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Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Titel: Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Farndon
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und gepflegt erscheinen, sondern bilden für Einbrecher tatsächlich größere Hindernisse. Es ist nämlich erstaunlich schwierig, über eine Hecke zu klettern!
    Heutzutage folgt der Siedlungsbau immer häufiger den CPTED-Regeln, oft werden schon in der Planungsphase Polizisten und Sozialarbeiter als Berater hinzugezogen. Das ist alles prima – allerdings auch ein alter Hut, denn früher haben Gemeinden solche Aspekte ganz automatisch berücksichtigt. Berater brauchten sie dafür keine ...

 Was meinen Sie: Ist Gier gut oder schlecht?

Land Economy, Cambridge
    »Gier ist gut« – dieser Spruch des Finanzhais Gordon Gecko (gespielt von Michael Douglas) aus dem 1987 produzierten Film Wall Street ist längst berühmt geworden. Der Regisseur Oliver Stone porträtierte Gekko als skrupelloses Monster, das Firmen brutal zerschlägt und die einzelnen Komponenten verkauft. In den Zeiten des ungebremsten Kapitalismus unter Reagan und Thatcher waren feindliche Firmenübernahmen dieser Art jedoch salonfähig, und Gekko wurde vielen zum Vorbild. Ehrgeizige junge Männer und Frauen strömten nach New York City, fest entschlossen, ihre erste Million zu scheffeln, noch bevor sie 30 wurden. Diese geldgierige Mentalität machte sich auch in anderen Bevölkerungsschichten breit. Zwar zeigten nur die wenigsten ihre Einstellung so offen wie Gekko, doch der rasch erworbene Wohlstand wurde hemmungslos zur Schau getragen.
    Persönliches Gewinnstreben wurde nun nicht nur weniger gebrandmarkt, sondern auch von Wirtschaftswissenschaftlern als für die Gesellschaft förderlich gelobt. Milton Friedman propagierte gar die Abschaffung der staatlichen Regulierung, um Eigeninteressen Raum zu geben. In seiner zugespitzten Form des von Adam Smith vertretenen Laisser-faire-Kapitalismus galt Gier als treibende Kraft der Gesellschaft, ihre ungebremste Entfaltung als Garant für Wohlstand sowie politische und soziale Freiheit. Die Deregulierung der Finanzmärkte unter Reagan und Thatcher gipfelte am 27. Oktober 1986 im Big Bang an der Londoner Börse. Bald folgten gewaltige Leistungsprämien, die die Finanzwelt beträchtlich stärkten.
    Die weitere Entwicklung ist heute bestens bekannt. London und New York wurden in den 1990er-Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends von Geld überschwemmt, die Immobilienpreise explodierten und Senkrechtstarter schwelgten in Luxusgütern wie 80 Dollar teuren Sandwiches. Es schien, als sei Gier gut. Im Herbst 2008 platzte jedoch die Seifenblase, als etliche Banken sich verspekuliert hatten und finanzstarke Institutionen wie Lehman Brothers in den Abgrund stürzten. Als die Menschen ihren Lebensunterhalt durch die Krise bedroht sahen, schlug die Stimmung fast über Nacht um. Gier galt plötzlich als böse, als arrogante Selbstsucht, die die Welt an den Rand des Ruins getrieben hatte. Gierige Banker wurden angeprangert, immer lauter wurden die Forderungen, ihren boshaften Machenschaften durch Gesetze Einhalt zu gebieten. In Großbritannien schien der 2009 aufgedeckte Skandal um die überhöhten Spesenabrechnungen von Parlamentsabgeordneten das Prestige des Geizes endgültig zu zerstören: Die Politiker übertrafen sich gegenseitig in der Verbreitung der Parole »Geiz ist schlecht«. Auch wenn die Menschen privat noch in gleichem Maße nach persönlichem Reichtum strebten, hätten sie das nun nicht mehr öffentlich verlautbart.
    Trotz dieses offensichtlichen Wandels ist das Erbe der 1970er- und 1980er-Jahre noch tief im Bewusstsein der Menschen verankert. Gier wird zwar nicht mehr öffentlich für gut befunden, insgeheim erachten die meisten sie aber als unvermeidlich. Der ungezügelte Individualismus, den Reagan und Thatcher förderten – man erinnere sich nur an Thatchers Ausspruch »So etwas wie Gesellschaft gibt es nicht« –, war Teil eines Gesamtbildes, zu dem zum Beispiel auch Richard Dawkins’ revolutionäres Buch Das egoistische Gen gehörte, das Menschen als bis in ihre Erbanlagen hinein selbstsüchtig beschrieb. Die Auffassung, dass Menschen im Grunde egoistisch und gierig sind, ist bis heute weitverbreitet.
    Tatsächlich ging der auf Konkurrenzdenken basierende Individualismus der 1980er- und 1990er-Jahre Hand in Hand mit einer Art Paranoia: dem Gefühl, betrogen oder verachtet zu werden, wenn man nicht selbst die Ellbogen ausfuhr. Rücksichtslos versuchte man sich auf Kosten anderer zu bereichern – und wies denen, die sich ausbeuten ließen, eigenes Verschulden zu. Nur die wenigsten würden zwar wie

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