Harry Potter - Der siebte Horkrux
aufzuwecken. Hermine mochte ihre Routine und ein Teil davon ging mit dem Vermeiden jeglichen menschlichen Kontakts einher, wenn sie aufwachte.
»Morgen, Harry.«, sagte Ginny und begrüßte ihn mit einem warmen Lächeln.
Das Biest in Harrys Brust schnurrte. »Morgen.«, erwiderte er, nicht in der Lage, das dämliche Grinsen zu unterdrücken, das sein Gesicht kreuzte.
»Das Frühstück ist noch nicht ganz fertig, aber in der Kanne ist Kaffee, falls Hermine bereit ist zu teilen.«, sagte Ginny und stupste Hermine mit dem Pfannenwender in die Rippen.
Hermine zuckte zusammen und schob die Kaffeekanne schweigend in Harrys Richtung.
»Guten Morgen, Hermine.«, sagte Harry, goss sich eine Tasse ein und atmete den Duft ein.
»Wie hast du geschlafen?«, erkundigte sich Ginny, sein Haar zärtlich zerzausend, als sie zurück zum Herd ging.
»Könnte nicht besser sein.«, erwiderte Harry, während er zuschaute, wie sie auf der Anrichte Eier aufschlug.
»Ich habe über unsere Pläne, uns in der Winkelgasse sehen zu lassen, nachgedacht, Harry.«, schaltete sich Hermine ein. Sie hatte es geschafft, ihre Augen halb zu öffnen.
»Was ist damit?«, fragte Harry vorsichtig. Er spürte, wie ein Streit sich anbahnte, und wusste, dass es eine rundum schlechte Idee war, Hermine am frühen Morgen zu widersprechen.
»Hältst du es wirklich für klug, gesehen zu werden, bevor wir nach den Horkruxen suchen? Ich meine, was ist, wenn wir einem vom Orden über den Weg laufen oder vom Ministerium geschnappt werden? Ich finde, wir sollten von hier aus direkt zum Museum und erst morgen in die Winkelgasse gehen.«, sagte Hermine.
Harry schüttelte den Kopf. »Wir haben das doch schon besprochen, Hermine. Ich weiß nicht, was passieren wird, wenn wir einen Horkrux finden. Ich bin nicht sicher, wie wir es zerstören werden, oder ... oder ob wir dabei verletzt werden.«, sagte Harry. Er schluckte schwer. Das Bild von Dumbledores Hand erschien in seinem Geist, gefolgt von Dumbledores Flehen, als Harry ihn genötigt hatte, die Flüssigkeit zu trinken. Harry schauderte, als er die Erinnerungen wieder in seinen Hinterkopf drängte. Er konnte jetzt nicht darauf verweilen.
»Ich weiß, dass es gefährlich sein kann.«, sagte Hermine, als hätte sie seine Gedanken gelesen. »Aber wir machen das alles freiwillig. Wir wissen, was wir tun, Harry.«
Harry nickte und schluckte erneute. Er wusste, dass er es niemals ertragen könnte, wenn einem von ihnen etwas passieren sollte, egal was Hermine sagte. Er konnte nicht noch jemanden verlieren...
»Ich halte es noch immer für eine gute Idee, dein Erscheinen in den Zeitungen aufzuschieben.«, sagte Hermine, offensichtlich nicht willens, das Thema fallenzulassen. Nun, da sie ihre erste Tasse Kaffee ausgetrunken hatte und an ihrer zweiten arbeitete, verhielt sie sich mehr wie die Hermine, die er kannte.
»Nein.«, widersprach Harry fest. »Ich habe einen weiteren Grund dafür, es heute zu tun. Heute ist der erste September und ich vermute, viele Schüler machen das gleiche wie Zacharias Smith und gehen woanders zur Schule. Ich will allen zeigen, dass ich immer noch in England bin. Das sollte Voldemorts Aufmerksamkeit von den anderen Schulen ablenken.«
Hermine wandte den Blick ab und stierte in ihre Kaffeetasse. Harry bildete sich ein, Tränen in ihren Augen gesehen zu haben, bevor sie wegschaute. Er wusste, dass es Hermine am schwersten fiel, nicht zur Schule zurückzukehren. Sie hatte sich stets mit Leib und Seele ihren akademischen Leistungen verschrieben und Harry bewunderte ihre Opferbereitschaft für ihn.
Er streckte den Arm über den Tisch und drückte sanft ihre Hand. »Ich werde es auch vermissen.«, flüsterte er.
Hermine hob den Blick und lächelte zittrig. »Ich kann nicht glauben, dass in diesem Schuljahr in Hogwarts kein Unterricht stattfinden wird.«
»Ich weiß.«, sagte Ginny. Sie stellte Speck und Eier auf den Tisch und setzte sich zu ihnen. »Ich frage mich, was die Lehrer tun werden. Ich meine, sie leben während des Schuljahrs dort, nicht wahr? Wohin werden sie gehen? Werden sie zurückkommen, wenn Hogwarts wieder aufmacht? Denn das wird es eines Tages.« Ginny starrte sie an, als ob sie sie dazu herausfordern wollte, ihr zu widersprechen.
»Natürlich wird es das.«, stimmte Harry mit einer Zuversicht zu, die er nicht empfand. »Es muss.«
»Was ist, wenn wir auf Fred und George stoßen ... oder Mum, während wir in der Winkelgasse sind?«, fragte Ginny.
»Das können wir nicht geschehen lassen.«,
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