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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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bereitzustellen. Besonders, wenn die Notlage aufgrund der Loyalität dem Haus gegenüber entstanden ist.“
    „Es sind Ihre eigenen Männer“, merkte ich an.
    „Waren sie. Jetzt sind sie für das Haus nicht mehr nützlich“, antwortete sie. „Sie wissen zu viel über Interna, man kann ihnen nicht erlauben zu gehen. Wenn meine Sippe überleben will, müssen sie sterben. Ehe ich jemanden opfere, der uns noch nützlich sein könnte, rette ich Leben, indem ich dafür sorge, dass diese Verwundeten uns ein letztes Mal zu Diensten sein können.“
    „Ja. Sie sind eine echte Humanistin, die reinste Mutter Theresa.“
    Wieder bedachte sie mich mit diesem nichtssagenden, leeren Blick. „Wann ist Ihnen entfallen, dass ich Vampirin bin? Ein Monster. Ein üblicherweise ordentliches, sauber agierendes, höfliches, zivilisiertes und effizientes Monster.“ Ihre Augen huschten durch den Flur zu der Stelle, wo die Sanitäter gerade einem jungen, athletischen Mann beim Aufsetzen halfen, während sie gleichzeitig seine Augen mit einem Tuch abdeckten. Lara starrte ihn intensiv an, die Farbe ihrer Augen hellte sich auf, bis sie weiß schimmerten, und ihre Lippen öffneten sich ein wenig. „Ich bin, was ich bin.“
    Mir wurde übel. Ich stand auf und sagte: „Ich auch.“
    Sie warf mir einen geheimnisvollen Blick zu. „Ist das eine Drohung, Dresden?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nur eine Tatsache. Eines Tages werde ich Sie zu Fall bringen.“
    Wieder glitt ihr Blick zu dem Verwundeten, ihre Lippen waren zu einem höhnischen Grinsen verzogen. „Eines Tages“, wisperte sie. „Aber nicht heute.“
    „Nein. Nicht heute.“
    „Gibt es sonst noch irgendetwas, was ich für Sie tun könnte, oh mein Magier?“
    „Ja“, sagte ich.
    Sie hob fragend die Brauen.
    „Ich brauche ein Auto.“

28. Kapitel
    I rgendwie schleppte ich mich ein Stockwerk höher und einen Flügel weiter in die Krankenstation des Chateaus, begleitet von einem Wachmann, der sehr darauf achtete, bloß nicht zu hinken. Sein rechtes Bein war verletzt. Bei mir hatte sich der Kopf noch nicht wieder erholt, den der Skinwalker gegen Hartholz hatte krachen lassen. Mein Hirn kam mir matschig vor, ich fürchtete, es könnte haltlos im Schädel herumschwappen, falls ich auf und ab hüpfte oder auch nur den Kopf schüttelte.
    Nicht, dass ich so etwas vorhatte! Gehen allein war schon anstrengend genug.
    In der Krankenstation kümmerte sich eine junge Frau im weißen Kittel mit der routinierten, professionellen Art einer Ärztin um die Verwundeten und war gerade mit der Versorgung von Justines Verletzungen fertig geworden. Justine lag auf einem Bett, den Bauch in Verbände gehüllt, im Gesicht den friedlich entrückten Ausdruck eines Menschen, den man soeben mit erstklassigen Drogen vollgepumpt hat.
    Anastasia saß mit ruhiger Miene kerzengerade auf dem Nachbarbett. Die Ärztin hatte ihr den rechten Arm mit einer schwarzen Stoffschlinge eng an den Körper gebunden. Als ich das Zimmer betrat, sah sie auf und erhob sich, ein wenig blass um die Nase und ungeschickt, aber ohne Hilfe ihres schlanken, hölzernen Stabes. „Gehen wir?“
    „Ja“. Ich ging auf sie zu, um ihr notfalls helfen zu können. „Kannst du denn laufen?“
    Sie verbat sich, wenn auch mit leisem Lächeln, jegliche Unterstützung, indem sie abwehrend den Stab hob. „Ich gehe hier verdammt noch mal ohne fremde Hilfe und auf meinen eigenen Beinen raus!“, verkündete sie mit einem schweren, schottischen Akzent, der so himmelschreiend schlecht nachgemacht war, dass es zum Himmel stank.
    Schockiert zog ich die Brauen hoch. „Pah, und mir erzählt die Frau, sie wäre bei Highlander eingeschlafen!“
    Ihre dunklen Augen blitzten. „Das sage ich immer, wenn mich ein zweihundert Jahre jüngerer Mann in ein Autokino schleppt, damit ich mir einen Klassiker ansehe.“
    „Du hattest keine Angst, mit deiner professionellen Einschätzung der dort gezeigten Schwertkunst meine Gefühle zu verletzen?“
    „Junge Männer sind oft so mimosenhaft!“ Anastasias Grübchen legten einen kurzen Auftritt hin.
    „Eigentlich gehörst du in eine Klinik“, sagte ich und wies mit dem Kinn auf die schwarze Schlinge.
    Sie schüttelte den Kopf. „Der Bruch ist schon gerichtet. Jetzt kann ich den Arm nur noch ruhig halten und hoffen, dass er bald nicht mehr so grauenhaft wehtut.“
    Ich schnitt eine mitfühlende Grimasse. „Dafür habe ich in meiner Wohnung Tabletten.“
    Als sie mich erneut anlächelte, konnte ich deutlich

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