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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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aber als das anzuerkennen, was sie war – nämlich ein aufrichtiges Lob meiner Arbeit –, stichelte der Fernsehmann: »Aber mit einer Haute-Couture-Schau in Paris ist das hier doch trotzdem nicht vergleichbar, oder?«
    Darauf die Lollobrigida: »Aber unbedingt ist das vergleichbar. Ich sage Ihnen auch, was das Ergebnis des Vergleiches ist: Das hier ist noch viel besser als die langweiligen Sachen aus Paris!«
    Selbst damit gab sich der Journalist nicht zufrieden. Sein Ziel war es wohl, einen Verriss über uns zu liefern. Also pöbelte er weiter.
    »Jetzt seien Sie doch mal ehrlich, Frau Lollobrigida. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.«
    Daraufhin flippte Gina aus und stutzte den Blödmann zurecht.
    »Wollen Sie mir unterstellen, ich wüsste nicht, was ich sage? Wenn ich sage, es ist toll, dann ist es toll. Belästigen Sie jemand anders mit Ihrer Stümperei!«
    Und so rauschte sie von dannen.
    Nach der Show gab es ein Dinner für die Stars und Gäste. Alle rissen sich darum, mit Gina Lollobrigida, Grace Bumbry, Chaka Khan und mir an einem Tisch zu sitzen. Oder wenigstens in der Nähe. Wir hatten zudem einen weiteren internationalen Stargast unerwartet zu unserer Show bekommen. Der berühmte italienische Sänger Zucchero. Er gab ein Konzert in Stuttgart, wohnte im Hotel und erschien einfach zur Show. Die Italiener lieben eben Mode! Auch er amüsierte sich prächtig.

MR. X
    U nsere Shows waren Spektakel, und sie blieben nicht ohne Resonanz. Die Zeitungen brachten nicht nur unmittelbar danach große Storys. Alle naselang erschienen von nun an größere und kleinere Artikel in Zeitungen und Magazinen. Fernsehteams kamen in unseren Laden, der sich in einen Showroom verwandelt hatte. Ich war gern gesehener Gast in Talkshows, und das Star-Magazin RTL Exclusiv begleitete uns seit der ersten Stunde.
    Auch das Geschäft lief wunderbar. Zu uns kamen Menschen wie du und ich, die sich mal etwas Besonderes gönnen wollten, doch meine Mode erfreute sich auch größter Beliebtheit bei Adligen. Dass jemand »blaublütig« ist, sieht man natürlich nicht auf den ersten Blick, aber es kam ziemlich oft vor, dass ich an der Kasse eine Kreditkarte in die Hand gedrückt bekommen habe, auf der ein Titel wie »Prinzessin«, »Fürstin« oder »Herzogin« stand.
    Bald war klar, dass wir ohne Probleme noch viel mehr hätten verkaufen können, aber wir kamen mit dem Produzieren nicht hinterher. Weil die Kapazitäten der Top-Schneiderateliers in Stuttgart langsam erschöpft waren, fuhr ich zum Teil mehr als hundert Kilometer weit nach Mannheim. Und wir hatten vor allem viel zu wenig Platz. Das musste sich ändern. Wir brauchten einen größeren Showroom und die Möglichkeit, mehr in kürzerer Zeit herzustellen. Außerdem mussten wir dafür sorgen, dass wir die Ware auch unter die Leute bringen konnten. Ich träumte von exklusiven Filialen in allen größeren Städten oder zumindest fürs Erste von einer Kooperation mit einer gehobenen Kaufhauskette. Die »pompööse« Show hatte ein weiteres Loch in unsere Finanzen gerissen – die Einnahmen ausdem Laden standen dazu in keinem Verhältnis. Aber irgendwie widerstrebte mir die Vorstellung, Klinken zu putzen und nach einem Investor zu suchen. »Könnt ihr euch da bitte drum kümmern?«, bat ich eines Abends meine Engel und vergaß die Sache dann auch gleich wieder.
    Ein Freund von uns war Rechtsanwalt, und ihm legten wir von Anfang an jeden einzelnen unserer Verträge vor. Ganz egal, ob wir mit einem Lieferanten, einer Schneiderin oder sonst wem zu tun hatten. »Sicher ist sicher«, sagte Dieter immer, und ich war da mit ihm absolut einer Meinung. Weil Peter seine Kanzlei in der Nähe betrieb, verabredeten wir uns mit ihm auch häufig einfach so zum Mittagessen.
    Wie an jenem Tag im Herbst 1995. Normalerweise war Peter ein sehr ruhiger Zeitgenosse, aber als wir uns heute mit ihm im Flo zum Lunch trafen, wirkte er aufgekratzt. Noch bevor er überhaupt etwas zu essen ausgesucht hatte, erklärte er uns: »Ihr braucht einen Mäzen! Jemanden, der euch unterstützt.« Wir hatten gar keine Chance, diese Feststellung zu kommentieren, da platzte er schon mit den Neuigkeiten heraus.
    »Ich hätte da zufällig jemanden. Einen sehr wohlhabenden Klienten, der daran interessiert wäre, euch zu unterstützen!« Das war ja nun wirklich etwas Neues! Peter redete weiter: »Mein Klient ist selbst ›verzaubert‹, mag euer Label und sucht nach Investitionsmöglichkeiten. Mehr darf ich gerade nicht dazu sagen,

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