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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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umgebracht, verdammt noch mal!« Peter schwitzte jetzt im Gesicht, aber es hätte auch wegen der Sonne sein können, die mir die Kopfhaut verbrannte, durch die Cubs-Baseballmütze hindurch.
    »Warum hast du Petra losgeschickt, um nach dem Foto zu suchen?«
    »Ich habe sie nicht losgeschickt«, sagte er heiser. »Ich wusste nicht, was sie vorhat. Rachel hat sich wegen ihr Sorgen gemacht. Sie klänge so merkwürdig, irgendwie bedrückt, nicht so fröhlich wie sonst. Sie rief auch nicht mehr jeden Tag an. Ich dachte, es wäre die Arbeit für die Kampagne. Strangwell ist ein harter Chef, und Petra ist so viel Verantwortung und Disziplin nicht gewohnt.«
    »War Strangwell 1966 mit euch im Marquette Park?«
    Er schüttelte den Kopf. »Les ist ein Freund von Harvey. Er hat ihm bei der PR geholfen, bei Anhörungen im Kongress und so weiter. Ehe er Politmanager wurde, war Harvey sein wichtigster Kunde. Deshalb hat er sich auch bereit erklärt, den Wahlkampf für Brian zu machen.«
    »Dornick?«, fragte ich. »War der mit im Marquette Park?«
    »Dornick war Polizist. Er war im Park, aber er war bei der Truppe, die King gesichert hat. Wir haben ihn deshalb ganz schön veräppelt …« Er unterbrach sich, weil ihm bewusst wurde, dass diese Bemerkung in diesem Zusammenhang gar nicht gut klang.
    » Wir? «, fragte ich.
    »Wir alle aus der Nachbarschaft«, murmelte Peter.
    »War Harvey Krumas auch da?«
    »Ich habe gesagt, wir alle. Alle aus der Nachbarschaft, und mehr sage ich nicht.«
    »Wenn du Ms Newsome nicht getötet hast, warum hat Tony dann die Beweise versteckt, als Dornick und Alito gedroht haben, dich ins Gefängnis zu bringen?«
    »Sie konnten die Beweise manipulieren, und Tony hat das gewusst.«
    »Und dieser Nellie-Fox-Ball – wofür war der ein Beweis?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, murmelte Peter schwach.
    »Den hat Alito doch damals zu Weihnachten bei meinem Vater vorbeigebracht, oder? An dem Abend, als er sagte, du kämst ins Gefängnis, wenn er ihn nicht versteckte?«
    »Dieser Baseball beweist überhaupt nichts. George dachte, er wäre so schlau –« Er brach abrupt ab, als hätte er schon zu viel verraten. Dann sagte er: »Tony hat mir geglaubt, als ich ihm gesagt habe, dass ich dem schwarzen Mädchen nichts getan habe. Warum kannst du das nicht?«
    »Das kann ich dir sagen, lieber Onkel! Weil du es ohne Weiteres zulassen würdest, dass George Dornick mir ein Loch in den Schädel schießt, um dich zu beschützen. Und trotz deiner Behauptungen, dass du alles für Petra tun würdest, sehe ich nicht, dass du zu Bobby Mallory gehst und ein Geständnis ablegst über euer ganzes Vertuschungsmanöver. Ich möchte wirklich gern wissen, was sie dir Wundervolles versprochen haben, damit du alle Menschen in deiner Umgebung – deinen Bruder und mich und sogar deine eigene Tochter vor die Hunde gehen lässt, um deine Haut zu retten.«
    Ich wartete darauf, dass er irgendwas sagen würde, aber es kam nichts. Er kniff die Lippen zusammen und schwieg.
    Schließlich ging ich die Treppen der Unterführung hinunter. Peter rief mir nach, und ich blieb stehen.
    Hastig kam er die Stufen heruntergerannt. »Du musst die Stadt verlassen«, rief er und versuchte mir ein Bündel Zwanziger in die Hand zu drücken. »Versteck dich irgendwo, bis das alles vorbei ist!«
    »Peter, das wird nicht vorbeigehen. Bobby Mallory zieht schon die ersten Fäden aus eurem Lügengebäude. Das werdet ihr nicht verhindern können.«
    Er sah sich wieder nach allen Seiten um. »Wenn Homeland Security ihm sagt, er soll die Sache fallen lassen, dann wird er sie fallen lassen.«
    Sofort dachte ich an das merkwürdige Verhör nach Schwester Frances’ Tod. Homeland Security hatte unbedingt wissen wollen, was mir die Nonne gesagt hatte, ehe sie starb. War das auf Dornicks Wunsch hin erfolgt? Hatten er oder Strangwell so viel Einfluss, dass sie ein Ermittlungsverfahren der Polizei von Chicago einfach stoppen konnten?
    »Sie warten also noch darauf, dass ich die Fotos hervorzaubere, ehe sie mich umbringen«, sagte ich langsam. »Erst, wenn sie die Fotos haben und ich tot bin, fühlen sich deine Freunde sicher.«
    Mein Onkel schaute zu Boden. Wahrscheinlich hatte ihm das niemand so direkt gesagt, aber er musste wohl davon ausgehen, dass er Petra nur dann heil zurückbekommen würde, wenn sie im Austausch dafür mich und das Beweismaterial aus dem Marquette Park erhalten würden, das seit vierzig Jahren irgendwo versteckt war. »Wo willst du denn

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