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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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überhaupt so weit waren.«
    Leda nickte langsam.
    »Sie haben Beobachtungskameras?«, wollte Rogers nun wissen.
    »An allen Zugangspunkten. Meist sehen wir aber nicht viel weiter, wie gesagt.«
    »Wie viele Wachleute?«
    »Insgesamt 22, alles gut ausgebildete Kämpfer, die meisten ehemalige Militärs.«
    Rogers warf Speldor einen Blick zu. »Das sollte eigentlich ausreichen.«
    »Eigentlich«, wiederholte der Agent. »Unter der Voraussetzung, dass die Bodaren nicht noch ein Ass im Ärmel haben.« Er wandte sich wieder Connelly zu. »Die kennen sich besser mit Niib-Technologie aus als Sie, das ist doch so?«
    »Das weiß ich nicht genau. Bisher sind sie uns ja nicht sonderlich aufgefallen, von der Einzelaktion eines Infiltrators einmal abgesehen. Sie wissen wohl, was passiert, wenn man diese oder jene Schaltung aktiviert, aber das ist möglicherweise nur überliefertes Wissen, oft unzusammenhängend, ohne echtes Verständnis. Auf Anordnung der Zentrale haben wir vor Kurzem zwei Bodaren gefangen und verhört, und ich denke, wir haben da einen realistischen Eindruck gewonnen.«
    »Das war gefährlich.«
    »In kalkulierbarem Rahmen. Wir haben ihr Verschwinden gut organisiert. Sie haben jedenfalls eine sehr oberflächliche Kenntnis, aber was sich dahinter wirklich verbirgt, das unermessliche Potenzial dieser Anlagen, das ahnen sie nicht einmal. Wir haben über einen sehr begrenzten Bereich – den Quantencomputer hier – umfassendere Informationen als alle Bodaren zusammen. Dass das immer noch nur ein Bruchteil dessen ist, was es zu erfahren gibt, spricht für die Komplexität im Denken und Tun der alten Niib. Hätten wir noch mehr Zeit und Leute oder würden wir die unterirdischen Anlagen den archäologischen Instituten öffnen, dann wüssten wir bald in allem mehr als die Bodaren. Aber wir sind derzeit die Einzigen, die hier Zugang haben.«
    »Und das bleibt auch so«, stellte Speldor fest. Connelly nickte gleichmütig. Er verdiente hier ein Riesengeld, seinen Anteil an den umfassenden Finanzmanipulationen, die sie mithilfe der Niib-Software bereits begonnen hatten und die sie alle, Speldor eingeschlossen, sehr, sehr reich machen würden.
    »Zeigen Sie mir die Monitore!«
    Connelly führte sie in eine kleine Überwachungszentrale. Ein Mann in Uniform erhob sich, als sie eintraten, und salutierte lässig. Er war von humanoider Gestalt, aber eindeutig kein Mensch. Speldor versuchte, sich an seine Spezies zu erinnern, aber sie war zu obskur. Jedenfalls wirkte der Mann kräftig und war offenbar auch nicht mehr ganz der Jüngste.
    »Das ist Captain Nokh, er kommandiert unsere kleine Truppe.«
    »Sie sind Speldor.«
    »Sie haben von mir gehört.«
    »Connelly meinte, ich sollte Sie gegebenenfalls erschießen.«
    »Das ist nett.«
    »So ist er.«
    Nokh blieb ungerührt. Es war klar, sollte Connelly den entsprechenden Befehl geben, würde er, ohne zu zögern, abdrücken.
    Speldor nickte dem Mann zu. »Zeigen Sie mir, was Sie haben.«
    Als sich Nokh umdrehte, um mit seinen Erläuterungen zu beginnen, machte Leda einen Schritt nach vorne und hatte plötzlich ihre Waffe in der Hand. Sie richtete sie in einer fließenden Bewegung auf den Captain, der erstarrte.
    »Leda!«, rief Speldor verwirrt und griff gleichzeitig mit Rogers nach vorne, um die Agentin von ihrem Tun abzuhalten. »Was …?«
    Dann schoss sie.

Kapitel 17
     
    Carol Myas war Frühaufsteherin, was hilfreich war, wenn man die höchste politische Repräsentantin der Galaktischen Akte war – und viele andere diese Angewohnheit nicht teilten. Es erlaubte einem, zeitig im Büro zu sein und sich der endlosen Kette an teilweise nervtötenden Aufgaben zu widmen, die mit ihrem Amt nun einmal verbunden waren. Nicht immer ging es um weltbewegende Dinge. Keine Präsidentin konnte sich allzu sehr dem Mikromanagement hingeben, aber letztlich gab es doch mehr als genug Angelegenheiten, die ihrer Aufmerksamkeit nahegebracht werden mussten. Glücklicherweise musste sie sich dabei nicht nur auf ihren Stab verlassen, dessen Urteil darin, was nun wichtig und was weniger dringend war, nicht immer zuverlässig genug war. Grant hatte den Überblick über viele Dinge und kannte die Prioritäten der Präsidentin. Darüber hinaus verfügte er über ein feines politisches Gespür und wusste auch, was Carol Myas wissen sollte, dem Stab aber nicht relevant genug erschien. Und so unterzog sich Myas jeden Morgen um 6:00 Uhr zwei Briefings – einem, eine halbe Stunde, durch ihren

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