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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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entrichte lieber meinen Tribut, bevor ich den kaiserlichen Zorn Ihrer Maunzigkeit auf mich ziehe.“
    Als Ramirez fertig war, kraulte ich Mister unterm Kinn. „Also, irgendwelche Fragen?“
    „Wir trampeln einfach in ein Treffen des Weißen Hofes, bezichtigen ein paar von denen, Killer zu sein, fordern sie zu einem Duell heraus und legen sie vor ihren Freunden und Verwandten um, richtig?“
    „Richtig“, bestätigte ich.
    „Das hat zumindest den Vorteil der Einfachheit“, sagte Ramirez mit trockener Stimme. Er stellte seine Tasche auf dem Beistelltisch ab, öffnete sie und zog eine gottverdammte Desert Eagle hervor, eine der mächtigsten halbautomatischen Faustfeuerwaffen der Welt. „Lass sie uns verspotten und umnieten. Was kann schon schiefgehen?“
    „Wir haben offiziell einen Waffenstillstand“, gab ich zu bedenken, „und wir haben uns selbst bereits als Partei angekündigt, die an dem Treffen teilnehmen möchte, um eine Herausforderung auszusprechen, da sie die Unseelieabkommen uns gegenüber gebrochen haben.“
    Ramirez grunzte leise, überprüfte den Schlitten seiner riesengroßen Kanone und legte ein Magazin ein. „Oder wir tauchen einfach auf, die bringen uns um und heucheln nachher, dass wir ohnehin friedlich und in bester Verfassung abgezogen wären und einfach verschwunden sind, und oh, ach du liebes Bisschen, was für eine Schande und was für ein Verlust für alle heißen, jungen Bräute, dass dieser Verrückte Harry Dresden den gutaussehenden, jungen Ramirez mit ins Verderben gerissen hat.“
    Ich schnaubte. „Nein. Der Rat würde herausfinden, was passiert ist. Auf die eine oder andere Weise.“
    „Wenn jemand vom Rat sich auf die Suche begibt“, meinte Ramirez gedehnt.
    „Ebenezar würde das tun“, versicherte ich mit unerschütterlicher Zuversicht.
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Ramirez.
    Ich wusste das, weil mein alter Lehrer der Schwarzstab des Rates war, dessen komplett illegaler, unmoralischer, unethischer und streng geheimer Meuchelmörder, dem es freistand, die Gesetze der Magie zu brechen, wann immer es ihm in den Kram passte – wie zum Beispiel das erste Gesetz, „Du sollst nicht töten“. Als Herzog Ortega vom Roten Hof mich zu einem Duell herausgefordert und geschummelt hatte, hatte Ebenezar das persönlich genommen. Er hatte einen alten Sowjetsatelliten aus dem Orbit gerissen und dem Vampir auf den Kopf fallen lassen, was Ortega und seine ganze Bande ausgelöscht hatte. Aber das konnte ich Carlos natürlich nicht erzählen.
    „Ich kenne den alten Mann“, sagte ich. „Er würde es tun.“
    „Das weißt du“, sagte Ramirez. „Was, wenn die Weißen es nicht wissen?“
    „Wir bauen auf unser zweites Sicherheitsnetz. König Raith will nicht, dass sein in Seide gehüllter alter Arsch abgesetzt wird. Unsere Herausforderung wird einige der potentiellen Absetzer entsorgen. Unser Erfolg ist in seinem Interesse. Danach sollte quid pro quo eigentlich reichen, um uns da heil wieder rauszubringen.“
    Ramirez schüttelte den Kopf. „Wir tun dem Weißen König, unserem Feind, mit dem wir im Krieg liegen, einen Gefallen, indem wir seine Position auf dem Thron sichern?“
    „Genau.“
    „Warum tun wir das noch gleich?“
    „Weil das dem Rat möglicherweise die Chance verschafft, wieder zu Atem zu kommen, zumindest, solange Raiths Friedensgespräche andauern.“ Ich kniff die Augen zusammen. „Außerdem, weil diese mörderischen Hurensöhne dafür bezahlen müssen, dass sie Unschuldige getötet haben, und weil wir anders nicht an sie herankommen.“
    Ramirez nahm drei Eierhandgranaten aus seiner Tasche und legte sie neben die Desert Eagle. „Mir gefällt das zweite Motiv besser. Das ist ein Kampf, den ich aus vollstem Herzen unterstütze. Haben wir Verstärkung?“
    „Möglicherweise“, sagte ich.
    Er hielt inne und blinzelte mich an. „Möglicherweise?“
    „Die meisten Wächter sind gerade in Indien“, erläuterte ich. „Ein Haufen alter, schlimmer Finger unter irgendeinem dicken Rakschasapapa hat begonnen, uns freundlich gesinnte Klöster anzugreifen, während wir durch die Vampire abgelenkt waren. Ich habe nachgefragt, und Morgan und Ebenezar schlagen ihnen seit zwei Tagen die Schädel ein. Du, ich, deine Leute und Luccios Azubis sind im Augenblick die einzigen Wächter in den USA.“
    „Keine Azubis“, brummte Ramirez, „und meine Leute haben ihre Umhänge noch nicht einmal ein Jahr. Sie … sind für so etwas noch nicht bereit. Ein halbes Dutzend

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