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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und hilflos auszusehen. Er packte Chucks Handgelenk mit beiden Händen und dreht es ruckartig und kraftvoll nach hinten. Baker glaubte, einen Knochen brechen zu hören. Der Mann duckte sich unter dem linken Haken weg, zu dem Chuck ausgeholt hatte, und versetzte der Innenseite von Chucks Knie einen brutalen Fußtritt. Jetzt wußte Baker, daß ein Band gerissen war. Das Geräusch war unmißverständlich gewesen.
    Chuck grunzte und sackte auf die Straße, während er sein Knie umklammerte. Die Aktionen überraschten Baker mindestens genauso gründlich wie Chuck. Irgend etwas lief hier absolut falsch. Anstatt wegzulaufen, kam der Mann auf ihn zu und wirkte alles andere als ängstlich. Baker hatte einen enormen Gewichtsvorteil – aber was dachte dieser Typ sich eigentlich? Doch dann war der Kerl bei ihm. Wer war er? Taxifahrer saßen doch den ganzen Tag auf ihren faulen Hintern. Sie dürften sich doch niemals so schnell bewegen …
    Baker vollführte einen rechten Schwinger und verfehlte den Mann, als dieser locker nach hinten pendelte. Er packte den Arm des Taxifahrers mit der linken Hand, um ihn für den nächsten Schlag zu fixieren, doch er war so schlüpfrig wie eine eingefettete Schlange. Er riß sich los, und Bakers Gesicht war eine einzige Schmerzexplosion, als die Handkante des Mannes von unten auf seine Nase krachte. Baker schlug blind um sich, traf, was sich wie Rippen anfühlte, aber dann knallte etwas – eine Faust oder ein Fuß, er wußte es nicht genau – in seinen Solarplexus. Er hörte sich ächzen, als die Luft explosionsartig aus ihm herausschoß. Er faßte nach seinem Gegner, während er nach vorne einknickte, hoffte, ihn mit sich zu Boden zu reißen, doch dann bohrte sich etwas, daß sich wie ein Schlagstock anfühlte, aber ein Ellbogen sein mußte, in seine rechte Niere.
    Das reichte. Baker ging durch einen Nebel aus Übelkeit und Schmerz auf Tauchstation, landete auf Händen und Knien, während sein benommener Geist in einem fort murmelte: Was passiert hier? Was passiert hier?

7

    Die ersten Hupen ertönten schrill aus der Fahrzeugschlange, die sich hinter dem Unfallort staute, als Jack zur Seitentür des Lieferwagens eilte. Er ballte die Rechte zur Faust, während er mit der linken Hand am Türgriff zog.
    Außer Alicia mußte noch jemand im Wagen sein, rechnete er sich aus, und er wollte zuschlagen, solange das Überraschungsmoment noch auf seiner Seite war.
    Er wünschte sich, er wäre auf diese Situation vorbereitet gewesen. Er hatte die Semmerling, natürlich, und das Messer, das an seinem Bein festgeschnallt war. Aber so beruhigend sie auch waren, viel lieber hätte er jetzt einen Zwölf-Unzen-Totschläger in der Hand gehabt.
    Die erste Person, die er gewahrte, als er die Tür öffnete, war Alicia. Sie hatten sie mit Klebeband auf einen Autositz gebunden, aber ansonsten schienen sie ihr keinen Schaden zugefügt zu haben. Sie machte große Augen, als sie ihn sah.
    »Jack!«
    Und er hatte recht gehabt mit seiner Vermutung, daß noch eine weitere Person bei ihr war, aber der teigige Bursche mit dem blutigen Mund sah nicht so aus, als würde er ein Problem darstellen. Ein schneller Blick in den Wagen ergab, daß niemand mehr darin war.
    Während Jack hineinsprang, wich Mr. Zahnlücke zurück.
    »Wer sind Sie?« Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und schriller. »Was wollen Sie?«
    Jack zog das Messer aus der Knöchelscheide und richtete die Spitze auf ihn.
    »Halt die Klappe und rühr dich nicht.«
    »Jack, Gott sei Dank!« sagte Alicia, während er das Klebeband durchschnitt. »Wie, um alles in der Welt …«
    »Das erzähle ich Ihnen später.«
    Sie zog die Streifen von sich ab, sobald er sie zerschnitten hatte. In Sekundenschnelle war sie frei. Aber anstatt zur Tür zu gehen, machte sie kehrt und stürzte sich auf Mr. Zahnlücke, beschimpfte ihn und attackierte sein Gesicht.
    Jack zog sie von der sich duckenden Gestalt weg.
    »Kommen Sie! Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Darf ich Ihnen meinen Halbbruder vorstellen?« sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen, während Jack ihr aus dem Wagen half.
    Jack warf einen Blick auf den schwammigen Körper, das lange, dünne Haar und die Knollennase.
    »Er ähnelt wohl eher der anderen Seite der Familie«, stellte er fest.
    »Tut er. Er …«
    Sie hielt inne, und Jack sah, daß sie die beiden Kerle anstarrte, die er kaum eine Minute zuvor ausgeschaltet hatte. Der Fahrer hatte sich in eine fötale Haltung zusammengerollt und stöhnte leise,

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