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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Zabinska hatte eigentlich vorgehabt, Elton das ehemalige Zimmer von Schwester Frances zu geben, aber Eltons kurzes Heldentum hatte sein Trauma nicht heilen können. Nach wie vor konnte er die Nähe anderer Menschen nicht ertragen. Er wollte allein sein, weit weg von den Geräuschen und Gerüchen anderer. Es gelang uns – mithilfe von Bobby Mallory – aber, einen Beamten bei der Verwaltung zu finden, der uns gern zeigen wollte, was für nette Menschen sie in Chicago doch alle waren. Er schaffte es, bei der Stadt eine vorläufige Genehmigung für die Errichtung einer Behelfsunterkunft auf dem verwilderten Grundstück am Fluss durchzusetzen, dort, wo Eltons Hütte gestanden hatte.
    Damit hatte Petra dann auch gleich eine richtige Aufgabe. Sie schuldete Elton ja gewissermaßen noch eine Unterkunft. Schwester Zabinska machte sie mit ein paar Leuten von Habitat for Humanity bekannt, und die halfen ihr, eine einfache Hütte für Elton zu bauen. Als sie fertig waren, spendierte die Stadt sogar noch eine provisorische Wasserleitung dazu.
    Mit ihrem Vater wollte Petra lange nicht reden, obwohl er bei den verschiedenen Ermittlungsverfahren, die jetzt in Gang gekommen waren, in jeder Beziehung mit den Behörden zusammenarbeitete. Die Polizei von Chicago und das FBI rollten sowohl den Mord an Harmony Newsome wieder auf als auch die Vorwürfe wegen der Folter im Polizeirevier an der Racine Avenue. Außerdem mussten natürlich noch der Mord an Alito und Schwester Frances aufgeklärt werden.
    Peter erklärte, es habe alles angefangen, als ich begann, nach Steve Sawyer zu suchen. Als Harvey bewusst wurde, was Petra bei der Spendenparty am Navy Pier gesagt hatte, sprach er sofort mit Les Strangwell. Während Harvey sich aber vor allem darüber Sorgen machte, dass seine eigene Rolle bei dem Mord an Harmony Newsome herauskommen könnte, hatte Strangwell nur daran gedacht, wie man die Sache geheim halten könnte, jedenfalls bis Brian gewählt war – und er seine Belohnung dafür erhalten hatte.
    Den ganzen Sommer über, während ich mich ständig fragte, wie ich bei meiner Suche nach Lamont vorankommen könnte, hatten mich Harvey und Strangwell durch Dornick beobachten lassen, und als ich der Wahrheit zu nahe kam, hatten sie zugeschlagen.
    All das kam natürlich nur langsam heraus, aber Terry Finchley rief mich gelegentlich an und hielt mich auf dem Laufenden. Aber noch im Herbst geschah das, wovon jeder Staatsanwalt träumt: Harvey und Dornick begannen sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Harvey sagte, es sei Dornicks Idee gewesen, Schwester Frances zu töten, ehe sie mit mir reden konnte. Dornick behauptete, er hätte nichts von diesem Plan gewusst. Harvey und Strangwell hätten Larry Alito damit beauftragt, obwohl er sie ausdrücklich vor diesem unberechenbaren Alkoholiker gewarnt habe. Strangwell wiederum sagte, Alito sei Dornicks Mann fürs Grobe gewesen.
    Nach langem Zögern und nach vielen Verhandlungen mit den Rechtsanwälten erhob der Staatsanwalt schließlich Anklage wegen Totschlags gegen Harvey Krumas, weil er Harmony Newsome getötet hatte. Die Rechtsanwälte hatten darauf gedrängt, dass er nur wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und die Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden solle, aber als der Staatsanwalt merkte, dass die Polizei von Chicago plötzlich im Scheinwerferlicht der ganzen Nation stand, wurde ihm klar, dass er Krumas nicht bloß mit einer Verwarnung davonkommen lassen durfte.
    Dornicks Situation war komplizierter. Er hatte Harmony Newsome zwar nicht umgebracht, aber Bobby und alle anderen Ermittlungsbeamten waren der Ansicht, dass er die nachfolgende Vertuschungsaktion organisiert hatte. Das bestätigten auch die Angaben meines Onkels.
    Außerdem war da Schwester Frances’ Tod. Detective Finchleys Team gelang der Nachweis, dass der Ford Expedition, den die Brandstifter gefahren hatten, auf ein Mitglied von Dornicks engstem Mitarbeiterstab zugelassen war. Außerdem ging Finchley davon aus, dass Dornick seinen alten Kumpel Alito erschossen hatte, weil er befürchtete, dass der zu schwach war, um den Druck auszuhalten, und alles ausplaudern würde, wenn er verhört wurde.

51
    Gabriellas Stimme
    In den Wochen vor Miss Claudias Tod startete ich noch einen letzten Versuch, herauszufinden, was aus Lamont geworden war. An dem Tag, als ich mit meiner Tante im Fit for your Hoof war, hatte mir Rivers gesagt, dass Johnny Merton jetzt bereit sei, mit mir zu reden.
    »Er muss es sich von der Seele reden, und

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