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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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fragt er sie nach der Uniformjacke.
     "Ich bin Lieutenant bei der Küstenwache", sagt sie.
     Cowboy ist verblüfft. Er hat nicht geglaubt, daß es die Küstenwache noch gibt. "Na sowas. Erzähl mir mehr davon!"
     Es stellt sich heraus, daß sie einen Rettungskutter fährt, der in Norfolk liegt, und vom Pech verfolgte Seeleute aus den elf Meter hohen Wellen der stahlgrauen, kabbeligen See vor Hatteras aufsammelt. Sie hat drei Wochen Urlaub, trampt durch den Westen und klettert nur zum Spaß ohne irgendwelche Hilfsmittel senkrechte Bergwände hoch.
     "Morgen will ich nach Yellowstone. Ich besteige den Medlicott Dome." Sie sieht ihn an. Ihre Ohrringe blenden ihn. "Willst du zuschauen?"
     "Ich glaube, ich hab' nichts anderes vor."
     Aber just in diesem Moment strömt ein neuer Schwall Panzerboys in die Bar, die gerade von einer Tour durch den Westen kommen. Einer von ihnen ist Soderman, und besonders mit ihm will Cowboy sprechen. Er kauft Cathy noch etwas Blitzkoks und entschuldigt sich.
     "Geschäfte. Du weißt schon."
     Sie zuckt die Achseln. "Vielleicht sehen wir uns ja noch." Und feuert sich zwei Torpedos hinein, um sich selbst Gesellschaft zu leisten.
     Soderman reagiert nahezu genauso wie Arnold. Er sieht Cowboy mit einem Respekt an, der von an Angst grenzender Unsicherheit gedämpft ist. "Ich weiß nicht recht", sagt er. "Wenn es jemand anders wäre als du..."
     Cowboy hat das von so gut wie jedem gehört, mit dem er gesprochen hat, und es wirkt Wunder für seine Selbstachtung. Er hat genug Prestige, denkt er, um die Maschine zusammenzusetzen und in Gang zu bringen, so daß genug Panzerboys ihm abnehmen werden, daß die Sache Hand und Fuß hat, und der Vereinigung beitreten werden. Aber er weiß auch, daß es den Drittmännern überhaupt nicht gefallen wird, daß sie _es_ für eine bedauerliche Notwendigkeit halten könnten, dafür zu sorgen, daß Cowboy von seiner nächsten Tour nicht zurückkommt. Also sorgt er dafür, daß sich die Sache herumspricht. In aller Stille. Und hofft, sie zu verwirklichen, ehe gewisse Leute Wind davon bekommen.
     Als er das Gespräch mit Soderman beendet hat, sieht er sich auf der Tanzfläche nach Cathy um und findet sie nicht. Diese Athleten, denkt er, die gehen zu einer vernünftigen Zeit ins Bett. Also tanzt er mit Arnold und ein paar Mädchen aus der Gegend und nimmt einen weißen Stetson entgegen, den jemand ihm geben will. Er setzt ihn auf, schiebt ihn sich ins Genick und geht zu seinem Zimmer im dritten Stock hinauf.
     Ein paar Minuten, nachdem er das Licht angeschaltet hat, ertönt ein Klopfen an seinem Fenster. Verblüfft sieht er Cathys grinsendes Gesicht hereinspähen, die Stupsnase an die Scheibe gepreßt. Sie ist frei die Ziegelwand hochgeklettert, nur mit den Fingern und den nackten Zehen. Er macht das Fenster auf und läßt sie herein. "Der Hut gefällt mir", sagt sie. Ihre Schuhe hängen ihr an den Schnürsenkeln um den Hals, und sie hat eine kleine Flasche Bourbon in einen hineingestopft. Cowboy schließt das Fenster, und keine fünfzehn Sekunden später sind sie miteinander im Bett.
     Sie hat einen kompakten, muskulösen Körper, und er ist überrascht von ihrer Kraft. "Ich hänge ja ständig an meinen Fingernägeln", erklärt sie. "Wirst du morgen sehen, wenn du mitkommst."
     Am nächsten Tag verlegt Cowboy seine Party also in den Yellowstone-Park und sieht in heillosem Entsetzen zu, wie Cathy den größten Teil des Tages damit verbringt, ganz allein und frei die Granitsteilwand des Medlicott Dome hinaufzuklettern. Ihre Stiefel hängen in der Luft, während sie sich mit den Fingerspitzen festhält. Sie benutzt keine Sicherheitsleinen. Als sie herunterkommt, geht Cowboy zu ihr und umarmt sie und ist erschrocken über den Zustand ihrer Hände, die abgebrochenen Fingernägel, das Blut, das ihr an den Handgelenken hinunterläuft... Er nimmt sie auf die Arme und trägt sie zu einem Waschbecken, läßt warmes Wasser einlaufen, gibt Seife hinein und badet ihre Hände. "Das machst zu _zum Spaß_?" fragt er.
     Ihre Augen lächeln zu ihm hoch. "Auf meinem Kutter mache ich alles genau nach Vorschrift", sagt sie. "Da muß ich an meine Crew denken. Aber hier draußen besteige ich alles ohne Sicherheitsleine, und zwar mit Vergnügen." Sie legt ihm die Hände auf die Schultern. Er fühlt, wie Wasser und Seife sein Hemd durchtränken. "Alles, was ich kann", wiederholt sie, klettert vorne an ihm hoch und schlingt ihm die nassen Hände um den Hals, während ihre Zunge

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