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Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen

Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen

Titel: Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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unseren Mann auf.«
    »Roger.«
    Kurz darauf erreichte Wrights SUV die Kreuzung. Bosch sah den Volvo am Straßenrand stehen. Der Fahrradträger war leer. Wright hielt an, um über Funk mit den Teams Kontakt aufzunehmen.
    »Eins, Posten bezogen?«
    »Roger. Wir sind an der Ampel. Von Retro bisher keine Spur.«
    »Drei, seid ihr inzwischen oben?«
    Keine Antwort.
    »Okay, alle warten, bis wir von ihnen hören.«
    »Was heißt das?«, fragte Bosch. »Was ist mit den Rädern?«
    »Sie müssen auf taub geschaltet haben. Wir werden es hören, wenn sie …«
    »Hier Drei«, kam über Funk ein Flüstern. »Wir haben ihn eingeholt. Er hat die Augen geschlossen und ist eingeschlafen.«
    Wright übersetzte für seine Mitfahrer.
    »Er hat die Lichter ausgemacht und angehalten.«
    Bosch schnürte sich der Brustkorb zusammen.
    »Sind Sie sicher, dass er im Auto ist?«
    Wright gab die Frage über Funk weiter.
    »Ja, wir können ihn sehen. Er hat auf dem Armaturenbrett eine Kerze angezündet.«
    »Wo seid ihr genau, Drei?«
    »Ungefähr auf halbem Weg nach unten. Wir können den Freeway hören.«
    Bosch beugte sich zwischen den zwei Vordersitzen hindurch nach vorn.
    »Fragen Sie ihn, ob er am Randstein eine Hausnummer ablesen kann.«
    Wright leitete die Bitte weiter, und es verging fast eine Minute, bis das Flüstern zurückkam.
    »Um die Nummer am Randstein ohne Taschenlampe ablesen zu können, ist es zu dunkel. Aber an der Tür des Hauses, vor dem er parkt, brennt Licht. Es ist eins dieser Dinger auf Stützen, die den Arsch über den Abgrund strecken. Von hier sieht es aus wie zwoundsiebzig-null-drei.«
    Bosch rutschte zurück und ließ sich gegen die Rückenlehne plumpsen.
    McPherson drehte sich zu ihm um. Wright schaute im Rückspiegel nach hinten.
    »Kennen Sie die Adresse?«, fragte Wright.
    Bosch nickte im Dunkeln.
    »Ja«, sagte er. »Das ist mein Haus.«

23
    Sonntag, 21. März, 6:40 Uhr
    S onntags schlief meine Tochter gerne aus. Normalerweise ließ ich mir die Zeit mit ihr nur ungern entgehen. Ich hatte sie immer nur mittwochs und jedes zweite Wochenende. Aber diesen Sonntag war es anders. Ich war froh, sie schlafen lassen zu können, während ich selbst früh aufstand, um weiter an dem Schriftsatz zu arbeiten, der meiner Hauptzeugin ermöglichen sollte, vor Gericht auszusagen. Ich war in der Küche und schenkte mir gerade meine erste Tasse Kaffee ein, als ich jemanden an die Haustür klopfen hörte. Draußen war es noch dunkel. Ich spähte durch den Spion, bevor ich öffnete, und stellte erleichtert fest, dass es meine Ex-Frau mit Harry Bosch war, der direkt hinter ihr stand.
    Meine Erleichterung war jedoch nur von kurzer Dauer. Kaum drehte ich den Türgriff, drängten sie sich ins Haus, und ich spürte sofort die ungute Energie, die mit ihnen hereinkam.
    »Es gibt ein Problem«, sagte Maggie.
    »Wieso? Was ist?«
    »Jessup hat heute Nacht vor meinem Haus kampiert«, sagte Bosch. »Und ich will wissen, wie er es gefunden hat und was das Ganze soll.«
    Er kam mir zu nahe, als er das sagte. Ich wusste nicht, was schlimmer war, sein Atem oder sein vorwurfsvoller Ton. Mir war nicht klar, was er dachte, aber ich merkte, dass die ganze negative Energie von ihm kam.
    Ich wich vor ihm zurück.
    »Hayley schläft noch. Ich mache nur kurz ihre Schlafzimmertür zu. In der Küche gibt es frischen Koffeinfreien, und wenn ihr wollt, kann ich auch schnell Richtigen machen.«
    Ich ging den Flur hinunter und sah zu meiner Tochter hinein. Sie schlief noch. Ich schloss die Tür und hoffte, dass die Stimmen, die vermutlich laut würden, sie nicht wecken würden.
    Meine beiden Besucher standen noch, als ich ins Wohnzimmer zurückkam. Keiner hatte sich Kaffee eingeschenkt. Boschs Silhouette zeichnete sich gegen das große Panoramafenster ab, das sich auf die Stadt öffnete – der Blick, dessentwegen ich das Haus gekauft hatte. Hinter Boschs Schultern konnte ich die ersten Lichtstreifen am Himmel sehen.
    »Keinen Kaffee?«
    Sie sahen mich nur an.
    »Na schön, dann setzt euch erst mal.«
    Ich deutete auf die Sitzgruppe, aber Bosch schien wie erstarrt.
    »Jetzt erzählt schon. Was ist passiert?«
    Ich ging an ihnen vorbei und setzte mich in den Sessel am Fenster. Endlich begann sich Bosch wieder zu bewegen. Er setzte sich neben Hayleys Schulrucksack auf die Couch. Maggie nahm den anderen Sessel. Sie ergriff als Erste das Wort.
    »Ich versuche Harry schon die ganze Zeit glaubhaft zu machen, dass wir seine Privatadresse nicht auf die Zeugenliste

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