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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Gesicht.
    Sie hörte ihn schmerzerfüllt aufschreien, und dann hörte sie lautes Hupen, während der Lieferwagen mit quietschenden Reifen zum Stehen kam.
    Auf der anderen Seite der Scheibe, die das Führerhaus vom Laderaum trennte, hörte sie leise den Fahrer über ein »gottverdammtes Taxi« fluchen, während er ausstieg.
    Hinter ihr winselte Thomas. »Ich glaube, du hast mir einen Zahn abgebrochen!«
    »Halt verdammt noch mal die Schnauze«, sagte der Mann neben ihm – es waren die ersten Worte, die er sprach, seit er sie in den Wagen gestoßen hatte. »Das kann Ärger geben.«
    Alicia vernahm draußen laute Rufe, dann krachte etwas gegen die Seitenwand des Lieferwagens.
    »Jetzt reicht’s«, sagte der Mann. »Ich steige mal aus und sehe nach, was los ist. Du bleibst hier.«
    Alicia hatte keine andere Wahl, als sitzenzubleiben, daher mußte er wohl mit Thomas gesprochen haben. Sie hatte gedacht, daß Thomas hier das Kommando führte, aber dieser Kerl zeigte keinen Respekt vor ihm. Wer war denn nun der Chef?
    Sie erhaschte einen kurzen Blick auf die wuchtige Statur und die groben Gesichtszüge des Mannes, während er die Seitentür aufschob, ausstieg und sie wieder hinter sich schloß.

5

    Yoshio war verblüfft über den plötzlichen, bizarren Gang der Ereignisse.
    Er hatte Thomas Clayton beobachtet und gesehen, wie er vor seinem Apartmenthaus in den dunklen Lieferwagen eingestiegen war. Durch die offene Tür hatte er auch Sam Baker erkannt. Da es ihm jetzt möglich war, gleich zwei seiner Überwachungsobjekte im Auge zu behalten, war er dem Wagen gefolgt.
    Für eine gute halbe Stunde hatte er beobachtet, wie Baker mit einem Besen immer wieder dasselbe Stück Bürgersteig vor einem vergitterten koreanischen Großhandelsgeschäft für Spielzeug gekehrt hatte. Yoshio war gerade von einem kurzen Abstecher zu einem Imbißwagen an der Straßenecke zu seinem Auto zurückgekehrt und biß in seine Portion Souvlaki auf Fladenbrot, als er sah, wie Alicia Clayton in den Lieferwagen gestoßen wurde.
    Geschockt ließ er sein Souvlaki – Salat, Sauce und alles andere – einfach in seinen Schoß fallen und nahm die Verfolgung auf.
    Waren die denn verrückt? Was hofften sie damit zu erreichen?
    Bei der auf Rot stehenden Ampel an der nächsten Ecke blieb er hängen. Er wäre am liebsten durchgefahren wie der Lieferwagen, aber der Querverkehr war zu dicht, als er die Kreuzung erreichte.
    Während er wartete, bemerkte er einen dunkelhaarigen Mann, der zur Ecke rannte und hinter dem Lieferwagen hersah. Offensichtlich war er Zeuge der Entführung gewesen und wollte irgend etwas unternehmen. Ein besorgter Bürger. In diesen Zeiten eine Seltenheit.
    Sobald der Querverkehr nachließ, rollte Yoshio bei Rot durch und verfolgte den Lieferwagen, wobei er den Mann hinter sich ließ.
    Er fand den Lieferwagen und folgte ihm in eine Querstraße. Plötzlich erschien ein Taxi, offenbar gelenkt von einem Wahnsinnigen, überholte ihn und schnitt dem Truck den Weg ab. Nach der Kollision sprang der Taxifahrer heraus, und Yoshio erkannte ihn: es war der besorgte Bürger von der Straßenecke.
    Yoshio beobachtete ihn in sprachlosem Staunen. Von welchem Dämon war dieser Mann besessen? Was glaubte er denn, allein bewirken zu können?

6

    Baker schaute sich rasch um. Er war sich nicht ganz sicher, wo sie sich befanden – irgendwo in den West Thirties wahrscheinlich. Das war der Plan gewesen: mit ihr eine Spazierfahrt zu unternehmen, ihr furchtbare Angst einzujagen und sie dann an irgendeiner dunklen, einsamen Stelle so weit westlich wie möglich rauszuwerfen.
    Wenigstens gab es hier nicht allzu viele Fußgänger. Er sah, daß sich das linke vordere Ende des Lieferwagens in die hintere Tür des Taxis gebohrt hatte. Was für ein bescheuertes Manöver hatte der Taxifahrer vollführt, daß es dazu gekommen war? Hatte er sich etwa ganz bewußt rammen lassen?
    Aber wie auch immer – es kam jetzt darauf an, den Lieferwagen wieder in Gang zu bringen. Keine Cops, kein Unfallbericht. Chuck hatte den verängstigt aussehenden Taxifahrer an der Seitenwand des Trucks hilflos eingeklemmt. Er war ein mittelgroßer Weißer, und Chuck war ein Monster. Der Fahrer hatte keine Chance, sich aus dieser Lage zu befreien.
    Gut. Wir veranstalten eine kleine Stepptanznummer auf dem Schädel dieses Heinis, dann verschwinden wir von hier.
    Baker machte einen Schritt vorwärts. Er freute sich schon auf dieses kleine Intermezzo.
    In diesem Moment hörte der Fahrer auf, zu fluchen

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