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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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den Pearce je getrunken hatte, aber es war erkennbar Tee. Er nahm noch einen Schluck. Dann noch einen. Wenn Wallace reingepisst hatte, wollte Pearce es gar nicht wissen.
    »Braver Junge«, sagte Wallace und entzog ihm die Öffnung. »Glaub mir, davon willst du nicht allzu viel.« Er schnallte Pearce wieder fest, indem er die Fesseln straff anzog. »Und jetzt kriegt Jesus den Rest. Heute wird er ein Stück vom Himmel sehen.«
    Pearce hatte keine Ahnung, wovon Wallace eigentlich sprach. Aber der Ton gefiel ihm nicht. Das einzige Stück, das er sich wünschte, war ein Stück Kuchen. Scheiße, er war am Verhungern. Das hatte man von ein paar kleinen Schlucken Tee. Er wollte im Grunde nicht fragen, konnte es sich jedoch nicht verkneifen. »Irgend’ne Chance, was zu essen zu kriegen?«, sagte er.
    »Seh ich aus wie ‘n Koch?« Wallace ging zu dem Käfig, und Pearce musste den Kopf heben, um ihn noch sehen zu können.
    »Genügend Scheißeier frisst du ja«, sagte Pearce.
    Wallace warf einen Blick auf die Eierkartons, die vom Boden bis zur Decke reichten. »Das ist zur Schalldämpfung, du blöder Arsch.«
    »Ich bin vielleicht ‘n blöder Arsch«, sagte Pearce, »aber wenigstens bin ich kein Wichser, dessen Frau lieber mit dem armen Schwein da drüben fickt, als mich auch nur auf fünf Meter an sich rankommen zu lassen.«
    »Willst du als Erster dran glauben?«, sagte Wallace. »Dann red nur weiter.«
    Pearce wollte nicht darüber nachdenken, was Wallace meinte. Er wusste es ja. Wallace würde sie beide kreuzigen. Wie sollte Pearce nur aus diesem Schlamassel herausfinden? Er hörte, wie Jesus besessen an der Flasche mit Tee saugte. »Wie heißt Jesus richtig?«, fragte er Wallace.
    Das Saugen hörte auf. Pearce drehte den Kopf und sah, dass Wallace die Flasche weggezogen hatte. »Wie heißt du richtig?«, fragte Wallace Jesus.
    »Jesus«, sagte Jesus.
    »Braver Junge«, sagte Wallace und setzte die Flasche wieder an Jesus’ Lippen. Gerade so, als ob er ein Baby füttern würde.
    Jesus trank bis auf den letzten Tropfen aus, und Pearce ließ den Kopf auf die Matratze zurückfallen. Er war am Arsch.
    Doch da gab es noch einiges, was er vorher herausfinden musste. Er hörte Schritte, die sich entfernten, schaute hoch, und Wallace war schon fast an der Tür. Pearce wollte eigentlich nicht mit der Sau reden, aber er hatte keine Wahl, wenn er Informationen wollte. Den Wichser in ein Gespräch zu verwickeln konnte nicht schaden. Vielleicht verbündeten sie sich ja. Das kam vor, dass Leute sich mit ihren Entführern verbündeten. Auf diese Weise überlebten manche. Passierte immer wieder. Genau, verbünde dich mit dem Wichser. Genau, Scheiße noch mal. Aber angenommen, man wollte es, wie stellte man das an? Ihn was fragen. Das hatte Pearce ja sowieso machen wollen. Dann mach schon, du Depp, ehe es zu spät ist.
    »Warum hast du meinen Hund umgebracht?«, sagte Pearce.
    »Von was redest du ‘n da?«, sagte Wallace, die Hand am Lichtschalter. »Alle haben’s hier mit toten Hunden. Ich mag Hunde, Pearce. Ich hab noch nie im Leben ‘nem Hund was angetan. Wieso denken alle, ich hätte ihren Hund abgemurkst? Hab ich mit meiner Zeit nichts Besseres anzufangen?«
    »Du hast ihn umgebracht. Du hast Hilda umgebracht.«
    »Dein Hund heißt Hilda?«
    »Und wenn?«
    »Und es ist ein Er?«
    »Leck mich«, sagte Pearce. Ja, scheiß auf die Kontaktaufnähme. Scheiß aufs Verbünden. Ein Mann konnte sich nicht jeden Dreck bieten lassen. »Ich schätze, du weißt auch nicht, wer deinen Schwager zusammengeschossen hat?«
    »Denkst du, ich verschwende meine Zeit mit dem armen alten Rog? Ich würd nicht mal auf ihn scheißen, wenn er ‘ne Riesenfliege war und Geburtstag hätte.«
    Komisch, dass Wallace für nichts die Verantwortung übernehmen wollte. »Und wer hat dann auf ihn geschossen, wenn du’s nicht warst?«, fragte Pearce.
    »Wie kommst du drauf, dass ich das weiß? Ich bin doch der Letzte, mit dem irgendwer redet.« Wallace beschrieb mit der Hand einen Bogen bis an seine Seite. »Der Familientratsch rauscht glatt an mir vorbei.«
    Wallace stritt also alles ab. Das war gut. Pearce würde nach dem Hund der Baxters fragen, Wallace würde leugnen, und dann würde er wissen, dass Wallace es ernst meinte und die Baxters doch nicht so verrückt waren, wie Pearce zuerst gedacht hatte. »Und was ist mit Louis?«
    »Was ist mit Louis?«
    »Das weißt du genau. Mays Hund.«
    »Natürlich weiß ich, wer der Hund ist.«
    »War. Vergangenheit. Der

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