verwirbelung der Luft, der erlöschende Funke eines Geräuschs. Ein Telefon hatte eben aufgehört zu klingeln.
Georgia spürte etwas, aber sie wusste nicht, was. Sie ging nach oben, um einen Blick in Little Mamas Zimmer zu werfen. Dass Mama gestorben sein könnte, war immer ihre erste Befürchtung. Aber Mama schnarchte zufrieden unter ihrem Quilt.
Als Nächstes gab es da natürlich Brother, der im Gefängnis saß. Georgia tat gern so, als wäre er dort in Sicherheit. Aber im Gefängnis gab es Messer, Banden, Mordanschläge.
Eilig lief sie in ihr Zimmer. Das rote Lämpchen am Anrufbeantworter blinkte.
O Gott. Ihr graute vor jeder Art von Neuigkeiten. Sie fand ihr Leben im Moment tadellos in Ordnung.
Sie drückte auf »PLAY«. Da war ein Klicken, ein Zögern, als überlegte jemand, ob er etwas sagen solle. Ein menschliches Geräusch, eigentlich kein Wort, sondern ein Seufzen … Und dann wurde aufgelegt.
Georgia drückte auf die Wiederholungstaste, um die Aufzeichnung noch einmal anzuhören.
Die Person atmete ein – überlegte, ob sie sprechen solle –, dann dieses kleine Geräusch, ein Ausatmen oder das Ansetzen zu einem Wort – und dann klick.
Sie spielte es ein drittes Mal ab, ein viertes, ein fünftes.
Vielleicht war es Ted Horn, der eine Nachricht hinterlassen wollte und es sich dann anders überlegte. Aber es klang nicht wie Ted.
Brent Colgate konnte es nicht sein. Dazu hätte er direkt nach Hause fahren, ihre Nummer anrufen und dann auflegen müssen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Das ergab keinen Sinn.
Sie hatte das Gefühl, dass es um etwas Wichtiges gegangen war. Aber warum dann keine Nachricht?
Vielleicht war es zu wichtig, um es einer Maschine anzuvertrauen.
Am nächsten Morgen spielte sie die Aufzeichnung noch dreimal ab, ohne darin etwas Neues zu entdecken. Schließlich drückte sie auf die Löschtaste und nahm sich vor, die Sache zu vergessen.
Sie hatte ein volles Programm, bevor am Mittag die League of Women Voters, der Wählerinnenverband, zusammenkam,
wo Krystal gegen Dr. Madeline Roudy antreten sollte. Die Veranstaltung war nicht als Debatte geplant, aber da Roudy als Erste am Rednerpult stand, hatte Krystal beschlossen, ihre Zeit zu nutzen, um ihre Herausforderin zu vernichten. Schluss mit den Samthandschuhen. Keiner von Madeline Roudys Anhängerinnen schien klar zu sein, dass sie überhaupt keine Verwaltungserfahrung besaß. Tatsächlich hatte sie überhaupt nie das geringste Interesse an Politik gezeigt. Krystal hatte Georgia erklärt, sie brauche nur in einem öffentlichen Forum darauf hinzuweisen, und Roudy würde wie ein Zelt zusammenklappen.
Krystal hatte schon früh am Morgen wegen einer Modeberatung angerufen. Aus lauter Nervosität hatte sie in letzter Zeit oft hemmungslos gefressen, und ihre schönsten Bürgermeisterinnen-Outfits passten ihr nicht mehr. Jetzt schwankte sie zwischen dem marineblauen Wollkostüm, das allenfalls für die kältesten Tage von Six Points geeignet war, und dem khakifarbenen Hosenanzug von Lane Bryant, der »ein bisschen knapp« saß.
Georgia schlug vor, sich bei Belk’s zu treffen und etwas Schönes in der richtigen Größe auszusuchen, damit Krystal sich darin wohlfühlte. Aber nein, Krystal musste zwischen Gartenclub, Gemeindebuffet und Veteranenverein hin und her sausen und um Wählerstimmen buhlen.
Als sie den Versammlungssaal im Gemeindezentrum betrat, stellte Georgia zu ihrer Bestürzung fest, dass Krystal sich für den khakifarbenen Hosenanzug entschieden hatte, den man nur als »knapp« bezeichnen konnte, wenn man es vermied, in den Spiegel zu schauen. Die Knöpfe der Jacke erreichten nicht mal die Knopflöcher.
Krystal, die sonst nie Make-up benutzte – sie »glaubte
nicht daran« –, hatte sich mit
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