Happy End in Seattle (German Edition)
rückgängig machst?“ fragte sie ihn.
Sie spürte, wie er sich verspannte. „Darüber will ich nicht nachdenken.“
„Ich auch nicht“, flüsterte sie beklommen. Sie drehte sich zu ihm herum und blickte ihn an. „Küss mich, Sanford, bitte. Zeig mir, wie sehr du mich liebst.“
Er reagierte auf ihr Drängen mit demselben Verlangen, schob sie auf den dicken Teppich herunter und verschloss ihr die Lippen mit einem Kuss. Von ihrer Leidenschaft getrieben, suchten sie die Kluft zu überbrücken, die sie voneinander trennte. Es musste eine Lösung geben. Donnalee schwor sich, sie würde eine finden. Denn auf keinen Fall wollte sie Sanford verlieren.
Sie schafften es nicht bis zum Schlafzimmer. Auf dem Teppich im Wohnzimmer, vor dem knisternden Kaminfeuer, liebten sie sich wild und heftig. Als es vorbei war, standen Donnalee Tränen in den Augen – Tränen, die Sanford nicht sehen sollte.
Denn eben, in jenen Momenten der Leidenschaft, hatte sie begriffen, was zwischen ihnen nicht stimmte. Sie liebte Sanford, und er liebte sie. Aber noch nie hatte er sich ihr vollständig geöffnet. Er gab ihr seinen Körper, doch sein Herz, seine tiefsten Gefühle, hielt er zurück. Selbst bei der leidenschaftlichsten Vereinigung blieb er emotional auf Distanz.
Jetzt wusste sie, warum. Erst wenn sie ihre Träume vollständig aufgab, würde er ihr alles geben. Die von ihm festgelegten Bedingungen würden für ihre Beziehung gelten. Entweder sie akzeptierte sie, oder sie musste die Beziehung zu ihm abbrechen, ehe sie noch enger wurde.
Donnalee schloss die Augen. Tief atmete sie den Geruch des Mannes ein, den sie liebte. Kinder sind nicht alles, sagte sie sich. Sie konnte die Kinder ihrer Schwester verwöhnen, und irgendwann würde Hallie heiraten und Kinder haben. Dann hatte sie genug Nichten und Neffen und Patenkinder, die sie lieben konnte. Sanford hatte Recht. Sie brauchten niemanden außer sich selber.
„Du bist schon wieder so still“, flüsterte er. Mit seinem Kuss fachte er das Verlangen erneut an, das er eben gestillt hatte. „Willst du mir nicht sagen, was du denkst?“
„Ich weiß nicht, ob ich das kann.“
„Ich muss es wissen, Donnalee.“ Er nahm ihre Hände und presste sie auf den Teppich. Langsam schob er sich über sie. Im Feuerschein trafen sich ihre Blicke.
„Ich liebe dich, Sanford“, flüsterte sie.
„Ich liebe dich, Donnalee.“
Die Inbrunst, mit der er die Worte sagte, berauschte sie. „Wenn du keine Kinder willst, dann muss ich es akzeptieren“, flüsterte sie und sah die Erleichterung und den Dank in seinen Augen.
„Ich werde dich dafür entschädigen“, versprach er ihr. Er konnte nicht aufhören, sie zu küssen. Schließlich rollte er sich auf den Rücken und zog sie auf sich. „Solange wir einander haben, brauchen wir keine Kinder.“
„Ja“, flüsterte sie.
Er liebte sie erneut, und diesmal gab er ihr alles, was sie sich ersehnt hatte, alles, was in seinem Herzen war. Donnalee spürte es ganz deutlich. Trotzdem empfand sie eine innere Leere.
12. KAPITEL
J unggeselle Nummer drei
„Mark?“ Noch nie hatte Hallie ihn so erlebt. Er kam ihr vor wie ein Fremder. „Willst du mir nicht sagen, was dieses Benehmen zu bedeuten hat?“ fragte sie ihn, als er sie beim Arm packte, um sie mit sich fortzuziehen.
Sie spürte, wie sich der Druck seiner Finger verstärkte. „Das werde ich dir gleich sagen. Sobald wir im Haus sind“, fauchte er sie an.
Hallie warf Steve einen entschuldigenden Blick zu. Sie war so verdattert, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Steve stand neben seinem Wagen. Sein Gesichtsausdruck wirkte hart. Wartete er darauf, dass sie ihn bat, er möge einschreiten? Seine geballten Fäuste ließen keinen Zweifel daran, dass er mehr als bereit war, ihr zu Hilfe zu eilen. Meagan und Kenny hielten sich dicht an seiner Seite. Mit beiden Händen hatte Kenny die Bowling-Tasche seines Vaters umklammert. Die Kinder schienen geschockt zu sein. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgten sie die Vorgänge.
Zu betäubt, um einen klaren Gedanken zu fassen, schloss Hallie die Haustür auf. Ihre Hände zitterten, als Mark sie zur Eile antrieb und ihr dann in die Wohnung folgte. „Wieso hast du mir verschwiegen, dass dieser Jemand, dem du helfen solltest, ein Mann war?“ herrschte er sie an.
„Spielt das denn eine Rolle?“ Seine Haltung gefiel ihr genauso wenig wie die Art und Weise, in der er sie vor ihren Freunden blamiert hatte. Er benahm sich wie ein eifersüchtiger
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