Harry Potter - Der siebte Horkrux
Gasthaus entdeckt, das ein nettes Restaurant und eine ruhigere Atmosphäre aufwies. Als sie dort ankamen, war Harry höchstzufrieden mit seiner Wahl. Das Restaurant war dämmrig beleuchtet mit Kerzen, die auf jedem Tisch standen. Leise Musik klang im Hintergrund und ein kleiner Teil des Raumes war fürs Tanzen eingerichtet.
Harry schluckte, als er die Tanzfläche erblickte. Das hatte er nicht bedacht und wusste nicht, ob Ginny gerne tanzte. Er erinnerte sich daran, wie sie sich über Neville beschwert hatte, der ihr beim Weihnachtsball immer wieder auf die Füße getreten war, und erwartete nicht, dass er selbst es besser machen würde. Vielleicht tanzte Ginny ja gar nicht gerne.
»Oh, Harry. Das ist wunderbar.«, sagte Ginny. Ihre Augen glänzten.
Harry fand, dass es atemberaubend war, wie das Kerzenlicht ihre Augen blitzen ließ. Er beschloss, dass er schon mit dem Tanzen fertig werden würde, wenn es das war, was sie wollte.
Der Kellner führte sie zu einem ruhigen, romantischen Tisch in der Ecke, der einen großartigen Ausblick auf die Berge gewährte. Sie hatten ihr Essen meist im Zelt eingenommen, so dass sie noch kaum etwas von der umgebenden Landschaft zu Gesicht bekommen hatten.
Ginny las sich die Speisekarte sorgfältig durch, bevor sie ihre Entscheidung traf. Harry war schon immer nicht besonders wählerisch gewesen, was Essen betraf. Normalerweise war er schon glücklich gewesen, überhaupt welches zu bekommen.
Eine Kellnerin, die sie wiederholte angestrahlt hatte, brachte ihnen die Speisen, die sie miteinander teilten. Die meiste Zeit jedoch hatten sie nur Augen füreinander. Wenn er hinterher gefragt worden wäre, was er an diesem Abend gegessen hatte, wäre Harry nicht in der Lage gewesen, die Frage zu beantworten. Dafür könnte er genau beschreiben, wie ihr Kleid sich an ihren Körper schmiegte und der Feuerschein ihr Haar mit einem Goldton überzog.
Ginny war sich offensichtlich seiner Blicke bewusst. Denn ihre Wangen waren leicht gerötet. Harrys verräterischer Geist fragte sich, ob sich diese Röte wohl an ihrem ganzen Körper ausbreitete, und er war außerordentlich froh, dass sie keine Legilimentik beherrschte. Je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto weniger war er in der Lage, die Richtung seiner Gedanken zu bestimmen.
Beim Dessert – eine köstliche Schokoladenkreation, die schon beim Anschauen das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ – überreichte Harry Ginny ein kleines Päckchen, das in goldfarbenes Papier mit einer grünen Schleife eingewickelt war. Ginny quietschte entzückt auf und begann auf der Stelle, das Papier abzureißen. Harry lachte, als ihn der Anblick an Ron bei jedem Weihnachtsmorgen erinnerte.
Ginnys Lächeln verblasste ein wenig, als ein langes samtenes Schmuckkästchen zum Vorschein kam. Ihre Augen suchten unsicher Harrys Blick. Sie kaute auf ihrer Lippe herum, was Harry zum Anbeißen fand.
»Harry.«, sagte sie zögernd.
»Mach es einfach auf.«, forderte er sie auf, wissend, dass sie sich Gedanken um die Kosten machte. Ihr das Geschenk nun zu geben, machte ihn leicht nervös.
Ginny öffnete den Deckel und zog eine zierliche goldene Armkette mit einem großen Anhänger in Form eines goldenen Herzens hervor. Das Herz schien beinahe an der Kette zu schweben. Ginnys kleine Hand spielte mit dem Herz, während sie es genau betrachte.
Harry schluckte. »Du hast mir gesagt, dass es meine Aufgabe wäre, alle vor Voldemort zu beschützen, dass es aber deine Aufgabe ist, mich zu beschützen.«, flüsterte er. »Ich wollte dich nur wissen lassen, dass – egal was passiert – du das wirklich getan hast. Mein Herz wird immer bei dir sein, Ginny.«
Er hatte die Kette in einem Geschäft dieser Gegend gefunden, nachdem er bemerkte, wie nahe ihr Geburtstag war, und die Verkäuferin hatte darauf bestanden, dass Ginny es lieben würde. Nun hier bei ihr sitzend, kamen ihm die Worte plötzlich dumm und schmalzig vor – wie etwas, was Bill zu Fleur sagen würde. Er wünschte, er hätte sich etwas anderes ausgedacht.
Ginny blickte zu ihm auf. Tränen glänzten in ihren Augen. »Oh, Harry.«, sagte sie und ergriff seine Hand. »Es ist wunderschön. Es ist das Schönste, was ich jemals besessen habe. Willst du es mir umlegen?«
Sie streckte ihren Arm über den Tisch, damit er ihr die Kette am Handgelenk befestigen konnte, schniefend und gleichzeitig strahlend.
Harrys Herz schwoll, als er sah, wie sehr Ginny das Geschenk wirklich gefiel. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass Bill doch
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