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Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall

Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall

Titel: Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu , Asmin Deniz
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den
Zimmern sind zwei jüngere und ein älteres Paar. Das ältere Paar hat ein Kind.
Die Suite ist von einer Mutter mit Teenager-Tochter belegt.«
    »Was
ist mit dem älteren Paar? Der Ehemann?«
    »Das
käme vom Alter zwar hin, aber meine Kollegen im Emir Palace sagen, dass er ein
knausriger, unangenehmer Typ ist, kaum derjenige, der mit Schampus um sich
wirft, oder wenigstens so freigiebig ist, dass sich unsere fantasievolle Frau
Fischbach einen schwärmerischen Millionär daraus backen konnte. Niemand von
denen war übrigens schon im letzten Jahr hier und angeblich hatte Frau
Fischbach ja schon zu dem Zeitpunkt den Russen-Joker.«
    »Ja,
unter griechischer Flagge segelnd und mit 200-Zimmer-Villen am Roten Platz!«,
seufzte Kadir. »Seda hat Recht, diesen russischen Millionär gab es nur in der
Phantasie. Aber wir sollten jetzt dennoch die anderen Hotels überprüfen,
vielleicht sogar die Besitzer der neuen Villen draußen vor der Stadt. Da gibt
es etliche Russen und die haben auf jeden Fall Geld wie Heu. An die kommen wir
aber so ohne weiteres nicht ran, da müsste Sedas Vater gegebenenfalls wieder einspringen
und uns Hintergrundinformationen liefern. Allerdings sehe ich nicht, wie Frau
Fischbach einen von denen hätte kennenlernen sollen. Da draußen werden zwar
wilde Partys gefeiert, aber es sind immer die gleichen Leute, fast
ausschließlich Russen, dabei. Und wenn sie mal in die Stadt kommen, sitzen sie
zusammen in den Bars, ebenfalls unter sich, ein eingeschworener Klüngel. Und Deniz
hatte schon Recht, als er meinte, dass der Typ Frau, der zu diesem Zirkel
gehört, ein gänzlich anderer ist als der, den unsere Bernadette Fischbach
repräsentiert.«
    »Hört
mal!«, rief Seda plötzlich. »Hört doch mal!«
    Aufgeregt
rüttelte sie an den Gitterstäben. Es wurde totenstill, alle blickten sie
fragend an.
    »Mir
fällt gerade etwas ein, das ist sensationell! Ich bin sensationell! Also,
wenn wir uns fragen, wo eine Verbindung zwischen diesem Russen und Bernadette …,
nein, stopp, Kadir sagen Sie nichts, jetzt bin ich dran!«
    »Ich
wollte doch gar nichts …« Kadir verstummte, als er Schmalfuß‘ wütenden Blick
auffing.
    »Bitte,
Fräulein Seda, ich bürge, dass niemand Sie mehr unterbrechen wird.« Ehrfürchtig
legte Schmalfuß eine Hand auf die Lippen und Menold nahm die Geste auf und zog
zwei Finger über seinen Mund, als wollte er einen Gefrierbeutel verschließen.
Pssst!
    »Also.
Nehmen wir an, es gibt diesen Russen. Gut, die Yacht, die Bernadette Ihnen
damals gezeigt hat, Herr Schmalfuß, gehörte einem Griechen, aber vielleicht
führt uns diese plumpe Lügerei von Bernadette auf die richtige Spur. Sie hat
offensichtlich ein Bedürfnis, von einem Russenmillionär zu sprechen, hatte es
schon vor einem Jahr, und ich denke, Sie sind nicht der Einzige, dem sie von
ihm erzählte. Gehen wir mal davon weg, dass sie dies tat, weil sie eine
psychische Krücke brauchte, dass sie ihn nur erfand, weil sie bei anderen
Männern nicht den Erfolg hatte, den sie sich wünschte und ihn immer dann
präsentierte, wenn wieder eine ihrer kleinen, bezahlten, doch sehr erbärmlichen
Affären zu Ende ging. Jemand, den sie hervorzerren und der Welt zeigen konnte –
seht mal her, ich könnte es noch viel besser haben, wenn ich nur wollte! Als
sie Deniz das letzte Mal sah, hat sie doch wirklich Champagner getrunken, oder
nicht? Und das habe ich überprüft, nur wieder vergessen. Die Flasche hatte sie
nicht beim Zimmerservice bestellt. Entweder hat sie sie also selbst gekauft
oder jemand hat sie ihr tatsächlich geschenkt. Und überhaupt: Wieso hatte sie
genug Geld, dass es reichte, junge Männer zu ... äh … kaufen? Sie arbeitet doch
als Empfangssekretärin! Wenn sie in Hamburg in diesem Beruf soviel verdient,
dann sollte ich die Wahl meines Wohnortes noch einmal überdenken.«
    »Alles
schön und gut, aber wo ist jetzt der Punkt? Das bringt uns auch nicht weiter,
außer, dass wir, wie ich schon sagte, die Russengemeinde noch einmal unter die
Lupe nehmen müssen. Alles bleibt sehr vage und unbestimmt…«
    »Weil
ich noch nicht zu dem sensationellen Teil gekommen bin!«
    »Lassen
sie die junge Dame doch bitte endlich ausreden, ich finde es sehr spannend, was
sie zu sagen hat.« Dr. Menold griff durch das Gitter und wollte die
Gefrierbeutelbewegung bei Bülbül machen, der rechtzeitig einen Schritt nach
hinten trat.
    »Es
geht um die Natur der Verbindung zwischen dem Russen und Frau Fischbach.
Jetzt kommt das Sensationelle! Was

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