Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
anderem erledigen lassen.“
    „Das ist wirklich Ihr Ernst? Sie glauben, dieser Einbruch in Ihr Lagerhaus geht auf mein Konto?“ Fassungslos schüttelte er den Kopf. „Das ist doch absurd!“
    „Ganz im Gegenteil – es ist vollkommen logisch: Niemand außer Ihnen hat ein Interesse daran, meinen Plan zu behindern. Sigmunds Gläubiger können sich jedenfalls an einer Hand ausrechnen, dass sie auf diese Weise ihr Geld erst recht nicht bekommen. Nein, mir fällt nur eine Person ein, die etwas davon hat, dass ich mit meinem Versuch,
Ahlström Hemslöjdforening
zu retten, scheitere. Und diese Person sind Sie!“ Sie wies auf die offene Scheunentür. „Und jetzt gehen Sie bitte. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie das Gästehaus bis heute Abend räumen. Sagen Sie Inga Bescheid, wenn Sie Hilfe mit Ihrem Gepäck benötigen. Sie wird einen Arbeiter schicken, der Ihnen zur Hand geht.“
    Für einen Moment sah es so aus, als wolle Jonas protestieren, aber dann wandte er sich einfach ab und verließ das Lager. Sabrina blickte ihm nach, Tränen brannten ihr in den Augen, doch sie vergoss keine einzige davon.
    Jonas war es nicht wert, dass sie um ihn weinte.
    „Was ist mit dir,
min älskling
?“, fragte Sigmund, als Sabrina ihn am nächsten Tag im Krankenhaus besuchte. Jonas hatte am vergangenen Abend in aller Stille das Gästehaus verlassen und war in eine Frühstückspension im Ort gezogen, die, da die Messe zu Ende war, wieder Zimmer frei hatte. Seltsamerweise fühlte sie sich deswegen kein bisschen erleichtert.
    Ganz im Gegenteil sogar.
    Sigmund richtete sich mühsam in seinem Bett auf und maß seine Adoptivtochter mit einem forschenden Blick. Er hatte ihr schon immer gleich angesehen, wenn ihr etwas auf der Seele lag – ob es nun eine schlechte Note in Chemie war oder Liebeskummer. Sigmund konnte sie nichts vormachen.
    „Versuch gar nicht erst, mich zu täuschen, ich kenne dich zu gut. Dich bedrückt etwas.“
    Seufzend ergriff Sabrina seine linke Hand, die sich klamm und kühl anfühlte. Es ging ihm besser, aber er war noch längst nicht wieder gesund. Der Arzt hatte ihr erklärt, dass Sigmunds Allgemeinzustand ihn noch immer besorgt stimmte. Obwohl sein Herz keine Probleme mehr machte, war er sehr schwach und ermüdete schnell. Sabrina wollte ihn nicht aufregen, deshalb winkte sie ab, obwohl sie doch wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihn anzulügen. „Es ist nichts von Bedeutung,
Pappa
. Das Wichtigste ist jetzt, dass du wieder auf die Beine kommst.“
    Sigmund schüttelte den Kopf. „Du hast schlechte Nachrichten wegen der Firma, nicht wahr?“
    „Der Arzt hat gesagt …“
    „Wen interessiert schon, was dieser Quacksalber redet?
Min älskling
, ich weiß, dass
Ahlström Hemslöjdforening
kurz vor dem Konkurs steht. Ich habe weiß Gott lange darum gekämpft, die Katastrophe aufzuhalten, doch am Ende ist es mir nicht gelungen. Inzwischen habe ich mich mit dem Gedanken abgefunden, dass ich die Firma nicht mehr länger halten kann. Und das solltest du auch tun.“
    Sabrina spürte, wie sich in ihrer Kehle ein Kloß bildete. Nicht ein einziges Mal hatte Sigmund ihr aus der Sache mit Daniel einen Vorwurf gemacht. Aber jetzt, da er seine geliebte Firma verlieren würde, hätte sie erwartet, dass er sie zumindest mitverantwortlich machen würde. Tränen verschleierten ihr den Blick. „Aber ich … ich wollte doch …“
    „Quäl dich nicht so, mein Kind. Ich weiß, dass du alles versucht hast, um
Ahlström Hemslöjdforening
vor dem Verkauf zu retten.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Wahrscheinlich hast du dem guten Lavander das Leben ganz schön schwer gemacht. Aber man muss auch einsehen können, wenn man verloren hat. Verkauf die Firma, Sabrina. Nimm Lavanders Angebot an, und der Kampf ist vorüber.“
    Energisch schüttelte Sabrina den Kopf. „Auf gar keinen Fall! Ich werde nicht an Kron verkaufen. Nach all den miesen Tricks, mit denen dieser sogenannte
Anwalt
mich weich klopfen wollte, werde ich nicht vor ihm zu Kreuze kriechen!“
    „Um Himmels willen, was ist denn passiert,
min älskling
?“ Sigmund musterte sie forschend. „Hat dieser Lavander dir was angetan?“
    „
Nej!“
, beeilte sie sich, ihn zu beruhigen. „Aber die Art und Weise, wie er seine Verhandlungen führt, gefällt mir einfach nicht. Ich habe es dir bisher nicht erzählt, aber vorgestern Nacht ist jemand ins Lager eingedrungen und hat es vollkommen verwüstet. Alle Farben sind unbrauchbar geworden. Ich verdächtige

Weitere Kostenlose Bücher