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Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall

Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall

Titel: Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu , Asmin Deniz
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demselben
Mörder aus.«
    »Mit
Bernie? Naja, ganz einfach: Beide pervers, beide sehen - oder sahen – leicht
abartig aus. Aber ich glaube nicht, dass die sich kannten, ich habe Bernie nie,
never ever, mit einer Frau sprechen sehen. Die waren für sie Luft, sie wollte
ihre Fingernägel in Männerfleisch vergraben, für Weiberkram hatte sie keine
Zeit. Da fällt mir ein… Zickenkrieg um den Alabasterleib von Matuschke? Wäre
das eine Möglichkeit? Und dann murkst die eine die andere ab und weil es so schön
geklappt hat, schleppt Alien fortan immer ein Stück handlichen Mörderdraht mit
sich rum… ahaahahaha!«
    Dieter
schlug sich auf die Schenkel und lachte aus vollem Hals.
    »Nee,
nee, Herbert, guck nicht so böse, das war doch nur Spaß! Wir hätten wohl
mitgekriegt, wenn Alien Lady hier um unseren Rutschenkönig rumgeschlichen wäre
und sich mit Bernie ein Duell geliefert hätte, was? Wenn du mich fragst war das
so: Es gibt zwei Mörder, der erste Halsabschneider greift sich Bernie und
schickt sie in die Ewigen Jagdgründe, aus welchen Gründen auch immer. Mörder
Zwo ist die Alien Lady, die sich denkt, dass sie megaclever ist, wenn sie ein
Stück Draht um den Typen wickelt und damit von sich auf Mörder Numero Uno
ablenkt. Mit Matuschke hat das alles nix zu tun. Oh, wenn man vom Teufel
spricht, da schlappt unser Rodelkönig an, dort drüben!«
    Gregor
Matuschke schlurfte langsam mit nach vorne hängenden Schultern Richtung Pool.
Er sah seinen Freund Dieter aus Paderborn und Herbert Matuschke unter den
Palmen sitzen und ihm zuwinken. Müde winkte er zurück. Gut, dass sie übermorgen
nach Hause flogen, was sollte er hier noch? Und wie konnten die Beiden da
drüben sitzen, direkt an der Stelle, an der die Wunderschöne … Gregor
Matuschke wischte sich mit einer verlorenen Geste über die Augen und blinzelte
als er ein vertrautes Geräusch hörte.
    Immerhin
etwas.
    Die
Rollläden der Poolbar wurden mit einem Ruck hochgezogen und der philippinische
Barkeeper ließ Eiswürfel in ein Glas klirren. Auf der anderen Seite des Pools
rückte knirschend ein Stuhl und Badeschlappenschritte näherten sich in großer
Hast.

Kapitel 16
- Ein Hilfssheriff im Alleingang -
    »Mitten
in der heißtesten Mittagsstunde schleppen Sie mich hier hoch, also ich muss
schon sagen, Fräulein Seda!«
    »Aber
es ist doch herrlich kühl hier unter den Pinien, und da unten, sehen Sie doch
nur, wie herrlich das Meer funkelt! Und dort hinten, die drei Segelboote, wie
schön!«
    »Gehen
Sie nicht zu nahe heran an die Klippen, wenn Sie dort straucheln, kann ich
nichts für Sie tun, Fräulein Seda, denn ich bin absolut nicht schwindelfrei.«
    Die
Sorge ihres Vaters hatte auf Seda doch mehr Eindruck gemacht als sie zunächst
zugeben mochte. Mit einem Male wollte sie nur noch raus: Aus dem Club, aus der
Stadt, sie wollte irgendwo hin, wo nichts sie an den Nackedei-Strand,
Poolrutschen, Guillotinen, Blut und Mord erinnerte. Ihr schien, als würde ihr
plötzlich alles zu viel, als hätte sie sich mit Schwung in eine Sache gestürzt,
die sie nicht überblicken konnte und die Gefahren mit sich brachte, die ihr Vater
womöglich richtig einschätzte. Eine Schwermut überkam sie, die sie nicht kannte
und gegen die sie sofort ein Mittel finden wollte. Sie rief Sandra an, eine der
Kollegin, die ihr noch einen Gefallen schuldete, und bat sie für den Rest des
Tages für sie einzuspringen.
    Ein
alter Schafsweg zum Nachbarort Gümüsdere führte in östlicher Richtung über die
Klippen durch einen Pinienwald, vorbei an einem halb verfallenen, überwucherten
Wehrturm. Über eine morsche Holztreppe gelangte man auf eine kippelige Aussichtsplattform,
von der aus man einen fantastischen Blick über Dereköy auf der einen und
Gümüsdere auf der anderen Seite hatte. Dies war der richtige Ort, fand Seda, um
den Kopf frei zu bekommen und einmal tief durchzuatmen, bevor das Leben
weiterging. Als sie aus dem Club trat, radelte eben in dem Moment Schmalfuß auf
seinem Hollandrad vorbei. Da er den Wehrturm noch nicht kannte, beschloss Seda
kurzerhand, ihn mitzunehmen und schwang sich auf den Gepäckträger.
    Schmalfuß,
obgleich gut trainiert, ächzte die kurvige Landstraße entlang und war froh, als
sie bei dem Einstieg in den Schafsweg anlangten. Doch hier wurde es auch nicht
besser. Zu Fuß ging es stetig bergauf und als sie endlich den Schatten der
Pinien erreicht hatten, war Schmalfuß schweißgebadet. Die Zikaden zirpten um
die Wette als machten sie sich über ihn

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