Happy End im Mondpalast
erwartet hatte, musste sie ihn enttäuschen. „Ich habe dich sogar für eine Beförderung vorgeschlagen.“
„Das hättest du besser nicht getan.“
„Mit uns hat das gar nichts zu tun. Du bist die Beste in deinem Job … mehr gibt es nicht zu sagen.“ „Danke“, sagte sie, ohne etwas dabei zu empfinden. „Das war alles. Vielleicht sehen wir uns beim nächsten Mal?“
„Ja, vielleicht.“
Es entstand eine winzige Pause, dann klickte es, und die Leitung war tot.
6. KAPITEL
Beth klammerte sich an das kalte Porzellanbecken in ihrem kleinen Badezimmer und überlegte, ob ihr wieder schlecht werden würde. Als der Moment vorüberging und sie sicher sein konnte, nicht in Ohnmacht zu fallen, ließ sie Wasser in das Becken laufen und hielt ihr Gesicht hinein. Prustend tauchte sie wieder auf, fühlte sich frisch und sauber und wusste, was sie zu tun hatte. Sie war nicht der Typ, der die Dinge schleifen ließ.
Auf dem Weg zur Arbeit besorgte sie sich in der Apotheke einen Schwangerschaftstest. Bei der ersten Gelegenheit zog sie sich in den Personalwaschraum zurück und führte den Test durch. Als sie den Waschraum verließ, war sie nicht mehr dieselbe Frau. Ihr Leben hatte ganz neue Dimensionen angenommen.
Es war aufregend, erschreckend und in den Konsequenzen nicht absehbar, ein Kind von Khal zu erwarten. Doch alles war überlagert von Liebe. Hätte sie nur jemanden gehabt, dem sie sich hätte anvertrauen können! Die Liebe, die sie für Khals und ihr Baby empfand, war überwältigend, und die Liebe zu Khal neu gefestigt. Welch ein Schachzug des Schicksals! Khal konnte ihr Verhältnis niemals legitimieren, aber sie waren jetzt für den Rest ihres Lebens miteinander verbunden. Beth durfte nicht zögern, ihm das mitzuteilen.
Sie versuchte, über die Botschaft mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber niemand wollte ihr seine private Telefonnummer geben, obwohl Beth so weit ging, sich als Mitglied seines persönlichen Personals zu bezeichnen.
Jetzt war es zu spät, sich zu fragen, warum sie nicht früher um seine Nummer gebeten hatte. Wahrscheinlich hätte er sie ihr nicht gegeben und sie dadurch beschämt, aber auch diese Überlegung war überflüssig. Es blieb ein Wunder, dass sie schwanger war. Sie nahm zwar nicht die Pille, aber Khal war immer besonnen genug gewesen, ein Kondom zu benutzen.
Es war sinnlos zurückzublicken, so sinnlos, wie die Kondomhersteller zu beschuldigen oder die Zukunft zu fürchten. Es war ihr Baby, für das sie allein die Verantwortung trug. Sie würde sich bewähren, wie sie es immer getan hatte. Schon jetzt vergötterte sie das Kind und fühlte den starken Drang, es zu beschützen. Sie würde mit ihrem Leben für es einstehen.
Mit zäher Entschlossenheit rief sie noch einmal in der Botschaft an und hinterließ eine Nachricht für Seine Majestät, mit der Bitte, sich bei ihr zu melden. Das empörte Atemholen am anderen Ende der Leitung entging ihr nicht. Sie konnte nicht sicher sein, ob man ihre Nachricht weitergeben würde, aber sollte sie einen unbekannten Botschaftsangestellten durch die Mitteilung schockieren, dass sie von dem Herrscher seines Landes ein Kind erwartete?
Khal war der Einzige, der davon wissen durfte, und bei ihm musste sie diskret vorgehen. Sie kannte die Klatschzeitungen gut genug, um zu wissen, wie junge Frauen verspottet wurden, wenn sie sich reiche Männer als potenzielle Väter aussuchten. Khal war nicht nur reich, sondern auch mächtig. Sie selbst hatte zwar nichts zu verlieren, aber wie stand es mit ihrem Baby? Nie und nimmer würde sie es der Lächerlichkeit preisgeben!
Beth entschloss sich, vorerst ganz normal weiterzuarbeiten. Es war lebenswichtig, dass sie Geld verdiente. Sie musste an die Zukunft denken. Vielleicht würde ihr Kind nicht in Reichtum und Luxus aufwachsen, aber das würde sie durch Liebe ersetzen. Ein stilles, anonymes Leben bot weniger Gefahren, und danach würde sie sich richten.
Ihren Verpflichtungen kam sie nach wie an jedem anderen Tag auch. Falls Khal die Wahrheit gesagt und sie wirklich für eine Beförderung vorgeschlagen hatte, würde sie sich diese Beförderung auch verdienen.
Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als sie ans Telefon gerufen wurde. Den Anruf nahm sie an der Kasse entgegen, denn sie rechnete mit einer Stammkundin, die darum bitten wollte, etwas für sie zurückzulegen.
„Miss Torrance?“
Beth blieb fast das Herz stehen. Es war zwar nicht Khals Stimme, aber sie hatte den gleichen Akzent. „Ja,
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