Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes
Joan – Sie laufen direkt in einen Gewirrbaum!« rief er.
Sie wich gerade noch rechtzeitig zurück, doch einen Augenblick später bemerkten sie zu ihrem Entsetzen, daß die Kubis mit ihrer Arbeit aufgehört hatten, denn der Lärm verstummte auf der Stelle.
»Sie haben mich gehört!« stöhnte Ezra. »Wir müssen abhauen – und zwar mit voller Schubkraft!«
Hastig stolperten sie wieder zu dem Pfad zurück, doch da war es auch schon zu spät.
In Gestalt von großen Tausendfüßlern rannten die Kubis hinter ihnen her. Kurz darauf hatten sie sie bereits eingeholt und umringt.
Sofort setzten sich die Kubis, zu Joans und Ezras Entsetzen, zu riesigen, semi-menschlichen Gestalten zusammen, die mit ausgestreckten Armen auf sie zukamen.
XV
Das Geheimnis der Kubis
Kaum hatte Captain Future Ezras und Joans Abwesenheit festgestellt, als er auch schon die richtigen Schlüsse daraus zog.
»Ezra ist hinausgeschlüpft, um den Kubis nachzugehen«, sagte er. »Das will er schon seit Tagen, denn er hält sie für die Bewohner. Und Joan ist ihm wahrscheinlich nachgegangen, als sie merkte, wie er das Lager verließ. Aber eigentlich hätte sie ihn inzwischen doch wieder zurückbringen müssen.«
»Ezra kann ganz schön stur sein, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat«, erinnerte ihn Otho. »Wahrscheinlich hat er darauf bestanden, weiterzumachen, und sie ist schließlich mitgegangen.«
»Otho, Grag – nehmt euch ein paar Pickel als Waffen und kommt!« sagte Curt sofort. »Wir werden sie suchen, und zwar sofort.« Er selbst ergriff eine Metallstange.
Gemeinsam mit Grabo, Kim Ivan, George McClinton und einigen anderen machten sie sich auf den Weg in den nächtlichen Dschungel.
Endlich gelangten sie an den Pfad.
»Wir sind ihm nie weit gefolgt«, sagte Grabo, »aber wir haben gesehen, wie die Kubis ihn benutzt haben.«
»Hier ist eine frische Schnittstelle von einem Buschmesser!« rief Otho, der sich über ein zerhacktes Schlinggewächs beugte, das bis vor kurzem noch den Pfad versperrt hatte. »Ezra und Joan müssen hier entlanggegangen sein.«
Während sie westwärts weitereilten, wuchsen Curts Sorgen von Minute zu Minute.
»Hört mal!« sagte Grag plötzlich, nachdem sie einige Kilometer hinter sich gelegt hatten.
Mit seinen hypersensiblen Hörorganen konnte der Roboter Geräusche wahrnehmen, die für das menschliche Ohr nicht mehr hörbar waren.
»Ich höre eine ganze Menge Aktivitäten, weitab vorne«, meldete der Roboter nach einer Horchpause. »Hört sich an, als würde dort Gestein zertrümmert.«
»Du bist ja verrückt!« höhnte Otho. »Wer, zum Teufel, wird denn hier Steine klopfen, mitten im Dschungel?«
»Die Kubis vielleicht?« fragte Kim Ivan. »Wenn man bedenkt, daß sie immer Steine mit sich rumschleppen, wenn man ihnen mal begegnet …«
Captain Future befahl absolute Ruhe und führte den Weg auf dem Pfad in westlicher Richtung an. Bald darauf hörten er und die anderen das gleiche Geräusch wie Grag.
Wenige Minuten später kauerten sie am Rande des Dschungels und blickten auf die von Sternenlicht beschienene Stadt der Kubis. Sie waren genauso erstaunt, wie es Ezra und Joan zuvor auch gewesen waren.
»Diese Kubis schlagen ja die Erze heraus!« sagte Otho atemlos. »Die sind genau so verrückt wie die marsianischen Narrenaffen!«
»Ich kann Joan und Ezra erkennen!« sagte Grag. »Sieh mal, Chef!«
Erleichtert sah Curt Newton, daß die beiden vor einem der kleinen Steingebäude saßen. Sie waren von Kubis umringt, die sie offenbar bewachten.
»Sie sind unverletzt!« sagte Otho leise. »Jetzt brauchen wir nur noch reinzustürmen und sie befreien.«
Der Androide hob seine Stahlwaffe, und Grag und die anderen folgten seinem Beispiel, bereit, unter Captain Futures Führung die Siedlung der Kubis zu stürmen.
»Einen Augenblick!« befahl Curt Newton. Wie versteinert blickte er auf das emsige, rätselhafte Treiben. Die mögliche Erklärung, die sich ihm da auftat, ließ ihn erschauern. Hinter der halb komischen, sinnlosen Beschäftigung der Kubis schien sich eine entsetzliche Geschichte zu verbergen.
»Guter Gott!« sagte er erstickt. »Wenn ich recht haben sollte, dann ist das hier der entsetzlichste Augenblick, den wir uns nur denken können!«
»Chef, wovon redest du?« fragte Otho flüsternd. »Ich sehe nichts allzu Entsetzliches daran, daß die Kubis Metall fördern, das sie nicht verwenden können. Irgendwie wirkt es eher komisch.«
»Ja, und diese Riesenhaufen Erz!«
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