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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Frage stellte.
    Die nächstgelegene Straße hatten städtische Schneepflüge geräumt, die Parkplätze jedoch nicht, und der von der Straße geschobene Schnee türmte sich neben der Fahrbahn zu kleineren Bergen auf.
    „Sieht aus, als müssten wir zu Fuß rein“, bemerkte Murphy leise.
    „Fahr weiter um das Gebäude. Sie haben die Tiere ja das ganze Jahr hier“, bat ich sie, „und die wollen schließlich jeden Tag gefüttert werden. Irgendwo wird das Personal schon einen Pfad in den Schnee getrampelt haben.“
    „Möglicherweise lassen sie die Ausstellungstücke während des Sturms auch hungern“, warf Gard ein. „Nur wenige würden sich aufgrund ihrer Gehaltsschecks in so ein Wetter wagen.“
    „Meeresbiologe wird man nicht des Geldes wegen“, widersprach ich, „und wenn man mit Delfinen und Walen arbeitet, tut man das nicht wegen des fetten Honorars oder Firmenautos.“ Ich schüttelte den Kopf. „Die lieben die Viecher. Ich bin mir sicher, dass jeden Tag jemand hier ist, und das Mindeste, was wir erwarten können, ist ein getrampelter Fußweg.“
    „Dort!“, rief Murphy und zeigte in eine Richtung, und wie vorhergesagt hatte jemand einen schmalen Durchgang in die Schneewände neben der Straße gegraben und einen Pfad auf der anderen Seite geschaufelt. Murph musste am Straßenrand parken, und der Seitenspiegel ihres Mietautos war nur wenige Zentimeter von der Schneewand entfernt. Wenn jemand mit überhöhter Geschwindigkeit heranrasen würde, würde er den Caddy einfach zu Kleinholz verarbeiten, doch uns blieb keine andere Wahl.
    Wir kletterten alle auf der Fahrerseite aus dem Wagen in das trübe Zwielicht des frühen Nachmittags. Luccio und ich nahmen uns die Zeit, unsere grauen Wächterumhänge anzulegen. Diese Umhänge waren zwar saucool, machten einem aber auch die Fahrt in einem Auto zur Hölle. Luccio schnallte sich dann einen fein gearbeiteten Ledergürtel mit ihrem Schwert an ihrer linken und einem Revolver an ihrer rechten Hüfte um.
    Meine .44er war an ihren angestammten Platz in meiner Manteltasche zurückgewandert, und das fühlte sich wahnsinnig tröstlich an. Der Wind riss an meinem Mantel und meinem Umhang und hätte mich beinahe von den Beinen gefegt, bis ich Stoff und Leder enger an mich heranziehen konnte und mich wieder einigermaßen fing. Hendricks stand in seinem langen, praktischen englischen Wintermantel wie ein Fels in der Brandung und stapfte mit einem winzigen Lächeln an mir vorbei.
    Er setzte sich an die Spitze, und wir folgten ihm auf den Trampelpfad, den man nur mit sehr viel Augenzudrücken überhaupt als Weg bezeichnen konnte. Statt bis zur Brust sanken wir nur bis zu den Knien ein. Langsam wateten wir durch die Kälte zum Aquarium hinauf und um das Gebäude herum, wo sich der Schnee an der dem Wind ausgesetzten Südwand des Baus zu wahrhaft beeindruckenden Höhen aufgetürmt hatte. Der Wind, der über den zugefrorenen See geheult kam, fühlte sich an, als peitsche er direkt aus der ewigen Kälte des Weltraumes auf uns herab, und bis auf Gard machten wir alle einen ganz schön erbärmlichen Eindruck. Der Trampelpfad führte uns zu einem Personaleingang in einer Seitenwand des Gebäudes. Jemand hatte den Riegel des Schlosses mit Klebeband blockiert, wodurch sich die Tür nicht mehr ganz schließen ließ.
    Hendricks stieß die Tür auf, und ich steckte meinen Kopf ins Innere des Gebäudes, um mich einmal umzusehen. Durch die erdrückende Schneeschicht sickerte kaum Licht ins Gebäude, und nur dank einiger gedämpfter Lampen, die in die Wände eingelassen waren, konnten wir überhaupt etwas sehen. Ich konnte in der Dunkelheit niemanden ausmachen, doch ich nahm mir dennoch ein paar Sekunden, mit meinen magischen Sinnen nach hinter einem Schleier lauernden Wesen oder Spuren feindlicher Magie zu tasten.
    Nichts.
    Aber ein wenig Paranoia hat in Situationen wie dieser noch nie geschadet.
    „Kommandantin“, sagte ich leise. „Was meinen Sie?“
    Luccio kam an meine Seite und ließ den Blick konzentriert über den Gang jenseits der Tür schweifen. „Die Luft scheint rein zu sein.“
    Ich nickte, sagte „Wenn Sie erlauben“, und dann trat ich in einem der garstigsten Fälle ernüchternder Antiklimax über die Schwelle. Ich klopfte mir den Schnee so gut es ging von Stiefeln und Jeans, während mir die anderen nach drinnen folgten. Ich stapfte weiter den Gang hinunter und spitzte die Ohren, um vorgewarnt zu sein, falls sich jemand näherte, und so konnte ich den Hall

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