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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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erfolglos erwiesen.“ Sie hielt eine winzige rosa Socke hoch. „Teile ihrer Bekleidung mit ihrem Geruch sind hier überall verstreut.“
    „Das ist das Werk des Höllenhundes“, knurrte Magog, und grünliche Augen glosten über seinen eigenen braunen Tieraugen auf. „Er hat uns schon zuvor bekämpft.“
    „Er jagt uns“, sagte Deirdre, „während sie uns zwingt, uns darauf zu konzentrieren, ihren Schleier zu durchdringen. Sie arbeiten gut zusammen. Er hat schon zwei von uns getötet. Drei, wenn man Urumviel mit einrechnet.“
    Tessa ließ die Silbermünze auf ihrer Handfläche spielen. „Vielleicht ist Urumviels Gefäß aber auch durch seine eigene Torheit ums Leben gekommen“, sagte sie. Ihre Insektenaugen schienen sich zu verengen. „Oder vielleicht ist der Magier zurückgekehrt, bevor das Zeichen errichtet worden ist.“
    „Bist du ehrlich der Meinung, dass dieser armselige Wurm Vater bezwungen hat?“, schnaubte Deirdre verdrießlich.
    Ich kochte vor Wut.
    „Er muss ihn nicht bezwungen haben, Närrin“, fauchte Tessa. „Er muss einfach nur schneller gelaufen sein. Wie erklärst du dir sonst, dass der dornige Namshiel nicht ebenfalls bereits hier eingetroffen ist?“
    Genau! Wenn Dornenbubi jemals wieder erwachte, würde ihn ein fieser Dresden-Kater plagen. „Schreib dir das hinter die Ohren, Deedee“, dachte ich
    „Der Magier ist nichts“, grollte Magog. „Wenn wir das Mädchen nicht schnell finden, wird das alles für uns nicht mehr von Bedeutung sein.“
    Tessa schnippte einmal mit den Fingern und wiederholte diese ekelerregende Darbietung, ihren Kopf durch das Maul ihrer Gottesanbeterinnen-Gestalt zu schieben, worauf das lächelnde Gesicht eines jungen Mädchens erschien. „Natürlich“, sagte sie und warf Deirdre einen Blick zu. „Daran hätte ich früher denken sollen.“
    Deirdre legte den Kopf zur Seite, und die Klingen ihres Haares sangen ein mörderisches Lied. „Woran?“
    „Die gesamte Stärke dieses Planes beruht darauf, das Kind und nicht das Archiv anzugreifen“, antwortete Tessa mit einem bösartigen Lächeln. „Ignoriert das Kind. Bringt mir den Höllenhund.“

32. Kapitel
    I ch brauchte etwa eine Sekunde , um zu erkennen, was die Gottesanbeterinnen-Schlampe vorhatte, und nur halb so viel Zeit, sie dafür zu verabscheuen.
    Ivy hatte keine Familie. Bis ich ihr einen gegeben hatte, hatte sie noch nicht einmal einen Namen besessen. Sie war einfach nur „das Archiv“ gewesen. Das einzige, was sie auf der Welt hatte, waren Autorität, Verantwortung, Erkenntnisse und Gefahr – und Kincaid. Während dem Archiv sicher klar war, dass die vernünftige Entscheidung wäre, Kincaid in Ausübung seiner Pflicht, die Unantastbarkeit des Archivs zu schützen, sterben zu lassen, würde Ivy diese Entscheidung nie mit derselben gelassenen Distanz treffen. Kincaid kam für sie einer Familie am nächsten. Sie würde nicht zulassen, dass er zu Schaden kam. Sie konnte es nicht.
    Verdammt sollten sie dafür sein, dass sie die Einsamkeit eines kleinen Mädchens missbrauchten, um es zu treffen.
    Großartige Intrigen und geheime Pläne, die Welt mit Tod, Verderben und Dunkelheit zu überziehen, waren schon unheimlich, aber zumindest war es selten etwas Persönliches. Dies aber war schlicht und ergreifend kalte, berechnende Grausamkeit einem Kind – einem Kind – gegenüber, und das machte mich stinkwütend.
    Deirdre stand mir am nächsten. Gut.
    Ich trat aus den Farnen, schwang meinen Stab in einem weiten Rückhandschlag, entfesselte etwas von der Macht, die ich so schmerzhaft aufbewahrte, und knurrte: „Ventas servitas!“
    Eine Windböe bildete sich unter Deirdre, hob sie aus ihrem Tribünensitz hoch und beförderte sie wie den Pöppel-Pfeil aus einer Kinderpistole in Richtung des Beckens. Ich hatte sie zwar in Richtung des nächsten Schnittpunktes der Pentagramm-Strahlen geschleudert, doch sobald sie sich erst einmal in der Luft befunden hatte, hatten sich ihre schlangenartigen Haarsträhnen wie ein zerfetzter Fallschirm um sie ausgebreitet. Sie zuckten durch die Luft, bremsten ihren Fall und änderten ihre Flugbahn.
    Ich hielt nicht inne, um mir anzusehen, wo sie aufschlagen würde. Magog war herumgefahren, noch ehe sich Deirdres Füße auch nur einen Meter vom Boden gelöst hatten, und jetzt stürmte er in einem affenartigen Schweinsgalopp die Tribüne hinauf, als ob es sich um ebene Erde gehandelt hätte. Vergessen Sie, was ich vorhin über lange Reaktionszeiten gesagt habe. Magog

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