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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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niemand nach dem Kind? Wütend sprang er auf, fuhr sich mit der Hand einmal durch sein zerzaustes Haar und stolperte auf unsicheren Beinen in die Vorhalle. Der Schrei schien aus Cathys Schlafzimmer zu kommen. Also ging Jon mit grimmiger Entschlossenheit dorthin. Gerade als er an der Tür ankam, öffnete sie sich. Marthas verwundertes Gesicht blickte ihn an und wanderte dann an seiner mitgenommenen Gestalt herunter. Sie feixte. Als Jon sie jedoch ärgerlich ansah, zwang sie sich schnell wieder dazu, ein ernstes Gesicht zu machen.
    »Guten Morgen, oder sollte ich vielleicht eher sagen, guten Nachmittag, Kapitän«, sagte die Frau belustigt und ging um ihn herum, da er die Tür mit seinem großen Körper blockierte. »Wenn Sie mich entschuldigen, Kapitän... « Martha verschwand nach unten.
    Jon lehnte immer noch im Türrahmen und bemerkte, daß die Schreie aufgehört hatten. Er sah sich im Zimmer um, und sein etwas zielloser Blick traf die zarte Frau, die in dem riesigen Bett lag und ihn ein wenig amüsiert anblickte. Cathy! Jons Augen sahen sie bewundernd an. Sie sah sehr liebenswert aus. Ihr goldenes Haar war gebürstet und zu einem Knoten gebunden, der wie ein Krönchen auf ihrem Kopf thronte. Ein paar kleine Locken kringelten sich um Stirn und Nacken. Ihre Augen waren so klar und blau wie ein See an einem Sommertag. Cathys Wangen waren rosig, und auf ihren Lippen lag ein winziges, schüchternes Lächeln. Als er seinen Blick senkte, sah er den Grund für ihre Schüchternheit. Sein kleiner Sohn lag an ihre nackte Brust gebettet, und das Kind saugte zufrieden. Cathys Gesicht wurde noch ein wenig rosiger, als sie Jons Blick bemerkte, aber sie sah erfreut aus. »Wie fühlst du dich?« fragte sie nach einem Moment des Schweigens, und ihr Lächeln wurde inniger, als sie sein unrasiertes Gesicht und seine Blaßheit wahrnahm. Nicht sie, sondern er sah so aus, als sei er gerade durch fürchterliche Todesqualen hindurchgegangen. Sie brauchte noch einen Moment, um auch den Whiskygestank, der ihn immer noch umschwebte, wahrzunehmen. Jon stöhnte.
    »Ich fühle mich, als würde mein Kopf zerspringen«, gab er zu, und seine Lachfältchen vertieften sich voller Humor.
    »Aber, was viel wichtiger ist, wie fühlst du dich?«
    »Oh, mir geht's gut«, sagte sie mit einem zärtlichen Lächeln zu dem Kind an ihrer Brust. »Willst du nicht herüberkommen und deinen Sohn ansehen?«
    Jon starrte von ihr auf das Baby und wieder zurück. Seine Frau. Sein Sohn. Das machtvolle Besitzgefühl, das diesen Gedanken begleitete, brachte ihn auf den Erdboden zurück.
    »Ich - ich muß mich waschen«, stammelte er und dachte verzweifelt, daß er jetzt unbedingt etwas Zeit für sich allein brauchte. »Ich stinke sicherlich furchtbar nach Whisky.«
    »In der Tat«, antwortete Cathy offen und zwinkerte ihm belustigt zu. »Aber das macht nichts. Weder Cray noch mir macht das irgend etwas aus.«
    »Cray?« fragte Jon abwesend, als er sich, beinahe gegen seinen Willen, auf das Bett zubewegte. Die Zärtlichkeit in ihren großen Augen zog ihn an wie ein Magnet. Während all dieser schrecklichen Wochen im Gefängnis, sogar unter der Peitsche, die sie angeordnet hatte, hatte er davon geträumt, daß sie ihn so ansah... Er verachtete sich. Er war ein schwächlicher Idiot, aber er ging trotzdem zu ihr ans Bett. Sie sah so klein und hilflos aus, als sie ihn anlächelte, fast genauso klein und hilflos wie das Kind in ihren Armen. Er hatte den Wunsch, sie vor der ganzen Welt zu beschützen, und verdammte sich im gleichen Moment dafür, vom Whisky in seiner klaren Urteilsfähigkeit vernebelt zu sein.
    »Ich dachte, wir könnten ihn Jonathan Creighton Hale junior - kurz Cray - nennen. Bist du damit einverstanden?«
    Ihre Augen waren zärtlich, als sie über sein schönes Gesicht wanderten. Jon fühlte sich, als würde er, ohne es zu wollen, in den leuchtenden, wohltuenden Strudel gezogen. Er hatte in diesem Moment nicht die Kraft, ihren Verlockungen zu widerstehen. Als sie die Hand ausstreckte und seine zärtlich streichelte, setzte er sich gehorsam neben sie auf die Bettkante. Cathy und das Kind waren so nah, daß er die Wärme ihrer Körper spüren konnte. Sogar die kleinen Geräusche, die Cray beim Saugen machte, waren zu hören. Jons Augen trafen die seiner Frau, und er lächelte sie gegen seinen Willen an. Sie lächelte zärtlich zurück, und dann sah er das Kind an ihrer Brust an. Mein Sohn, dachte er mit Erstaunen und streckte einen Finger aus, um verwundert

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