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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Verzweiflung und tiefstem Entsetzen in der Stimme. „Nein, nein!“
    Dann schwand der Druck an meinem Knöchel, und die Denarierin verschwand unter den Wellen.
    Murphy ließ das Schwert los. Das Licht erstarb. Erst nach einer halben Minute konnte ich ansatzweise wieder etwas sehen. Natürlich erholte sich Thomas viel schneller und hatte uns beide wieder an Bord der Wasserkäfer gehievt, als sich mein Sehvermögen wieder einstellte. Von Deirdre war keine Spur zu entdecken, und die zwei Flöße mit Soldatenbubis nahmen eilig Reißaus.
    Murphy blutete aus einem Schnitt, der parallel zur Augenbraue bis zu ihrem Haaransatz verlief. Schockiert starrte sie Fidelacchius an. „Was zur Hölle war das?“
    Ich nahm das Schwert von der Schulter. „Aus dem Stegreif würde ich sagen, das war gerade ein Jobangebot.“
    „Wir müssen hier weg, ehe wir ans Riff knallen“, murrte Thomas. Dann entfleuchte er wie ein echter Pirat und sah verteufelt gut dabei aus. Natürlich. Er verwendete nicht einmal Feuchtigkeitscreme.
    Murphy starrte Fidelacchius eine Sekunde lang an. Dann sah sie zu mir auf, und ihr blutbesudeltes Gesicht verzog sich besorgt. „Gott, Harry!“
    Sie schlüpfte auf der Seite, an der sich mein verletztes Bein befand, neben mich und stützte mich, als ich zur Kajüte hinüber hinkte. „Komm. Du musst dich aufwärmen.“
    „Na und?“, fragte ich sie. „Wie wär’s? Ich habe dieses Schwert, das jemanden braucht, der es führt.“
    Sie setzte sich auf eine der Bänke der Kajüte. Für eine Weile sah sie Fidelacchius ernst an. Dann schüttelte sie den Kopf. „Habe schon einen Beruf.“
    Ich lächelte schwach und schloss die Augen. „Wusste, dass du das sagen würdest.“
    „Halt die Klappe, Harry.“
    „Gut.“
    Das tat ich auch. Stundenlang. Es war einfach göttlich.

46. Kapitel
    A ls ich wieder erwachte , war ich unter einigen Daunenbettdecken und einer Unzahl weiterer Decken begraben, und es war Morgen. Die Bank in der Wasserkäfer war zu einem durchaus annehmbaren Bett ausgezogen worden. Ein Kerosin-Heizofen brannte auf der anderen Seite der Kajüte. Es herrschte zwar keine brütende Hitze, die Scheiben des Raumes waren aber angelaufen.
    Langsam kam ich zu mir. Jedes Gelenk, jede Sehne und jeder Knochen in meinem Leib schmerzten. Der Kater nach den ganzen Ereignissen war so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich versuchte, mir klarzumachen, dass dies verglichen mit den möglichen Alternativen ein sehr erfreuliches Problem war, mit dem ich mich nun herumschlagen durfte. Trotzdem ertrug ich es nicht gerade wie ein Mann. Ich grummelte und beschwerte mich bitterlich, und schließlich hatte ich mich in einen derartigen Zorn hineingesteigert, dass ich es endlich schaffte, mich aufzusetzen und aus den Decken zu schälen. Ich ging ins Badezimmerchen des Bootes – auf einem Boot hieß das aus irgendeinem Grund Speigatt oder so –, und als ich wie ein Zombie wieder herausgewankt kam, war Thomas unter Deck gekommen und in die Kajüte geschlüpft. Er steckte gerade ein Mobiltelefon in seine Jackentasche, und seine Miene war ernst.
    „Harry“, sagte er. „Wie geht es dir?“
    Ich schlug ihm etwas Kreatives vor, das er mit seinen Geschlechtsorganen anstellen konnte.
    Er musterte mich mit hochgezogener Braue. „Besser, als ich erwartet hätte.“
    Ich grunzte. Dann fügte ich ein „Danke“ hinzu.
    Er schnaubte. Das war alles. „Komm schon. Ich habe Kaffee im Auto.“
    „Ich vererbe dir alles, was ich besitze“, antwortete ich.
    „Cool. Das nächste Mal lasse ich dich im Wasser.“
    Ächzend legte ich meinen Mantel an. „Ich wünschte, du hättest es getan. Münze? Schwert?“
    „Unter Deck. Willst du sie haben?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Behalte sie einstweilen.“
    Ich folgte ihm zum Geländewagen, wobei ich mein wehes Knie schonte. Ich merkte, dass mich jemand irgendwann etwas gesäubert und frische Bandagen an meinem Bein, und zahlreichen Schürfwunden angebracht hatte, von denen ich überhaupt nicht mehr wusste, wie ich sie mir eigentlich eingefangen hatte. Ich trug auch frische Bekleidung. Thomas. Er erwähnte das mit keinem Sterbenswörtchen, und ich folgte seinem Beispiel. So war das unter Brüdern.
    Wir kletterten in den zerbeulten Hummer, und ich angelte mir einen Pappbecher mit Kaffee, der neben einer braunen Papiertüte bereits auf mich wartete. Ich versenkte jede Menge Zucker und Kaffeeweißer darin und rührte das Ganze etwa eine Viertelsekunde um, bevor ich daran nippte. Dann spähte

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