Harry Potter - Der siebte Horkrux
jetzt, weiß ich, dass ich noch nicht so weit bin für den nächsten Schritt. Aber wenn ich in deinen Armen liege und dich küsse, will ich mehr.«, erklärte Ginny. Ihre Augen baten ihn um Verständnis.
Harry wusste genau, was sie meinte. Sie machte ihn gedankenlos. »Du nimmst mir meine Fähigkeit zu denken.«, sagte er nickend.
»Gut.«, erwiderte Ginny feixend. »Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die so fühlt. Wir werden einfach versuchen müssen, es langsam anzugehen.«
»Aber wir müssen doch nicht aufhören uns zu küssen, oder?«, wollte Harry wissen. Ein Schaudern von Gespanntheit lief seinen Rücken hinab.
»Absolut nicht... Versuch es erst gar nicht, mich loszuwerden, Potter.«, sagte Ginny. Sie grinste schelmisch. »Außerdem ... gefällt mir das Küssen.«
»Gut.«, murmelte Harry.
Einige Zeit später stürmte Ron ins Schlafzimmer, entschlossen, nach Harry und seiner kleinen Schwester zu schauen, um Harry gegebenenfalls zu Hackfleisch zu verarbeiten. Er hielt abrupt inne, als er die beiden tief schlafend in ihren Betten vorfand, beide mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht.
Kapitel 11: Löwen, Tiger und ... Drachen?
Der erste September erhob sich heiß und sonnig über dem albanischen Wald. Die Suche nach Hinweisen, wo Voldemort seine Horkruxe versteckt haben könnte, hatte sich bisher als vergeblich erwiesen. Während sie Voldemorts Versteck seiner Exiljahre fanden, wie Harry es vermutet hatte, fand sich keine Spur eines Horkruxes, nicht einmal einen Hinweis, warum Voldemort sich dort sicher gefühlt hatte.
Als sie die Hütte durchsucht hatten, die im tiefen Wald stand, war Hermine über ein flaches Grab gestolpert, das einige menschliche Knochen enthielt. Harry hatte den Verdacht, dass es sich um die Überreste von Bertha Jorkins handelte. Dem Quartett hatte der Gedanke nicht behagt, sie dort zurückzulassen – ungekennzeichnet und einsam für die Ewigkeit – doch sie konnten es sich nicht leisten, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Deshalb hatten sie einen kleinen Eckstein beritzt und ihn auf Berthas Grab gelegt. Sie hatten ihre Köpfe gebeugt, während Hermine einige Worte zur Andacht sprach. Bevor sie den Ort verließen, legten sie einen Ortungszauber auf das Grab, damit sie den Orden später über den Aufenthaltsort von Berthas Überresten informieren konnten. Es war das Beste, was sie tun konnten. Aber Harrys Gewissen nagte dennoch an ihm. Er wusste sehr wohl, dass in nicht allzu ferner Zukunft seine Überreste auf dem Boden herumliegen könnten. Wenn das sein Schicksal sein sollte, wollte er zumindest mit Würde behandelt werden.
Harry, Ginny, Ron und Hermine hatten sich am ersten Morgen den Luxus des Ausschlafens gegönnt. Sie hatten vor, am späten Nachmittag zurück nach London zu reisen und ein paar öffentliche Besuche in der Winkelgasse zu veranstalten, bevor sie zum Smith-Museum aufbrachen. Harry hielt Mr. Weasleys Vorschlag, sich gelegentlich der Öffentlichkeit zu zeigen, für sehr sinnvoll. Doch er war nicht sicher, ob der ältere Mann ihm noch immer dabei helfen wollte, nachdem seine Tochter mit Harry verschwunden war.
Harry öffnete langsam die Augen, streckte sich ausgiebig und rollte sich auf die Seite. Er konnte Rons Schnarchen aus dem Bett unter ihm dröhnen hören. Das Zimmer erschien ohne Brille verschwommen. Harry kniff die Augen zusammen, während er zu Ginnys Bett hinüberlugte. Aber er sah nicht die vertraute Flut von Rot, die ihr Kissen üblicherweise bedeckte. Er fühlte Enttäuschung über ihre Abwesenheit in ihm hochsteigen, unterdrückte sie jedoch.
Er setzte sich die Brille auf und schaute sich um. Beide Betten der Mädchen waren leer und er glaubte, den Duft von Speck aus dem anderen Raum zu vernehmen. Harry schwang seine Beine über die Seite seines Bettes und sprang auf den Boden. Ron regte sich nicht, also ließ Harry ihn weiter schlummern.
Er fand Ginny und Hermine in der Küche. Ginny briet Speck auf dem Herd, während Hermine über einer Tasse Kaffee hockte. Harry war überrascht festzustellen, wie mürrisch Hermine am Morgen sein konnte. In Hogwarts kam sie immer hellwach und begierig, in den Unterricht zu gehen, die Treppe herunter. Während dieser gemeinsamen Reise jedoch hatte er entdeckt, dass Hermines Benehmen am Morgen, bevor sie sich duschte, dem Rons sehr ähnlich war
Ginny hatte ihm erzählt, dass Hermine schon immer so gewesen war. Sie kam normalerweise nicht in den Gemeinschaftsraum, bevor sie es geschafft hatte, sich voll
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