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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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antwortete ich ihr. „In der Not frisst der Teufel Fliegen. Der Weiße Rat liefert Ihnen in dieser Angelegenheit etwas Rückendeckung, aber glauben Sie ja nicht, dass wir für sie arbeiten. Oder für Ihren Boss.“
    „Ich komme auch mit“, erklärte Murphy leise, ohne von ihrer Knarre aufzusehen, „und nicht nur irgendwo in die Nähe. Direkt dahin. In denselben Raum.“
    So ziemlich jeder sagte in der einen oder anderen Variante: „Nein!“, außer Hendricks, der nicht viel sprach, und mir, der ich es besser wusste.
    Noch ehe sich der Sturm der Entrüstung gelegt hatte, hatte sie die Waffe wieder zusammengesetzt und durchgeladen.
    „Wenn ihr Typen schon eure Intrigen und Schattenkriege heimlich abhalten wollt“, sagte sie, „solltet ihr euch in die Antarktis oder sonst wohin verziehen. Oder ihr tragt es in New York oder Boise aus, dann ist das nicht mein Problem. Ihr seid in Chicago, und wenn die Sache aus dem Ruder läuft, sind die Leute in Gefahr, die ich zu beschützen geschworen habe.“ Sie stand auf, und auch wenn sie die kleinste Person im Raum war, musste sie zu niemandem aufsehen. „Ich werde als mäßigender Einfluss vor Ort sein, wenn ihr mit mir zusammenarbeitet. Oder wir machen’s auf die harte Tour. Eure Entscheidung, aber ich kenne jede Menge Bullen, die die Schnauze von dem ganzen übernatürlichen Gekröse voll haben, dass sich dauernd an uns anschleicht.“
    Sie ließ den Blick gelassen durch den Raum wandern. Sie hatte ihr Schießeisen noch nicht weggesteckt.
    Ich grinste sie an. Ein kleines bisschen.
    Gard starrte mich an und zischte: „Dresden!“
    Ich zuckte die Achseln und schüttelte bekümmert den Kopf. „Was? Seit wir ihnen das Wahlrecht geschenkt haben, läuft alles aus dem Ruder.“
    „Du bist ein Schwein, Harry“, brummte Murphy.
    „Aber eines, das klug genug ist, sich dem Unvermeidlichen zu beugen“, antwortete ich. Ich schielte zu Gard und meinte: „Was mich anbelangt, hat sie ein berechtigtes Interesse an der Sache. Ich bin dafür.“
    „Wächter“, warf Luccio in warnendem Tonfall ein. „Darf ich kurz mit Ihnen sprechen?“
    Ich spazierte zu ihr hinüber.
    „Sie kann sich doch nicht im Klaren sein“, sagte Luccio leise, „auf welches Risiko sie sich da einlässt.“
    „Doch“, antwortete ich. „Sie war in mehr brenzligen Situationen als die meisten Wächter, Kommandantin, und sie hat mir oft genug den Rücken freigehalten, um sich das Recht zu verdienen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“
    Luccio runzelte kurz die Stirn und wandte sich dann an Murphy. „Sergeant“, sagte sie ruhig. „Das könnte Sie einem … großen Risiko aussetzen. Sind Sie sicher?“
    „Wenn das Ihre Stadt wäre“, antwortete Murphy, „Ihr Beruf, Ihre Pflicht. Könnten Sie dann einfach nur untätig rumstehen?“
    Luccio nickte langsam und legte den Kopf zur Seite.
    „Außerdem“, fuhr Murphy mit einem schiefen Grinsen fort, während sie ihre Pistole in ihr Schulterhalfter schob, „ist es ja nicht so, als würde ich euch Typen die Wahl lassen.“
    „Ich mag sie“, grollte Sanyas Bassstimme mit einem halbverschluckten Akzent. „Sie ist so klein und so wild. Ich nehme einmal nicht an, dass sie weiß, wie man ein …“
    „Sanya“, unterbrach ihn Michael mit strenger Stimme. „Wir haben schon darüber geredet.“
    Der dunkelhäutige Russe seufzte und zuckte die Achseln. „Fragen kostet nichts.“
    „Sanya.“
    Er hob resignierend beide Hände, grinste breit und verstummte.
    Die Tür des Hauses fiel zu, und rennende Schritte knirschten durch den Schnee. Molly öffnete die Tür zum Schuppen und sagte: „Kincaid ist am Telefon. Er hat den Ort für das Treffen.“
    „Kincaid?“, fragte Murphy mit rauer Stimme.
    „Ja, habe ich das nicht erwähnt?“, fragte ich mit unschuldiger Stimme. „Ist gestern Nacht aufgetaucht.“
    Ihre Augen verengten sich. „Wir sprechen uns noch.“
    „Klein“, grollte Sanya in Michaels Richtung und ballte zur Betonung die Faust. „Aber wild.“

28. Kapitel
    D ie meisten Leute glaubten , dass mitten in einer Großstadt – wie etwa Chicago – nichts ohne jede Menge Augenzeugen passieren konnte. Diese Leute wussten jedoch nicht, dass es zwei Gründe gab, warum dem nicht so war. Erstens: Menschen gaben von Natur aus erbärmliche Zeugen ab.
    Nehmen wir etwas vergleichsweise Harmloses wie einen Autounfall an einer Kreuzung mit einem Haufen Fußgängern. Es hupt, es kracht, gefolgt von jeder Menge Gestikulieren und Geschrei. Jetzt bilden

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