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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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befestigt war, den sie trug, am Sicherheitsgeländer des Bootes ein und warf mir das andere Ende zu. „Komm schon!“
    „Höchste Zeit, dass du endlich das Riff hinter dir lässt“, beschwerte sich Thomas von der Brücke aus. Noch während ich entgeistert glotzte, zog er seine Desert Eagle, zielte und gab einen Schuss ab. Eine dunkle Gestalt auf einem der heranrasenden Floße stieß einen Schrei aus und stürzte mit einem geräuschvollen Platschen ins Wasser.
    Ich funkelte Thomas giftig an. Der übte nicht einmal.
    Ich stolperte nach vorn, griff mir das Seil und wickelte es um meinen rechten Arm. Ich hatte nicht mehr genügend Kraft, noch groß etwas anderes zu tun. Murphy begann, das Seil einzuholen, und rief zu Thomas hinauf, er solle ihr helfen.
    „Gib mir Deckung!“, brüllte Thomas.
    Er stürzte sich wie ein wahrer Pirat mit einem halsbrecherischen Sprung von der Brücke nach unten. Trotz der Kälte, des Eises und des stampfenden Schiffes machte er eine verdammt gute Figur dabei. Murphy, die die Füße fest gegen das Geländer gestemmt hatte, nahm das Seil in die linke Hand und zog die kleine Maschinenpistole, die sie an einem Gurt auf den Rücken geschnallt hatte – die FN P-90, die ihr Kincaid geschenkt hatte. Sie hob die Waffe an ihre Schulter, spähte durch das Zielfernrohr auf eines der näherkommenden Floße und begann, in aller Seelenruhe einen Schuss nach dem anderen abzugeben. Bamm. Bammbamm. Bamm. Bammbamm. Bamm. Bamm.
    Eines der Floße sank. Möglicherweise hatte sie den getroffen, der das Gefährt steuerte, und ihn aus dem Konzept gebracht. Vielleicht waren sie auch nur gekentert. Wie dem auch sei, ein zweites Floß änderte umgehend den Kurs und begann, die Männer aus dem Wasser zu klauben. Murphys Waffe fuhr zu dem verbliebenen Floß hinüber.
    Thomas begann, mich an dem Seil um meinen Arm aus dem Wasser zu hieven, und zog mich ruckartig Armeslänge um Armeslänge empor, als handle es sich bei meiner Wenigkeit um ein Kind und keinen etliche Kilo schwereren Erwachsenen – und er trainierte nicht einmal.
    Ich war müde genug, ihn einfach machen zu lassen. Daher hatte ich genügend Zeit, meine Aufmerksamkeit auf meine Füße nach unten zu richten, als diese aus dem Wasser emporgezogen wurden. Genau in diesem Moment schoss Deirdre aus den schwarzen Fluten empor und umklammerte meinen Knöchel.
    „Ich töte dich!“, fauchte sie. „Ich töte dich für das, was du ihm angetan hast!“
    „Heilige Scheiße!“, brüllte Thomas.
    „Ack!“, pflichtete ich ihm bei.
    Die meisten ihrer tödlichen Haarsträhnen waren im Riff verkeilt, um sie an Ort und Stelle zu halten, doch einige wenige schlugen wild nach Thomas.
    Es fühlte sich an, als reiße sie mir das Bein am Knöchel aus. Ich schrie und trat so gut wie möglich nach ihr, doch meine Beine waren schon dermaßen taub, dass ich sie kaum noch bewegen konnte. Davon, sie abzuschütteln, konnte keine Rede sein. Thomas hatte alle Hände voll damit zu tun, das Seil festzuhalten und gleichzeitig ihren Todeslocken auszuweichen und zu verhindern, dass sie mit ihrem Haar das Seil einfach durchsäbelte.
    „Karrin!“, donnerte er.
    Murphy schwang die Beine über die Reling, wobei sie immer noch mit einer Sicherheitsleine an ihrem Harnisch gesichert war. Dann schwang sie sich in die Luft über dem Wasser hinaus, bis sie neben mir hing.
    Sie zielte mit der P-90 nach unten auf Deirdre und schaltete auf vollautomatisches Feuer um.
    Doch ehe sie abdrücken konnte, zischte Deirdre, und eine zuckende Klinge fuhr Murphy quer übers Gesicht. Murphy schrie und zuckte zurück, während die Klinge in einer s-förmigen Bewegung durch die Luft schnitt, die Murphy um Haaresbreite die Kehle aufgeschlitzt hätte. Sie säbelte jedoch durch den Gurt, der die P-90 an Murphys Körper hielt. Die Waffe fiel ins Wasser.
    „Schlampe!“, keifte Murphy, deren eine Gesichtshälfte bereits jetzt blutüberströmt war. Sie versuchte, nach ihrer Pistole zu greifen – in ihrem Schulterhalfter unter dem Harnisch unter dem Wintermantel. Genausogut hätte sich die Waffe auf dem Mond befinden können.
    „Murph!“, rief ich. Ich verdrehte meine Schulter, wodurch der Griff Fidelacchius’in die Reichweite ihrer Hand gelangte.
    Murphys Finger schlossen sich um den Griff der heiligen Klinge.
    Sie zog das Schwert einen Finger breit aus der Scheide.
    Weißes Licht blendete mich. Blendete Deirdre. Blendete Murphy. Blendete Thomas. Blendete alle.
    „Nein!“, schrie Deirdre mit absoluter

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