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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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9. KAPITEL
    Dicke Regentropfen prasselten gegen die Fensterfront im Wohnzimmer von Joes Apartment. Durch die Scheiben blickte er auf die sturmgepeitschte Brandung des Atlantischen Ozeans vor Miami Beach. Die Kraft des brüllenden Sturmes ließ die Palmen, die den Ocean Drive säumten, bedrohlich schwanken. Inzwischen hatten sich auch die letzten Spaziergänger vor den Naturgewalten in Sicherheit gebracht. Die hereinbrechende Dämmerung schien das Bedrohliche des Unwetters noch zu verstärken.
    Aber selbst wenn dort draußen die Welt unterzugehen schien, würde Joe wohl nicht darum herumkommen, sich auf der Ausstellungseröffnung blicken zu lassen. Der Sohn eines geschätzten Vorstandsmitglieds von Macrosystems stellte seine für Joes Geschmack eher gewöhnungsbedürftigen Bilder in einer der namhaften alten Galerien an der Lenox Avenue aus.
    Unter anderen Umständen hätte Joe es als amüsante Abwechslung betrachtet, auf der Ausstellung die sogenannten Kunstkenner zu beobachten. Nun besetzte jedoch einzig Rachel seine Gedanken. Nein, auch Daisy hatte ihren Platz darin. Seitdem Joe Steves Unzuverlässigkeit erkannt hatte, fühlte er mehr und mehr Verantwortung für das Mädchen.
    Immer wieder fragte er sich, was ihn die verkorksten Familienverhältnisse der Carlyles eigentlich angingen. Und immer wieder lautete die Antwort: Nichts! Aber diese Frau ist alles andere als verkorkst , und ihre Tochter ist es auch nicht. Es ist allein Steve, der entsetzliche Situationen heraufbeschwört. Wie soll ich ihm noch trauen? Joe spürte einen gewaltigen Zorn in sich aufsteigen. Niemand durfte sich das Vertrauen eines Joe Mendez’ erschleichen und versuchen, ihn zu hintergehen! Am liebsten hätte er ihn umgehend zur Rede gestellt. „Nein“, befahl er sich leise, „nein, das kann ich auch morgen noch tun. Die Ausstellung wird mich ablenken.“
    Ganz in Gedanken war er zu der eleganten schwarzen Designercouch zurückgegangen und hatte dort Platz genommen. Wieder griff er zu dem Buch auf dem Glastisch, und wieder sah er nur schwarze Buchstaben und las keine Worte, deren Inhalte ihn augenblicklich ohnehin nicht interessierten.
    Unruhig wanderten seine Augen über den oberen Buchrand zum Kamin aus grauem Marmor. Dann streifte sein Blick über den Sims mit den kleinen Skulpturen aus dem gleichem Stein. Sollte, könnte oder müsste ich Rachel anrufen? Vielleicht ist sie in der Klinik? Soll ich sie anrufen oder gleich dort hinfahren?
    „Telefonieren!“, sagte er laut und entschieden.
    In seine Gedanken klang das Läuten der Türglocke.
    Nach leisem Klopfen trat wenige Minuten später die mexikanische Haushälterin ein und lispelte undeutlich: „Msss. Carlyle bittet darum, empfangen zu werden.“
    Joe erschrak: „Mr. oder Mrs. Carlyle, Marla?“, fragte er rau.
    „Mr., Sir. Señor Steve“, erklärte sie bedauernd.
    „Lassen Sie ihn herein, Marla!“, ordnete er knapp an und drehte demonstrativ seinen Rücken zur Tür. Wenig später hörte er Steves einschmeichelnde Stimme: „Hallo, lieber Freund! Ich habe erst jetzt erfahren, dass du Rachel vom Flughafen abgeholt hast. Dafür muss ich dir doch persönlich danken.“ Während er das sagte, dachte Joe wütend: Du fürchtest um deinen Posten in meiner Firma, das ist alles!
    „Hatte ich nicht recht, als ich vorausgesehen habe, sie würde überstürzt in den nächstbesten Flieger springen?“, bemerkte Steve leichtsinnig.
    Ganz langsam hatte Joe sich umgedreht, und Steve blickte nun verunsichert in die gefährlich verengten Augen seines Chefs. Darum versuchte er, die Situation zu entspannen. „Lauren ist auch da. Sie richtet sich nur rasch die Frisur. Du weißt, das elende Wetter.“
    Im gleichen Moment spazierte die herausgeputzte Blondine gefolgt von Marla durch die Tür.
    „Luther ist noch nicht zurück. Was darf ich servieren?“, fragte die Mexikanerin, während Lauren strahlend auf Joe zutänzelte.
    „Scotch mit Eis“, antwortete Steve rasch.
    „Für mich einen Weißwein“, schloss sich Lauren an, bevor sie sich wimpernklimpernd bei Joe entschuldigte. „Verzeih den Überfall, aber wir waren in der Nähe und dachten, es wäre nett, bei dir hereinzuschauen. Steve hat …“
    „Für Sie auch Scotch mit Eis, Sir?“, unterbrach Marla ihre Worte.
    „Meinetwegen. Danach lassen Sie uns bitte allein“, antwortete Joe, ohne die Gäste zu bitten, sich zu setzen.
    Laurens Umarmung erwiderte er kaum. Erst

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