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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Julius wohnte dort. Aber daran erinnerst du dich natürlich.“
    Das Verschwinden der Familie Julius war für Lawrenceton das Ereignis schlechthin gewesen. Die Familie hatte noch nicht lange in Lawrenceton gelebt, kaum jemand hatte sie richtig kennenlernen können, ehe sie verschwand, obwohl sie Verwandte in der Gegend hatten. Damit war nach ihrem geheimnisvollen Verschwinden den Spekulationen Tür und Tor geöffnet gewesen, und jeder hatte sich daran beteiligt, sein Scherflein beigetragen, das wohlige Kribbeln eines ungeklärten Geheimnisses genossen. Die Fakten: Eines Samstagmorgens, als die Mutter von Mrs. Julius zum Frühstück ins Haupthaus kam, wie es an Samstagen ihre Gewohnheit war, traf sie dort weder T. C. und Hope Julius, beide Anfang vierzig, an, noch die fünfzehnjährige Charity Julius. Nachdem sie eine Weile erfolglos nach der Familie gerufen hatte, durchsuchte die ältere Dame das Haus. Nichts. Verunsichert hatte sie etwa eine Stunde lang gewartet, und als sie dann zu allem Überfluss auch noch feststellen musste, dass sich beide Autos der Familie nach wie vor in der Garage befanden, benachrichtigte sie die Polizei. Die war natürlich anfangs sehr skeptisch gewesen.
    Aber als der Tag voranschritt, das Auto und der Pick-up der Familie weiterhin unberührt in der Garage standen und weder Mutter und Vater noch Tochter Julius sich blicken ließen oder anriefen, wurde die Polizei langsam ebenso unruhig wie Mrs. Julius’ Mutter. Die Familie war weder zu einem Fahrradausflug aufgebrochen noch wandern gegangen noch hatte sie die Einladung einer anderen Familie angenommen und weilte deswegen außer Haus.
    Die drei kamen nie zurück. Niemand hatte sie je gefunden.
    Eileen drückte die Tür auf, und ich ging hinein.
    Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber das Haus hatte nichts Unheimliches an sich. Durch die Fensterscheibe ergoss sich die kalte Wintersonne, und statt der geisterhaften Gegenwart der nie wieder aufgetauchten Familie Julius spürte ich nichts als Frieden.
    „Hier unten gibt es ein Schlafzimmer“, las Eileen von ihrem Datenblatt ab. „Oben liegen noch zwei, außerdem ein Zimmer, das als Büro oder Nähzimmer dienen kann. Natürlich könnte es auch ein Schlafzimmer werden. Es gibt auch noch einen Speicher mit Holzdielen. Klein, Zugang durch eine Falltür im oberen Flur.“
    Wir standen im Wohnzimmer, einem großen Raum mit zahlreichen Fenstern. Der helle Teppichboden roch ein wenig verschimmelt, in der Doppeltür zum Esszimmer waren Glasscheiben. Das Esszimmer hatte einen Holzfußboden, eine eingebaute Geschirrkammer und ein großes Fenster mit Blick auf Garten und Garage. Danach kam die Küche mit einer Essecke und vielen, vielen Schränken. Viel Platz auf der Arbeitsfläche. Das Linoleum war gedämpft orange, eine Farbe, die in einem winzigen Muster in der cremefarbenen Tapete noch einmal aufgenommen wurde, die Küchenvorhänge waren cremefarben mit einem Saum in gedämpftem Orange. Es gab eine begehbare Speisekammer, die allerdings zu einem Wascheraum umfunktioniert worden war und Wachmaschine sowie Trockner beherbergte.
    Ich war auf der Stelle verliebt.
    Das Bad unten musste renoviert werden: neue Kacheln, neue Anschlüsse, neuer Spiegel.
    Das Schlafzimmer unten würde die perfekte Bibliothek abgeben.
    Die Treppe war zwar steil, aber nicht furchterregend. Das Geländer schien ziemlich solide.
    Das größte Schlafzimmer oben war mehr als wohnlich. Zwar gefiel mir die Tapete nicht, aber das ließ sich ja wirklich leicht ändern. Auch im oberen Bad bestand Renovierungsbedarf, das zweite Schlafzimmer brauchte einen neuen Anstrich. Das galt auch für das kleinste Zimmer, das man als Lagerraum oder Nähzimmer nutzen konnte.
    All das würde ich hinkriegen. Besser: All das konnte ich problemlos von anderen erledigen lassen.
    „Du wirkst ziemlich glücklich“, bemerkte Eileen.
    Ich hatte vergessen, dass außer mir noch jemand anwesend war.
    „Du denkst ernsthaft daran, dieses Haus zu kaufen“, sagte sie langsam.
    „Ein fabelhaftes Haus“, sagte ich leicht benommen.
    „Ein bisschen allein gelegen.“
    „Ruhig.“
    „Einsam ist es hier schon.“
    „Friedlich.“
    „Hmm. Preislich ist es ein Schnäppchen. Natürlich ist da auch die kleine Wohnung über der Garage, die du vermieten könntest. Dann wärst du auch gleich nicht so allein.“
    „Zeig sie mir.“
    Also zogen wir weiter, die Treppe hinunter, durch die Küchentür hinaus. Die Treppe, die zur kleinen Wohnung über der Garage

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