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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Kalaschnikow mit vollautomatischen Garben aus drei Meter Entfernung das Feuer auf Michael zu eröffnen.
    Mein Freund schrie nicht, als die Kugeln in sein Fleisch schlugen. Er zuckte nur einmal auf, eine rote Fontäne schoss aus seinem Körper, und er erschlaffte.
    Fidelacchius glitt aus seinen Fingern und polterte auf den Boden.
    Funken stoben vom Huey herab, als sich Kugeln in den Rumpf des Helikopters bohrten, und Flammen brachen aus einer Lüftungsöffnung am Bauch des Helikopters. Das Luftfahrzeug bekam Schlagseite, und für eine Sekunde befürchtete ich, es würde sich einfach sich überschlagend in den Boden bohren– doch dann fing es sich wieder, wobei es wie ein Betrunkener wankte, und gewann langsam an Geschwindigkeit wie ein Auto, das auf einer steilen, vereisten Straße ins Rutschen kam. Der Hubschrauber zog den reglosen Körper meines Freundes an dem herabbaumelnden Kabel hinter sich her wie den Köder an einer Angel und verschwand in der Finsternis.

44. Kapitel
    S elbst als ein Teil von mir begriff, was da genau vor sich ging, begann der Rest von mir in blindwütigem Zorn, Schmerz und Verleugnung aufzubrüllen.
    Ich war ziemlich sicher, wer mir den Sprengstock abgeknöpft hatte. Ich war ziemlich sicher, den Grund dafür zu kennen. Ich dachte sogar, dies sei von einem gewissen Standpunkt aus gar keine so schlechte Idee gewesen.
    Aber im Augenblick war es mir schnurzegal.
    Ich hatte meinen Sprengstock nicht, und egal, wie wütend ich war, ich war mir nicht sicher, ob ich genügend Kraft aufbringen konnte, um Tessa hinter den Verteidigungsmaßnahmen, die der Gefallene für sie wob, ernsthaft verletzen zu können. Mir war es all die Jahre über nie gelungen, ohne künstliche Hilfsmittel präzise genug zu arbeiten.
    In diesem Moment aber war mir auch das mit Brief und Siegel schnurzegal.
    Ich bündelte meine Wut, meinen Zorn, meinen Hass, meine Fassungslosigkeit und meinen Schmerz. Ich schottete mich vom Rest des Universums ab. In meine Gedanken war nur noch Platz für das Bild des blutüberströmten Körpers meines Freundes, der an diesem Seil hing … und eine Stelle von ungefähr fünf Zentimetern Durchmesser mitten in Tessas Brust.
    Dann atmete ich tief ein, zog wirbelnd mit einer Hand über meinem Kopf einen Kreis durch die Luft und brüllte aus vollster, rauer Kehle so laut, dass es sich so anfühlte, als würde in meinem Inneren etwas zerreißen: „Fuego. Pyrofuego!“ Gleichzeitig stieß ich die ersten zwei Finger meiner rechten Hand in ihre Richtung vor und ließ meinem Zorn und meinem Willen freien Lauf. „Brenne!“
    Ein Bolzen aus bläulich weißem Feuer, der so verdichtet war, dass man ihn um ein Haar für einen tatsächlichen Gegenstand hätte halten können, überbrückte fauchend die Entfernung zwischen uns und bohrte sich in Tessa wie ein gewaltiger Speer.
    Die Gottesanbeterinnen-Denarierin warf ihr hübsches Gesicht zurück und stieß einen qualvollen Schrei aus, als die Feuerlanze ohne langsamer zu werden ihren Körper durchschlug. Sie schmolz ein immer größeres Loch in ihren Leib, bevor die Hitze die Wundränder kauterisierte. Sie ging schreiend und wild zuckend zu Boden, als sie von einem weit heißeren und tödlicheren Feuer versengt wurde, als ich as jemals zuvor in meinem Leben mit oder ohne Sprengstock beschworen hatte.
    Ich fühlte, wie sich von der Seite etwas auf mich zu bewegte, und hechtete gerade noch rechtzeitig aus dem Weg, um Rosannas gespaltenem Huf auszuweichen, der die Luft an der Stelle durchpflügte, an der sich gerade noch meine Hüfte befunden hatte. Wenn sie mich erwischt hätte, hätte sich mir mit Sicherheit das Fleisch bis zu den Knochen aufgerissen. Ich schlug mit meinem Stab nach ihrem Gesicht, was sie zwang, sich zu ducken, und schleuderte ihr ohne innezuhalten meinen Willen entgegen. „Forzare!“ Es handelte sich möglicherweise nicht um meinen besten kinetischen Schlag, doch er reichte aus, sie mehrere Meter durch die Luft segeln und schwer zu Boden gehen zu lassen.
    Ich riss Fidelacchius am Griff vom Boden hoch. Als sich meine Finger um die Waffe schlossen, schossen mir kleine Fünkchen kalter Logik durch den Kopf, als liefere mir ein weiser alter Mann eine ruhige, vernünftige Erklärung, ohne sich im Mindesten von meinem Zorn beeindrucken zu lassen.
    Erstens wurde mir bewusst, dass ich mich auf einer auf keiner Karte verzeichneten Insel mitten auf dem Michigansee befand und meine einzige Gesellschaft aus Wahnsinnigen und gefallenen Engeln

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