Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack
Antwort auf alles. Er schüttelte den Kopf.
»Vielen Dank, aber mein Appetit hat sich noch nicht zurückgemeldet.«
»Aber du musst was essen.«
»Ich brauche eine neue Reservewaffe, das ist es, worum ich mich kümmern muss.«
»Stimmt etwas mit deiner AMT nicht?«
»Ja. Sie liegt in tausend Stücke zerschmettert auf einem der Parkdecks am Flughafen.«
»Willst du eine neue?«
Jack hatte bereits darüber nachgedacht. Seine Glock war ein 9-mm-Modell, aber die kleine AMT war eine .380er gewesen. Für unterschiedliche Munition sorgen zu müssen, war nicht so schwierig, aber er wünschte sich derlei Dinge doch so einfach wie möglich. Und über das Abzugsverhalten der AMT war er eigentlich niemals so richtig glücklich gewesen.
»Hast du irgendetwas mit neun?«
Abe überlegte einen Moment lang, dann hob er Aufmerksamkeit heischend einen dicken Finger.
»Das habe ich tatsächlich. Schließ die Tür ab, und ich zeige es dir.«
2
Nachdem er das Schild mit der Aufschrift BIN IN EIN PAAR MINUTEN ZURÜCK hinter die Glasscheibe der Ladentür gehängt hatte, folgte Jack seinem Freund zu einem Wandschrank an der hinteren Wand. Er schloss die Schranktür hinter sich, während Abe gegen die hintere Schrankwand drückte. Sie schwang auf. Abe betätigte einen Lichtschalter, und vor ihnen erschien eine ausgetretene Treppe in den Keller. Gleichzeitig erwachte summend und flackernd eine Neonschrift zum Leben.
Präzisionswaffen
Das Recht, affen zu kaufen, ist ein Bürgerrecht
»Du hast ein W verloren«, stellte Jack fest.
»Ich weiß, aber ich habe es noch nicht reparieren lassen.«
Am Ende der Treppe betätigte Abe einen weiteren Schalter und aktivierte die Kellerbeleuchtung, die einen Blick auf den tödlichen Warenbestand gestattete, der die Grundlage seines eigentlichen Geschäftsbetriebs darstellte: Totschläger, Messer, Pistolen, Gewehre und diverse andere Waffen jeder Größe und Art. Sogar eine Panzerabwehrkanone. Im Gegensatz zu dem Durcheinander im Laden oben war hier alles sorgfältig geordnet und in Warenregalen aufgereiht.
»Hast du eine Tavor-Two?«, fragte Jack.
Abe sah ihn an. »Dieses Modell – wurde das etwa auf dem Flughafen benutzt? Oder weshalb?«
Jack wusste keine Antwort darauf.
»Ich wollte es nur mal sehen.«
Abe schüttelte den Kopf. »Diese Dinger habe ich nie gehabt.«
»Wie bitte? Bei dir kann man doch alles kriegen.«
»Das sieht nur so aus. Die Micro Uzi, die Tec-nine und die Mac-eleven sind viel beliebter. Nicht dass die Tavor keine Leistung bringt – sie spuckt 556er NATOs mit neunhundert Schuss pro Minute aus –, aber niemand hat sich bisher dafür interessiert. Soll ich etwas auf Lager haben, wonach keine Nachfrage besteht?«
»Irgendjemand wollte sie.«
»Wahrscheinlich nicht wegen ihrer Schussleistung, schätze ich.«
»Weil sie aus Israel kommt.«
»Scheint so.«
Nachdenkliches Schweigen trat ein.
Schließlich fragte Jack: »Was ist mit dieser Reserve für mich?«
Abe ging zu einem Regal und kehrte mit einer kleinen, elegant aussehenden halbautomatischen Pistole mit grauem Oberflächenfinish zurück.
»Du willst eine kleine Neuner, dann findest du nichts Kleineres und Leichteres als diese Kel-Tec P-eleven. Double-action mit einem zehnschüssigen Doppelmagazin.«
Jack nahm sie in die Hand und wog sie. Leicht – knapp ein Pfund. Sogar noch leichter als seine AMT. Das würde sich noch ändern, wenn das Magazin gefüllt würde – mit zehn Patronen, also dem doppelten Fassungsvermögen des AMT-Magazins. Aber trotzdem …
»Sie sieht ein wenig länger aus …«
»Aber nur anderthalb Zentimeter länger als die AMT. Dieses Exemplar ist zwar gebraucht, aber in bestem Zustand. Man muss etwa fünfzig Schuss abfeuern, um die Mechanik einwandfrei gängig zu machen, damit nichts klemmt und hakt. Aber das habe ich bereits für dich erledigt. Und dann achte auf das phosphatierte Finish. Gibt es irgendetwas, das gegen das gute Stück spricht?«
Jack fiel beim besten Willen nichts ein. Zehn Schuss … seine offizielle Gebrauchs-Glock 19 mit dem vergrößerten Magazin hatte siebzehn. Mit jeweils einer Patrone in der Kammer verfügte er über fast dreißig Schuss.
Er zog den Schlitten zurück und vergewisserte sich, dass die Kammer leer war, dann betätigte er den Abzug. Er schätzte den Widerstand auf etwa zehn Pfund, vielleicht ein bisschen weniger. Genau so, wie er es am liebsten hatte.
Wenn er gestern doch nur ein solches Exemplar bei sich gehabt hätte
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