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Hahn, Nikola

Hahn, Nikola

Titel: Hahn, Nikola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe von Kristall
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hörten?« fragte Laura.
    »Martin
hat mir alles gesagt.«
    »Wenn
Sie so sicher sind, daß es die Wahrheit ist, werden Sie
    gegen
meinen Vorschlag nichts einzuwenden haben.«
    Victoria
wollte widersprechen, aber Vicki schnitt ihr das Wort ab. »Und wie lautet Ihr
Vorschlag?«
    »Es is
immer widder schee, mit Ihne zu babbele, Wachtmeister«, sagte Hans.
    Heiner
grinste. »Na, sag's schon: Was hast du über den Italiener herausgefunden?«
    »Der
Comoretto hat früher emol bei Schiele gearweit. Lagerist oder so.«
    Heiner
sah ihn verblüfft an. »Bei Georg Schiele & Cie. in Bockenheim?«
    »Ei,
sicher. Geklaut hatter, un desdewege hawwe se'n rausgeworfe. Un dann soller
gewisse diskrete Kontakte zu knüpfen in der Lage gewesen sein, wie der
gebildete Geist so schön sacht. Na ja, Sie wisse, wenn Se Kinner loswer'n wolle
un so. Obwohl ich bei Gott net begreif, wie der Döskopp des aagestellt hawwe
will.«
    »Hast
du auch herausbekommen, wie und wo diese Kontakte zustande kamen?« fragte
Heiner.
    »Irgend
e gelb Häusi, awwer net in Frankfort. Der Pedder-Freddy aus der Bockgass sacht,
der Wennecke hat mords geprahlt, daß er un de Comoretto den feine Dämcher
Proletarierbälger unnerjubele. Richtig verstanne hab ich des awwer net.«
    Heiner
hob sein Apfelweinglas. »Prost, Hans! Den Schoppen hast du dir verdient.«
    »Sie sehen
ja so zufrieden aus«, sagte Laura, als sie abends in die Küche kam.
    Heiner
nahm eine Tasse aus dem Regal und goß ihr Kaffee ein. »Ich habe heute einige
Ermittlungen in Bockenheim getätigt. Romano Comoretto hat bis vor drei Jahren
bei Schiele & Cie. als Lagerist gearbeitet. Er wurde entlassen, weil er im
Verdacht stand, regelmäßig Inventar gestohlen zu haben. Beweisen konnte man
ihm allerdings nichts. Bis heute rätselt man, wie er es angestellt hat, das
Diebesgut aus der Fabrik zu schaffen.«
    Laura lächelte.
»Ich würde sagen: Dorchs Rohr, oder?« »Wenn Sie noch ein bißchen üben,
werden Sie eingebürgert«, sagte Heiner schmunzelnd. »Was aber noch viel
verblüffender
    ist:
Bei Pokorny & Wittekind kamen ebenfalls Diebstähle vor. Da sie mit Fritz
Wenneckes Tod aufhörten, vermutet man inzwischen, daß er der Dieb war. Auch
hier weiß keiner, wie die Sachen ungesehen aus der Firma verschwinden konnten.
Man hat sogar eine Zeitlang abends am Werktor Kontrollen durchgeführt. Ohne
jedes Resultat.«
    »Das
hieße ja, daß es doch einen geheimen Weg von Pokorny nach draußen gibt!«
    Heiner
zuckte die Schultern. »Ich habe noch mehr erfahren.« Er berichtete von Hans'
Bemerkung über den Kinderhandel und das gelbe Haus.
    »Wir
sollten schnellstens etwas unternehmen«, sagte Laura.
    »Ich
werde nachher mit ihr sprechen«, entgegnete Heiner. »Was ist mit Martin
Heynel?«
    Laura
sah auf ihre Hände. »Ich habe ihm eine Nachricht zukommen lassen. Die Antwort
steht noch aus.«
    »Wann
soll die Offerte erscheinen?« fragte die Dame.
    Anna
Frick sah sie hilflos an. »Ja, nun... So bald wie möglich.«
    Die
Dame blätterte in ihren Unterlagen. »Morgen im Abendblatt?«
    Anna
Frick nickte. Ihre Hände waren schweißnaß, als sie den Auftrag unterschrieb.
Sie verließ das Gebäude, als sei sie auf der Flucht. Mußte ihr nicht jeder
ansehen, was sie gerade getan hatte? Den Blick starr geradeaus gerichtet, ging
sie in Richtung Zeil davon.
    Er
wartete, bis sie verschwunden war. Lächelnd wies ihm die Empfangsdame den Weg
zur Anzeigenexpedition. Die Dame dort war weniger freundlich. Erst, als er ihr
seine Marke vors Gesicht hielt, wurde sie gesprächig.
    Er
lächelte, als er in ihr Zimmer kam. »Ich habe gewußt, daß du deinen Widerstand
irgendwann aufgeben würdest.«
    Laura
war in ihrem Leben noch nie so aufgeregt gewesen. »Ich habe einiges mit Ihnen
zu besprechen, Herr Heynel«, sagte sie förmlich, während ihr Herz Purzelbäume
zu schlagen schien. Nichts war vorbei, nichts war ausgestanden! »Ich hielt das
Polizeipräsidium nicht für den passenden Ort.«
    Er sah
grinsend zum Bett. »Ich finde es hier auch passender.«
    »Bitte
nehmen Sie Platz.«
    »Es
hört uns keiner, Laura.«
    »Ich
halte es für besser, wenn wir die Form wahren.«
    »Na,
dann spiele ich das Spielchen eben mit, Frau Polizeiassistentin. Was bezwecken
Sie mit der Aktion?«
    Laura
stockte der Atem. »Was meinen Sie?«
    Er lief
im Zimmer auf und ab. »Himmel noch mal! Du kannst doch nicht im Ernst annehmen,
daß ich vor Franck zugebe, daß wir uns nach Dienstschluß auf dem Dachboden
vergnügen! Und was diese Sache im Gewahrsam

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